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Die Alternative zum WoP - Für Leute, welche aus welchen Gründen auch immer das Orginal nicht mehr betreten können und trotzdem eine Heimat suchen, eine vertraute Umgebung in der sie posten können - auch Schwerstverbrecher bekommen hier eine neue Chance.
 
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 [Story] Baphomepholus - Weg des Bösen

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Lena
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BeitragThema: [Story] Baphomepholus - Weg des Bösen    [Story] Baphomepholus - Weg des Bösen  Icon_minitimeMo Nov 08, 2010 10:57 pm

Spoiler:

Prolog

Donner.
Blitze erhellten große Teile eines schier endlos wirkenden Waldes. In Strömen prasselte der Regen vom Himmel herab und tropfte von den Bäumen nieder. Desöfteren entluden sich die großen düsteren Gewitterwolken im Sommer über dem Forst nachdem sie sich im Osten größere Wassermassen durch Verdunstung einverleibt haben. In dieser Nacht schienen sie jedoch bedrohlicher denn je und selbst die Bewohner der Walddörfer hatten sich schon längst alle in ihren Häusern verschanzt. Außer wenigen Tieren schien kein vernünftig denkendes Lebewesen sich außerhalb eines Unterstandes aufzuhalten.
Und dennoch gab es eine einsame, krumme Gestalt, welche sich inmitten des Unwetters aufgemacht hatte um die größte Lichtung im Wald zu betreten. In einen dunklen Umhang gehüllt und mit ihrem dunklen Stab, auf dessen Spitze ein magisch pulsiernder Kristall thronte wirkte sie fast schon wie der Tod in Menschengestalt.

Die große Lichtung inmitten des Waldes war bisher immer ein heiliger Ort gewesen, den Naturmächten geweiht. Auf dem gewaltigen Hügel inmitten des kreisförmigen Areals befand sich ein gewaltiger Steinkreis, welcher bereits von Moos und Rankenpflanzen bedeckt war. Leicht grünlich schimmerten einige uralte Runen auf den Steinen, druidische Glyphen, welche den gesamten Wald scheinbar mit zusätzlicher Lebenskraft versorgten einigen wenigen Legenden zufolge, die man sich über diesen Ort erzählte.
Auf diese Monolithen aus Stein schritt nun der Unheimliche zielstrebig zu, durchnässt aber in Vorfreude wahnsinnig lachend. Wind zog auf und heulte durch das Geäst wie hunderte gepeinigte Seelen.
Baphomepholus war gekommen um diesen heiligen Ort zu entweihen.

Erneut blitzte es in der Ferne und offenbarten kurz das Gesicht des alten Mannes. Es war von Falten des Alters durchzogen, ein langer weiß-grauer Bart bedeckte größtenteils das Gesicht des Nekromanten. Mit einem Buch in der Rechten auf dessen Deckel ein Totenschädel prangte erreichte er schließlich die Mitte des Steinkreises und sah sich um.
Sein Kommen hatte man noch nicht bemerkt, die Wächter dieses Ortes schliefen noch immer. Es lief alles zu seinen Gunsten, wie er es vorrausgesehen hatte. Jedoch würde der Schwarzmagier rasch handeln müssen bevor man seine Pläne doch noch durchkreuzte. Leise lachend hob er den Stab in die Höhe und begann schließlich unheilvolle Zauberworte zu murmeln. Kurze Zeit später schossen mehrere Blitze aus dem Stab und erfassten die fast zugewucherten Menhire. Die Runen auf den Steinen glühten nun unheilvoll in einem grünen Licht auf, ein bedrohliches Summen hallte über die gesamte Lichtung.
Baphomepholus triumphierte innerlich, es funktionierte, dennoch durfte er jetzt nicht die Konzentration verlieren. Seine gemurmelten Worte wurden nun immer lauter, er rief die magischen Sätze aus seinem Zauberbuch wie ein fanatischer Prediger und während er Silbe für Silbe den Zauber wirkte, änderte sich die Farbe der Runen in ein dunkleres Violett. Die Pflanzen, welche die Steine überwuchert hatten verdorrten innerhalb weniger Sekunden und zerfielen zu schwarzem Staub.
Schließlich sackte der Nekromant in sich zusammen und betrachtete sein Werk:
Der Steinkreis wirkte nun bedrohlich und glühte in einem lilanem Licht mit einer gewaltigen Intensität. Zunächst geschah weiter nichts, doch dann formte sich wie aus dem Nichts ein dunkler Stein am Rande des Steinkreises. Kurze Zeit später erschien ein weiterer. Und wenige Sekunden darauf materialisierten sich zwei weitere Steine.
Um den Hexenmeister und die sich nun schwarz färbenden Monolithen bauten sich wie von Geisterhand immer mehr dunkle Quader auf. Fasziniert beobachtete Baphomepholus wie sie sich zu einem riesigen Turm aufbauten und selbst der nun aufkommende Wind, welcher wie ein Sturm über den Wald fegte diese Mauern nicht einreißen konnte. Ein gewaltiges Spektakel, so unglaublich, dass der Schwarzmagier vor Freude in seinem Wahnsinn wieder auflachte, geradezu hysterisch schrie er seine Freude hinaus als würde er die sich immer schneller sich formierenden Backsteine anfeuern.
Es hatte begonnen.


Ein Jahr später...

Es war ein ganz normaler Tag in einem Dorf namens Waldheim. Das Dorf selber glich von oben gesehen einer großen Ansammlung von Hütten, welche größtenteils aus Holz und Lehm gebaut wurden. In der Mitte fand man nur einen Marktplatz, eine Kaserne der Dorfmiliz und ein Rathaus vor, der Rest von Waldheim bestand aus normalen Wohnhäusern. Geschäfte gab es keine richtigen, die Dorfbewohner hatten sich jeweils auf verschiedene Handwerke spezialisiert und verkauften ihre Waren entweder am Marktplatz oder in den eigenen Häusern.
Waldheim selber lag ebenfalls in dem großen Wald, von welchem die Rede war, viele Meilen südlich von der großen Lichtung entfernt.

An jenem Tag wurde wieder einmal eine Gruppe der Dorfmiliz ausgeschickt um nach dem Rechten im Wald zu sehen. Schon seit einem Jahr wurde der Forst immer unheimlicher und verdorrte, einst harmlose Tiere wurden zu wilden Bestien. Die zahlreichen Bäche wurden zu reißenden Strömen oder giftigen Flussläufen, welche in Sümpfen endeten.
In Zeiten wie diesen musste die Dorfmiliz wieder für Recht und Ordnung sorgen, sich größeren Gefahren stellen und Waldheim beschützen. Bis zum jetzigen Tag gab es sonst keine weiteren Veränderungen...

Doch an jenem Tag machte ein neues Gerücht die Runde. Am Waldfriedhof soll angeblich ein Dorfbewohner ein grauenhaftes Wesen gesehen haben, einen Untoten.
Niemand glaubte ernsthaft an Magie in Dorf, höchstens dem verschrobenen Druiden weiter im Süden des Waldes sagte man oft magische Fähigkeiten nach. Doch ein Untoter, das schien ganz und gar unmöglich.
Der Chef der Dorfmiliz, sein Name war Heinrich, glaubte eher an ein weiteres aggressives Tier und lies sich nicht beirren.
Heinrich war für seinen Mut bekannt, er war der beste Kämpfer im Dorf und galt immer als Held, wenn die Dorfmiliz unter seiner Führung eine Bedrohung ausmerzte oder kurzzeitig verschollene Dorfbewohner wiederfand. Dank ihm erhielt die Miliz sogar den Ruf, dass nichts unmöglich für sie wäre. Heinrichs Leute galten als unbesiegbar und konnten selbst die großen Bären verjagen.
Wieso sollte die Miliz nun das erste Mal bei einer ehrenhaften Mission scheitern?

Nun vielleicht, weil man sich nicht der eigentlichen Bedrohung bewusst war, die von der Lichtung des Waldes ausging.


Zuletzt von Lena Irenicus am Di Nov 09, 2010 4:36 pm bearbeitet; insgesamt 5-mal bearbeitet
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BeitragThema: Der fremde Mann   [Story] Baphomepholus - Weg des Bösen  Icon_minitimeMo Nov 08, 2010 10:58 pm

"Na kommt Jungs, dieses Untier erledigen wir mit links!", rief Heinrich seiner Truppe aus 5 Milizen zu. Einige waren schon bereits unruhig gewesen als sie den Wald betraten. Er erschien noch unheimlicher als bisher.
"Ich bin aber Rechtshänder!",rief einer ängstlich.
Der Anführer seufzte. Warum musste ausgerechnet er der einzig intelligente Mensch in diesem Bauernhaufen sein?
"Dann halt mit rechts, ist doch egal, bringt es einfach um, wenn ihr es seht!"
Heinrich war im Vergleich zu seinen Leuten recht groß, 1.80 Meter ungefähr und nicht nur die körperliche Größe ging von ihm aus. Seine Autorität erkannte jeder, welcher den großen Mann mit seinem Vollbart, den ernsten Zügen und seine in der Morgensonne glänzende Lederrüstung sah.
Seine Leute dagegen in den zerissenen Ledersachen wirkten eher wie ein verschlafener Haufen als eine Gruppe voller Krieger. Dennoch täuschte der Anblick, sie waren wirklich großartige Kämpfer und konnten es im Notfall alleine mit einem Bären aufnehmen.
Trotzdem hatten sie Angst.

"Hauptmann, wir reden hier doch von einer lebenden Leiche!",erklärte ein anderer Soldat ."Wir haben noch nie gegen Untote gekämpft."
"Ich dachte ihr glaubt nicht an Geister oder anderen Unfug.", lachte der Hauptmann."Magie gibt es nicht, das wisst ihr doch! Also gibt es keine lebenden Toten!"
"Naja, wir glauben auch nicht daran!",lachte der Soldat zögerlich."Aber .... was wenn wir Recht haben?"
"Dann töten wir das Ding einfach! Wird wohl nur irgendwas harmloses sein, ein wildes Tier oder ähnliches.",meinte Heinrich ungerührt.
"Aber-",begann der Milizsoldat erneut, doch sein Gesprächspartner schnitt ihm das Wort ab.
"Kein Aber! Wenn ihr heulen wollt, dann kündigt und arbeitet als Waschweiber! Wir haben Bären besiegt und Waldheim so oft gerettet, da werdet ihr auch mit diesem mysteriösen Fall auch fertig!"
Langsam marschierten sie immer tiefer in den Wald und kamen schließlich am Friedhof etwas weiter im Norden an.

Der Friedhof selber war nicht groß, es gab gerade mal nur 10 Gräber und einen Baum in der Mitte des kleinen Platzes. Ansonsten gab es nur noch einen kleinen Zaun um den Friedhof selber und dann nur noch Wald.
Auch der Friedhof erschien mysteriöser als sonst. Leichter Nebel hing über dem Waldstück und in der Ferne hörte man das Schreie einiger Raben.
Der kleine Trupp ging in die Mitte des kleinen Friedhofes. Es war ziemlich ruhig trotz der unheimlichen Atmosphäre. Und da war auch kein Toter.
"Na seht ihr Jungs, Problem gelöst!",rief Heinrich freudestrahlend und auch der Trupp begann über seine unnötige Angst zu lächeln."Nichts weiter als dummes Geschwätz! Die Leute erfinden einiges, wenn es für uns nichts zu tun gibt und selbst Bären nicht mehr schrecklich genug sind!"
"Seid ihr euch sicher, dass es sich um dummes Geschwätz handelt?",fragte eine unheimliche Stimme hinter ihm. Der Hauptmann fuhr herum.
Vor ihm stand ein alter Mann in eine Kutte gehüllt. Sein weiser Bart war recht schmutzig und besaß an manchen Stellen eine schwarze Färbung. Der Alte wirkte leichenblass und in seinen Augen brannte der Wahnsinn. Er lächelte glückselig als würde er gerade über gute Zeiten reden.

Niemand hatte ihn auftauchen sehen, vermutlich kam er gerade aus dem Wald heraus. Ein wandernder Bettler war keine große Besonderheit.
"Wie meint ihr das?",fragte Heinrich lächelnd. Offenbar war der Greiß nicht bei Verstand.
"Diese Erde ist verflucht, spürt ihr es nicht?",fuhr dieser ungerührt fort."Sie verdirbt den Wald, macht ihn unsicher und lässt die Tiere wild werden, die Quellen verunreinigen, Sümpfe entstehen und manchmal sogar auch die Toten erwecken... oder schlimmeres!"
Die Männer hatten wieder Angst, lediglich Heinrich war unbeeindruckt. Solche Reden hatte er schon oft genug von Irren gehört.
"Und warum sollte die Erde verdorben sein?",fragte er nun ziemlich misstrauisch. Man merkte ihm an, dass er die gesamte geschichte für Unfug hielt.
Der Alte lachte und sah Heinrich tief in die Augen. Dieser musste blinzeln, er glaubte kurz einen Totenschädel zu sehen in der Iris des Gegenübers.
"Weil ICH der Urheber dieser Seuche bin. Einst ließ ich mich auf einem Hügel im Norden nieder, beobachtete die Lebewesen im Wald und studierte ihr Verhalten auf die Seuche. Ein Jahr lang habe ich hier gelebt, ein Jahr lang habe ich euer Dorf angegriffen ohne, dass ihr es gemerkt habt!",lachte der Bettler diabolisch. Ein kalter Wind kam auf und heulte als ob gerade mehrere Seelen gepeinigt wurden. Nun bekam auch Heinrich ein mulmiges Gefühl in den Beinen, irgendetwas sagte ihm dass es hier nicht mit rechten Dingen zuging.
"Ich bin der wahre Feind, die wilden Tiere waren nur ein kleiner Vorgeschmack ebenso wie das Verdorren des Landes! Willkommen in meinem Reich!
Willkommen in den Gärten des Todes!"
Nun zückte der Hauptmann sein Schwert, irgendetwas sagte ihm, dass er den alten Mann töten musste bevor eine Katastrophe geschah.
Aber bevor er losstürmen konnte packte ihn etwas an seinem rechten Bein. Heinrich sah hinab und erbleichte vor lauter Schrecken als er die knöcherne Hand sah, welche ihn fest umklammert hielt.

Baphomepholus lachte aber noch wahnsinniger als er das Entsetzen des übrigen Trupps sah. Als er sah, dass sie nun die Leichen erblickten welche aus ihren Gräbern kletterten, welche an die Oberfläche kamen um die Lebenden zu vernichten.
Der Nekromant verschwand aber dann jedoch so schnell wieder wie er erschienen war...


Zuletzt von Lena Irenicus am Mo Nov 08, 2010 11:00 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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BeitragThema: In der Falle    [Story] Baphomepholus - Weg des Bösen  Icon_minitimeMo Nov 08, 2010 10:59 pm

Heinrich trat angeekelt mit dem anderen Fuß auf die Knochenhand und zertrat sie. Der Schock war groß, selbst er hätte es nicht für möglich gehalten, dass ein alter Mann hinter all den Übeln steckte.
Die Miliz währenddessen versuchte noch standhaft sich gegen die Toten zu verteidigen, wenigstens waren sie nicht bewaffnet.

Doch in diesem Moment bekam es einer der Bauern mit der Angst zu tun und floh. Er kam aber nicht weit, ein weiteres Grab öffnete sich, der Arme wurde von einem Skelett an beiden Beinen festgehalten und kreischend in die Tiefe gezogen.
Ein weiterer Soldat der Einheit kämpfte gegen einen Knochenmann und konnte ihm wenigstens den Schädel abschlagen, doch anders als erwartet blieb das Ungetüm standhaft und dachte nicht daran tot umzufallen. Stattdessen umfassten seine knöchernen Arme blitzschnell den gelähmten Mann und erwürgten ihn sofort.

Lediglich 3 Milizsoldaten und Heinrich standen noch Rücken an Rücken beieinander, umzingelt von vier Skeletten, welche langsam auf sie zugingen. Die knöchernen Fratzen grinsten sie beinahe höhnisch an, man hätte meinen können, dass sie über ihre Gegner lachten.
Der Hauptmann ergriff zuerst die Initiative und schlug dem Untoten den Schädel ab, dann schlug er den rechten Arm ab, wich einem weiteren Würgeversuch aus und schlug die andere Hand ab.
Ein weiterer kraftvoller Hieb trennte den Brustkorb von den Beinen ab, das Skelett war nun keine weitere Gefahr mehr auch wenn der untere Teil verwirrt durch die Gegend rannte.
Leider war nicht jeder Mann so tapfer wie ihr Anführer, ein weiterer wurde von zwei Skeletten zerfleischt, die anderen beiden verschwanden kreischend in die Tiefen des Waldes. Nur einer der beiden sollte später noch das Dorf erreichen.

Heinrich war nun in der Unterzahl, doch an Flucht konnte er jetzt noch nicht denken. Trotz allem waren seine Gegner besiegbar... zumindest für eine Weile dachte er das!
Mit Entsetzen musste er mitansehen, wie die zerschlagenen Skelette sich selbst wieder zusammensetzten oder von ihren Kameraden zusammengesetzt wurden. Aber es kam noch schlimmer, denn der Hauptmann musste nun mitansehen, wie die Leichen seiner Soldaten sich wieder erhoben und nun das Schwert gegen ihn führten. Einer kam wieder aus der Erde hervor, es war derjenige, welcher lebendig begraben wurde. Seine Augen wirkten trüb und leer und seine Bewegungen gingen ruckartig wie bei einer Maschine.

Er hatte nun keine Wahl mehr. Der tapfere Heinrich musste nun ebenfalls fliehen vor einer Armee aus lebenden Toten.
Man fand ihn schließlich einige Tage später am Dorfrand wieder, er war noch am Leben, aber sein Gesicht leichenblass und die Haare an manchen Stellen nun weiß vor lauter Schrecken.
Der Hauptmann brauchte erst ein paar Stunden Schlaf bevor er der Bevölkerung von Waldheim seine Erlebnisse berichten konnte.
Der überlebende Milizsoldat nämlich, welcher vor ihm angekommen war hatte in seinem Wahnsinn Selbstmord begangen, so dass noch niemand etwas von dem alten Mann namens Baphomepholus wusste.
Und trotzdem erfuhren sie bald die grausame Wahrheit.
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BeitragThema: Der Marsch nach Norden    [Story] Baphomepholus - Weg des Bösen  Icon_minitimeMo Nov 08, 2010 11:01 pm

Heinrich kam bald wieder zu sich.
Seine Augen waren wieder schreckgeweitet, beruhigten sich wieder ebenso wie er selber als er die Dorfbewohner um sich herum sah.
Der Anführer dachte nochmal nach und erinnerte sich.
Er war geflohen als er sah, dass er keine Chance mehr hatte. Als er mit panischer Angst sah wie seine Leute wieder zu untotem Leben erweckt wurden. Der Milizsoldat hatte am ganzen Leib gezittert wie noch nie, Schweißperlen hatten sich an seiner Strin gebildet und er wollte einfach nur fort, nur weg von diesem Ort.

Nun war Heinrich wieder in Sicherheit und konnte alles schildern. Die Dorfbewohner hörten seinem beunruhigenden Bericht zu, manch einer zitterte dabei schon vor lauter Bammel.
Als er geendet hatte klang er wieder entschlossener.
"Jedenfalls haben wir nun den Grund für das Übel gefunden!",rief er."Obwohl die Untoten fast unbesiegbar scheinen wissen wir, dass sie kontrolliert werden von einem Hexenmeister, welcher behauptet an dem ganzen Fluch, welcher auf dem Wald liegt schuld zu sein!
Bürger von Waldheim,folgt mir nach Norden und tötet den Unhold. Unsere besten Krieger sollten nötig sein um den Hexer ein für alle Mal zu bezwingen!"
Es war Heinrichs stärkste Rede, die er je gemacht hatte, anders als der Rest der Dorfbewohner hatte er nicht nur Lesen und Schreiben gelernt sondern sich auch andersweitig gebildet mithilfe von Büchern, welche wandernde Händler aus der Hauptstadt jenseits des Waldes brachten.
Insgesamt schlossen sich 20 Milizsoldaten ihrem Hauptmann an, der Rest ungefähr zehn Mann erklärte sich bereit das Dorf zu beschützen.

Doch obwohl man langsam wieder neue Hoffnung schöpfte schien trotzdem ein dunkler Schatten über Waldheim zu hängen. Man kannte den unbekannten Feind nicht, ebenso wenig wusste man über seine Macht. Manche Leute fühlten sich sogar gar nicht mal zu Unrecht von bösen Augen beobachtet.
Dennoch schritt der Trupp am nächsten Tag durch den Wald in Richtung Norden. Um den Friedhof machte man einen weiten Bogen, sie alle hofften, dass der Zauberer sie nicht zu seiner Verteidigung zusammengezogen hatte.
Für diese Mission brauchten sie nicht nur viel Mut, sondern auch viel Glück, hatte Heinrich noch gesagt.
Jeder der Soldaten war sich bewusst welche Verantwortung er hatte. Jeder von ihnen war vorbereitet auf das Böse, in ihrem Optimismus dachten sie sogar, dass es nicht mehr schlimmer kommen konnte.
Zu viel Optimismus schadet aber oft ......

Trotz allem erreichte man aber das Ziel, zum Erstaunen aller gab es keinerlei Wächter im Wald, welche sie aufgehalten hatten. Anscheinend hatte der Hexenmeister doch nicht so viel Macht, wie er behauptete zur Erleichterung der Soldaten.
"Wir haben Glück!", meinte ein Kämpfer neben dem Hauptmann. "Offenbar rechnet das Böse nicht mit einem schnellen Angriff."
Heinrich jedoch wirkte nachdenklich. "Ich weiß nicht ..... das Ganze ist mir irgendwie zu einfach. Wir sollten trotzdem vorsichtig sein, wenn wir uns seiner Festung nähern."
Langsam schritten sie aus dem Wald auf die große Lichtung zu und sahen nun das ganze Ausmaß von Baphomepholus Festung.

Es war ein Bollwerk, dass bestritt niemand. Eine finstere Burg auf einem Hügel mit einem Hexenmeisterturm in der Mitte. Insgesamt gab es 5 Wehrtürme an den Mauern, welche zu einem Fünfeck angeordnet waren, so dass man von der Luftlinie aus ein Pentagramm in die Mitte der Burg zeichnen könnte. Im genauen Mittelpunkt stand der düstere Turm, welcher aussah, als wäre er aus der Hölle hervorgeschossen wie ein Pilz.
Die Mauern waren ebenso wie der Turm pechschwarz und mit Stacheln gespickt.
Die Wehrtürme widerum waren in drei kleinere Türme unterteilt, wenn man genau hinsah. Man muss sich das Ganze ungefähr so verstellen: In einer Landschaft steht ein zylinderförmiger Turm ohne Dach, aber auf diesem Turm stehen drei weitere kleine Türme im gleichen Abstand zueinander. In der Mitte gab es lediglich nur die Treppe in den Großen Turm und die 3 Türme hatten jeweils eine Tür und gingen dann ebenfalls wie das Orginal zur Spitze durch bestimmte Treppen.
Der Hauptturm in der Mitte war genauso aufgebaut, nur dass er noch 5 weitere kleine Türmchen besaß. Dieses Prachtgebäude war doppelt so hoch wie die anderen Türme und stellte eindeutig das Hauptquatier des Magiers da.
An einer Mauerseite war der Haupteingang, eine gewöhnliche Zugbrücke, nur dass sie komplett aus einer unbekannten Erzlegierung bestand. Um die Burg herum erkannte man noch einen Graben, aus der Distanz sah aber niemand wie tief er ist geschweige denn was er beinhaltete.

Fest stand nur, dass das Bollwerk des Hexenmeisters ziemlich beeindruckend und schrecklich zugleich aussah, zumal manche Sachen an den Bauwerken aussahen als bestünden sie aus Totenschädeln und Knochen.
"OK, wird Zeit für eine schnelle Belagerung!", meinte Heinrich sowohl beeindruckt als auch entschlossen. Seine Männer waren ebenfalls bereit die Mauern der Schreckensfeste zu erklimmen und zu erobern.
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BeitragThema: Sturm auf die Burg    [Story] Baphomepholus - Weg des Bösen  Icon_minitimeMi Nov 24, 2010 9:06 pm

Während die Milizsoldaten sich nach einiger Zeit in eine lockere Formation begaben und beinahe verstreut langsam auf die grauenhafte Burg zu bewegten beobachtete sie lächelnd vom Fenster aus eine verkrüppelte Person. Baphomepholus erfreute sich an der Ahnungslosigkeit seiner Gegner, das war gut so. Je weniger sie über ihn im Moment wussten, desto mehr Mut würden sie noch haben sich ihm entgegen zu stellen ... und gerade das wollte er! Er wollte sehen ob die kleinen Scharmützel mit den Dorfbewohnern Fehler von seiner Seite aus aufdeckten, kräftetechnisch gesehen waren sie ihm so oder so meilenweit unterlegen. Der Nekromant hätte Heinrich, seinen Bauernhaufen und sein ganzes Dorf jederzeit vernichten können im letzten Jahr.
"Narren!", lachte der Burgherr leise als er Heinrich beobachtete, welcher mehrere Befehle und Siegeshymnen rief. Seine Männer schritten zögerlich, aber dennoch einigermassen mutig den Hügel hoch. "Mag sein, dass ihnen der Glaube an das 'Gute' hilft, mag sein, dass sie ritterlich für ihre Familien kämpfen können
aber das Licht
gewinnt nur in Märchen
gegen die Dunkelheit.
Zeit zum Aufwachen, Traumwandler!"

Nur wenige Sekunden später hörte einer der Soldaten ein knarzendes Geräusch hinter sich. Schreckhaft drehte er sich um und stellte erleichtert fest, dass hinter ihm nichts war außer dem Wald.
"Was ist los?", rief Heinrich, als er den zögerlichen Kämpfer sah. Er schaute ebenfalls in Richtung Wald zurück, konnte aber nichts Verdächtiges erkennen. Lediglich die grauen Bäume um die Lichtung herum jagten ihm einen leichten Schauer ein, aber daran war vermutlich die böse Aura der Hexenburg und die Verseuchung durch den Nekromanten schuld. Aber etwas Verdächtiges erkennen konnte er sonst nicht.
"Dachte ich hätte was gehört, aber da war nichts!", meinte dieser nur lachend und ging dann weiter. Heinrich lächelte ebenfalls wieder und rief wieder Befehle, blieb aber immer noch vorsichtig. Irgendwie war diese lange Stille ihm auch nicht geheuer, zumal sie vor dem Bollwerk des Feindes standen. Wusste dieser Alte nicht, dass die miliz ihn nun suchte, hatte er vielleicht einen Fehler gemacht, wie die meisten Bösewichte in den Erzählungen? War er gerade nicht in der Burg? Oder lauerte der Feind irgendwo in der Umgebung und erwartete einen Fehler von Seiten der Miliz?
Schließlich schaute Heinrich wieder in Richtung Burg. Er fühlte sich klein, geradezu jämmerlich und unbedeutend, wenn er die finsteren Mauern und die gigantischen Türme sah. Hatten sie überhaupt noch Hoffnung? Sofort verdrängte der Hauptmann den Gedanken wieder, immerhin lief alles genau nach Plan. Er wollte gerade weitergehen und sich wieder an die Spitze der Einheit stellen als plötzlich auch er es hörte.
Ein unheimlich knarzendes Geräusch, als würde das Geäst sich bewegen. Seltsam, zumal es im Moment eher windstill war. Er drehte sich wieder um und sah merkwürdigerweise nichts Bedrohliches wie einen Untoten ... und dennoch hatte sich etwas verändert!
Vorhin war es ihm nicht wirklich aufgefallen, da sie noch eher in Waldnähe waren, aber jetzt bemerkte er, dass ein Baum sich nicht mehr dort befand wo er ihn vorhin gesehen hatte. Dem normalen Soldaten wäre es nicht sicher nicht aufgefallen, aber Heinrich hatte ein recht gutes Gedächtnis und wusste ganz genau, dass dieser Baum eigentlich am Waldrand stehen müsste. Nun stand er aber einige Meter hinter den Milizsoldaten - als ob er sich bewegt hätte!
Schlagartig kam dem Hauptmann ein unangenehmer Verdacht.
"WEG VOM WALD!", schrie er, beinahe panisch."Das ist eine FALLE!"
In diesem Moment erwachte der Baum zum Leben, es bildeten sich zwei kleine, tiefe Astlöcher auf dem Stamm und darunter brach der Baum zu einem gewissen Teil auseinander, so dass sich Augen und ein Maul mit rasiermesserscharfen Holzzähnen bildeten. Aus seinem Geäst tauchten urplötzlich zwei Klauenarme auf, schnappten sich blitzschnell einen überraschten Soldaten und schleuderten ihn schließlich durch die Luft. Schreiend flog der Unglückliche, es war jener, welcher zuerst den Baumgeist gehört hatte durch die Luft, der Oberkörper abgetrennt vom Unterkörper. Er schlug kurze Zeit später mehrere dutzend Meter schließlich vor Augen aller Anwesenden am Waldrand auf, sein panisches Schreien stoppte abrupt.
Der Baumgeist sprang nun blitzschnell aus der Erde und entblößte dabei seine beiden im Erdreich verborgenen Wurzelbeine. Er hatte schon sein nächstes Opfer ausgemacht, einen weiteren vor Entsetzen gelähmten Soldaten. Bis auf Heinrich, der durch seine Tapferkeit noch teilweise seine Nerven behielt und wusste, dass er nun wegrennen sollte waren die Milizen gelähmt und unfähig sich zu rühren. Der Koloss schlug wie ein Komet inmitten der Soldatenreihen ein, zerstampfte dabei zwei Unglückliche und packte einen weiteren Mann aus den Reihen der Miliz von Waldheim. Dieser kreischte als er in die nun glühenden Augen des Baumgeistes blickte, welcher ihn argwöhnisch musterte als wüsste er nicht, was er nun machen sollte. Doch der Geist entschied sich schnell, öffnete sein Maul und frass den Soldaten mit Haut und Haaren.

Von solcher Graumsamkeit und Brutalität geradezu erschüttert rannten die Milizen nur zu gerne hinter Heinrich her, welcher einsah, dass sie den Koloss mit Schwertern nicht bezwingen könnten.
"In die Burg!", rief er unter großen Anstrengungen, da er ebenfalls um sein Leben rannte wie seine Kameraden. 16 Leute folgten noch ihrem Hauptmann und erreichten schnell das Burgtor, welches der einzige Zugang in das Innere des Hexenturmes war, denn die Burg selber war von einem sehr tiefen Burggraben umgeben. Heinrich blickte kurz in die Tiefe und glaubte eine grüne, säureartige Flüssigkeit sowie Tierknochen zu erkennen ... der bestialische Gestank von Tod und Verwesung sprach dafür. Er musste würgen, jedoch verging ihm schlagartig der Brechreiz als er sah, dass ihr unheimlicher Verfolger sich ebenfalls langsam der Burg näherte ... und sie standen immer noch vor verschlossenen Toren!
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BeitragThema: In der Hand des Nekromanten    [Story] Baphomepholus - Weg des Bösen  Icon_minitimeMi Nov 24, 2010 9:07 pm

Den Hexenmeister amüsierte das Treiben auf der Lichtung. Einer seiner Wachposten hatte sehr gut reagiert als er ihm den Befehl gegeben hat sich lautlos anzupirschen. Eigentlich wäre das nicht wirklich nötig gewesen, da die verderbten Waldgeister so oder so mit jedem Eindringling kompromisslosen Prozess machen würden, aber er liebte es selbst die Fäden zu steuern, zumal es ihm auch ein Gefühl von Überlegenheit vermittelte.

Baphomepholus war sehr stark von sich und seinen Plänen überzeugt, aber das lag nicht daran, dass er überheblich war oder arrogant, sondern weil er wusste, dass es die Wahrheit war! Er hat im Gegensatz zu vielen Schurken vor ihm aus den vergangenen Niederlagen gegen das Gute gelernt, ohnehin fragte er sich nicht ob die Dichter der vielen Sagen nicht zu viel erfunden hatten. Denn in fast jeder Geschichte gab es immer wieder einen Fehler auf Seiten der Finsternis, nämlich Arroganz und Hochmut.
Wie viele großartige Schwarzkünstler wurden nicht kurz vor dem Erreichen ihrer Ziele durch Unterschätzung von Feen- oder Elfenzauber besiegt, wie viele arrogante Dämonenlords fielen nicht durch einen glücklichen Schwertstreich von einem dummen Bauernjungen weil sie zum fairen Zweikampf überredet wurden?
Schwätzer und Scharlatane, deren Dummheit die der Lichtanbeter manchmal übertraf!, dachte Baphomepholus verächtlich.Kein Wunder, dass das sogenannte "Gute" immer große Helden hatte. Wieso auch nicht, wenn das "Böse" einfach nur unfähig war? Aber das werde ich natürlich ändern ...
Er wandte sich dem Geschehen wieder zu und blickte ungesehen von den Milizsoldaten aus einem anderen Fenster der Burg herab auf die Zugbrücke. Heinrich und seine Leute boten einen jämmerlichen Anblick, jedoch verständlich wenn man den riesigen Baumgeist sah, welcher in seinem Bluthunger sich langsam seinen Opfern näherte. Eigentlich hatte Waldheim schon längst alle Hoffnung auf Rettung verloren ...

Doch Baphomepholus wollte mehr sehen. Ihm genügte ein sinnloses Gemetzel nicht, zumal es vielleicht irgendwo noch einen Fehler gab, durch den am Ende noch sein treuer Baumschrat fiel. Zwar war das hölzerne Ungetüm der perfekte Diener und würde sogar mit einem ausgewachsenen Höhlentroll kurzen Prozess machen, aber es bestand immer noch das Risiko, dass einer der Soldaten, vielleicht sogar Heinrich, durch Glück oder Angst doch noch eine Schwachstelle fand - und das wäre nicht wünschenswert!
Immerhin sollten seine Opfer zittern und den Herrn der Festung für unantastbar halten. Außerdem hatte der Nekromant noch einiges mit ihnen vor ...

Tief im Innern des schwarzen Bollwerks begannen die knöchernen Gestalten sofort mit ihrer Arbeit und betätigten seltsame Apperaturen, welche den Zugbrückenmechanismus darstellten. Unter den Untoten befand sich noch eine lebendige Gestalt, ein Zwerg um genau zu sein. Sein schmutziger, roter Bart, sein düsterer Gesichtsausdruck und seine schwarze, schimmernde Rüstung unterstreichten seine Bösartigkeit, die man ihm als Fremder schon von weiten angesehen hätte. Bei dem Zwerg handelte es sich um den persönlichen Bau-, Belagerungs- und Kerkermeister von Baphomepholus, welcher sich selbst Zhabrok der Zerstörer nennt. Etwas wütend, weil der Maschinenlärm ihn gerade aus seinem Schlaf geweckt hat fragte er grummelnd eines der Skelette, was dieser Krach zu bedeuten hätte.
"Befehl des Meisters. Wir haben Besuch und sollen die Gäste durch den Hintereingang leiten.", antwortete es monoton mit mehreren Klacklauten.
Zhabrok musste nun lachen. "Stimmt! Gut, dass du mich daran erinnerst, der Meister hat mir ja schon vor ein paar Tagen gesagt, dass ich demnächst wieder Arbeit bekomme. Also gut, weitermachen, wenn euch euer ewiges Leben lieb ist!"

"Was sollen wir tun, Hauptmann?", fragte einer der Soldaten Heinrich als das Ungetüm immer näher kam. Bevor Heinrich jedoch antworten konnte ging ein Ruck durch die gesamte Zugbrücke. "Was war das denn?", rief ein anderer, erneut steigerte sich die Angst um ein Vielfaches. Sogar der schwache Geruch von Urin war schon in der Luft, da sich einige Soldaten schon vor Angst in die Hose gemacht haben. Nur wenige stellten sich zu Heinrich und wollten der fürchterlichen Kreatur entgegentreten. Als sie jedoch bemerkten, dass sich der Boden in Richtung Tor bewegte wichen sogar die Feiglinge zu ihrem Hauptmann zurück.
"Der Boden bewegt sich!", rief einer unnötigerweise , selbst Heinrich hatte gemerkt, dass dies keine gewöhnliche Zugbrücke war. Der Baumgeist blieb nun stehen und sah sich das ganze Spektakel fasziniert an, jedoch war das nun die geringste Sorge der Milizsoldaten. Entweder fielen sie gleich alle in den Abgrund oder wurden von einem Baumwesen verschlungen oder zerrissen.

"Eigentlich komisch, dass die meisten Burgherren ihre Zugbrücke immer hochziehen lassen.", meinte Baphomepholus vergnügt. "Es ist doch um einiges praktischer die Zugbrücke einzuziehen!"

Nur wenige Sekunden später fielen die 16 Menschen schreiend in die Tiefe. Der Baumgeist sah nun etwas entäuscht in den Burggraben, während die Zugbrücke nach einer Weile wieder herausgeschoben wurde. Doch seine Aufgabe war erledigt, alles weitere würde sein Herr erledigen.
Langsam stampfte er wieder in Richtung Wald um seiner Aufgabe als Wächter wieder nachzugehen. Nicht weit von ihm entfernt erhoben sich die Leichen derer, welche der Geist nicht gefressen hatte und hinkten stöhnend in Richtung Burg zu ihrem Meister.
Es war noch einiges an Artbeit zu tun, immerhin gab es Besuch für Baphomepholus.
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BeitragThema: In schöner Gesellschaft    [Story] Baphomepholus - Weg des Bösen  Icon_minitimeMi Nov 24, 2010 9:08 pm

Als Heinrich benommen aufwachte war das Erste was er wahrnahm einer seiner Soldaten. Das Zweite was ihm sofort auffiel war, dass er offenbar aufgeregt schien. Und als er eine dritte Sache, nämlich einen riesigen, schuppigen Tentakel, welcher seinen Mann ruckartig in die Höhe riss bemerkte, sprang er entsetzt auf und suchte sein Schwert. Es dauerte zunächst einige Sekunden bis er es fand, aber da tauchte auch schon der monsterhafte Tintenfischarm mit dem schreienden Gefährten wieder in die Tiefen einer seltsamen grünen Flüssigkeit ab.
Schlagartig überfiel ihn wieder die Erinnerung, er und seine Milizsoldaten waren von Waldheim aufgebrochen um einem finsteren Nekromanten das Handwerk zu legen. Jedoch hatten ein gruseliger Waldgeist und eine plötzlich unter seinen Füßen verschwindende Zugbrücke das Unternehmen größtenteils vereitelt. Er schloss nun nach Betrachtung der näheren Umgebung, dass er sich nun im Burggraben befand ... ob er als einzigster Mann den Sturz überlebte war schwer zu sagen, immerhin stand vor ihm noch einer seiner Soldaten bevor ihn dieses Etwas in den Tod gerissen hatte. Die hohen, rauen Felswände zu beiden Seiten, die er zunächst für eine Schlucht gehalten hatte bestätigten nun seine Theorie, da sie offenbar kreisförmig verliefen, aber aus seiner eigenen Perspektive konnte der Hauptmann der Miliz das nicht genau sagen. Aber als er in die Höhe blickte wichen alle seine Zweifel, denn dort oben thronte wie eine lauernde Spinne die Festung von Baphomepholus. Sie wirkte nun noch größer als vorhin, so dass wieder ein Teil von Heinrichs Mut schwand sofern er überhaupt noch vorhanden war.
"Hauptmann?", hörte er plötzlich eine zögerliche wie ängstliche Stimme und beinahe hätte der Anführer einen seiner eigenen Männer erschlagen als er herumfuhr. Erleichtert über die Tatsache, dass es sich nicht um einen weiteren Feind handelte sahen sich die übrigen dreizehn Milizsoldaten und Heinrich an.
"Dem Lichte sei dank, ich dachte ich hätte als einziger den überraschenden Sturz in die Tiefe überlebt.",murmelte er und schöpfte sogleich wieder etwas Hoffnung sofern es unter diesen Umständen möglich war . "Was ... was ist passiert?"
Der Rekrut, welcher ihn angesprochen hatte begann sofort Bericht zu erstatten. "Wir wissen nur, dass wir in die Tiefe fielen, nachdem der Feind die Zugbrücke offenbar eingezogen hatte. Viele von uns haben Knochenbrüche erlitten, zwei sind bei dem Aufprall auf die 'Wasseroberfläche' oder wie man diesen Sud hier nennen mag gestorben und wurden von seltsamen Kreaturen gefressen. Offenbar wurdet ihr auf dieser kleinen Insel inmitten des Grabens angeschwemmt genauso wie wir gerade eben." Er machte eine kurze Pause bevor er seine Frage stellte. "Täusche ich mich oder fehlt einer unserer Leute?"
Heinrich nickte müde. "Er wollte mich anscheinend wecken, aber dann hat ihn ebenfalls eine merkwürdige Kreatur gefre-"
Er wurde mitten im Satz unterbrochen als plötzlich zwei weitere Fangarme der Tintenfischkreatur aus dem Wasser schossen und blitzschnell zwei weitere Soldaten schnappten. Den Unglücklichen blieb nicht einmal die Zeit zu schreien, denn der Koloss zog seine Beute genauso schnell wieder unter Wasser, vermutlich um sie zu verdauen.
Dem Anführer kam nun ein unschöner Gedanke als die kleine Insel plötzlich anfing zu beben. "LAUFT!", schrie er und sofort sprangen er und seine Soldaten ins Wasser. Die "Insel" aber stieg aus dem Wasser empor und entpuppte sich als krakenähnliche Kreatur. Mit infernalischem Gebrüll zeigte sie vier weitere ihrer Arme und lies sie in Richtung der Fliehenden schnellen.
Dabei erwischte der grüne mit vielen Schuppen und Saugnäpfen übersähte Riese drei weitere Opfer, der vierte Fangarm verfehlte sein Ziel. Riesige Wellen der grüne Flüssigkeit rollten unter dem Wüten der Kreatur auf die verzweifelten Milizsoldaten zu , wie ein Tsunami kamen sie über die Truppe und zogen manche kurzzeitig unter Wasser. Eine der Flutwellen erfasste sogar einen der Unglücklichen und klatschte ihn so stark gegen die Felswand, dass er erschlagen an ihr hängen blieb.
Und wieder einmal sah die Lage für Heinrich und seine Leute aussichtslos aus. Umso erstaunlicher war es, dass sie nach wenigen Minuten eine Tür an einer der Seiten des Burggrabens fanden und ihn lebendig erreichten, wenn man die Verluste abzog. Die fünf übrigen Leute um Heinrich stürmten sofort auf die Tür los, als sie wieder Boden unter ihren Füßen fanden, er selbst folgte ihnen natürlich, wenn auch benommen von dem rauen Wellengang, welchen der Kraken immer noch erzeugte. Die Bestie hatte immer noch nicht genug, also schnappte sie sich einen weiteren Mann, den sie erwischen konnte bevor er die Tür erreichte. Als es auch noch den Hauptmann der Miliz abfangen wollte sprang dieser gerade noch rechtzeitig über den Tentakel, der ihm ans Leder wollte und erreichte den rettenden Durchgang, den seine anderen Soldaten bereits geöffnet hatten.
Dann war es jedoch zu spät und die Tür schloss sich krachend hinter dem wütenden Tintenfischmonster, welches nun fauchend wieder untertauchte. Die grüne, seltsame Flüssigkeit dagegen färbte sich an manchen Stellen blutrot und an manchen Stellen im Burggraben trieben nun die entstellten Leichname von getöteten Soldaten. Wenn man ihr Abzeichen betrachtete sah man, dass sie noch vor kurzer Zeit der Miliz von Waldheim angehört hatten.

Währenddessen war Baphompeholus in seine alchemistischen Bücher vertieft, welche er für gewöhnlich im Hauptturm aufbewahrte. Seine Bibliothek sah auf den ersten Blick hin geradezu unordentlich aus, jedoch konnte man auf den zweiten Blick doch eine tiefere Ordnung dahinter erkennen. Der Schwarzmagier besaß Unmengen an Büchern, jedes Regal war angefüllt mit Büchern aller Arten, größtenteils beschäftigten sie sich mit der schwarzen Magie und anderen Zaubern, jedoch waren aber auch ganz gewöhnliche Bücher dabei, darunter auch Heldensagen und Berichte aus der früheren Geschichte. Der Hexer besaß sogar mehrere Kinderbücher in seiner Sammlung!
Das Buch mit dem der Zauberer sich momentan beschäftigte hatte den Titel Der Keim des Gargoyle, es handelte sich dabei um eine Erläuterung des Samens, welchen manche Hexenmeister nutzten um ihre Experimente vorranzutreiben. Man gewann ihn wie der Name schon sagte aus dem Herzen eines Gargoyles, jene steinernen Wächter, welche einige gerissene Magier einsetzten um ihre Behausungen vor Feinden zu schützen. Nur wenigen Leuten waren die Schwachstellen dieser Kreaturen bekannt, da ihre steinerne Haut mit normalen Waffen undurchdringlich ist, selbst Magie nützte wenig gegen sie und noch wenigeren Leuten war bekannt wie man diese Kreaturen überhaupt erschuf. Baphomepholus war einer von ihnen.
Er hielt plötzlich inne als er bemerkt hatte, dass der Lärm aus dem Burggraben verstummt war. Dann lächelte er ein wenig, denn das bedeutete, dass sie Montraga und ihrer Brut an Krakenmonstern entkommen waren. Das Heinrich und seine Leute vollständig tot waren glaubte er nicht auch wenn ihre Überlebenschancen bei der Krakendame, die sich oft als Insel tarnte zu entkommen gering waren. Leise klappte er das Buch zu und legte es auf eines seiner Lesepulte. Später könnte er immer noch weiterlesen.
Auf ein geheimes Zeichen hin kam einer seiner Skelettdiener zu ihm herbei geeilt.
"Ja, Herr und Meister?", fragte es unterwürfig und machte eine groteske Verbeugung.
"Ihr habt Nadine geweckt und ihr gesagt, dass wir Besuch haben?", fragte er langsam woraufhin das Skelett nickte. Dabei klapperte es unheimlich, doch der Schwarzmagier fand es eher beruhigend.
"Wir haben es schon vor geraumer Zeit gemacht wie ihr uns befohlen habt. Sie ist bereits auf dem Weg zum Hinterausgang.", antwortete es und verbeugte sich erneut. Der Magier nickte anerkennend zu seinem willenlosen Diener und entließ ihn wieder.
Dann wandte er sich erneut seinem Buch zu, ein wenig erleichtert, dass alles nach Plan lief.
Nadine wird sich bestimmt reizend um unsere lieben Gäste kümmern., dachte er und erneut sah man wieder ein kurzes Grinsen auf den Lippen von Baphomepholus.

Ungefähr zur gleichen Zeit gingen Heinrich und seine verbleibenden 4 Leute zitternd durch den Gang, welcher langsam nach oben führte. Zunächst sah es so aus als wäre er von irgendeiner weiteren Bestie gegraben worden und auch die Abzweigungen, die tiefer ins Erdreich führten zeugten davon, doch schließlich wurde die Decke nach langem Marsch nicht nur tiefer sondern auch der Tunnel führte in einer Treppe nach oben. Um sie herum waren keine kahlen Felswände mehr, mittlerweile schritten sie einen Gang hinauf, der sich durch dunkle Steinmauern von Menschenhand erbaut auszeichnete. Doch auch wenn es niemanden seiner Männer auffiel, Heinrich entdeckte eine Merkwürdigkeit an den Burgwänden. Offenbar waren die Steine durch keine Substanz verbunden, die typisch zum Häuser- und Burgenbau waren und dennoch machten sie den Eindruck als könnte sie nichts zum Einsturz bringen.
Gut möglich, dass Magie mit im Spiel war.
Als die Treppe schließlich vor einer weiteren Tür endete sahen die Milizsoldaten zum ersten Mal erstaunt aus. Den die Tür war teilweise geöffnet und im Fackellicht erkannte man den Oberkörper einer schönen Frau, die sie freundlich anlächelte.
Ihr braunes Haar war offen und lang, das Gesicht war wohlgeformt und auch ihre Haut war rein und wirkte gesund. Auch der Körper war recht schlank und untermalte ihr hübsches Gesicht. Sie war von bezaubernder Natur und teilweise wirkte es wie ein unechter Zauber vor allem an einem finsteren Ort wie diesem.
"Hallo, Jungs!", hörte Heinrich sie kichernd lachen, wobei sie ein wenig naiv aussah. Noch immer konnte er sich vor Überraschung nicht rühren wie seine anderen Gefährten. "Habt ihr noch nie eine Frau gesehen, oder wieso starrt ihr mich so an?", fragte sie schließlich verwundert, aber noch immer lag ein Lächeln auf ihren Lippen.
"Kann ein Schurke wie dieser alte Mann auch Hirngespinste herbeizaubern?", fragte einer der Soldaten ängstlich seinen Anführer, woraufhin dieser den Kopf schüttelte. Im Fackellicht sah diese Frau viel zu echt aus als dass sie tatsächlich ein Trugbild war. "Nein, ich denke ein Bösewicht wird sicher keine Feenzauber benutzen nachdem was wir durchgemacht haben.", flüsterte er leise und starrte auf ihren großen Busen, welcher durch ein schwarzes Unterhemd betont wurde. Vielleicht täuschte der Hauptmann sich, aber sie wirkte recht freizügig. Schließlich riss er sich aber zusammen und stellte ihr eine Frage.
"Bist du eine Gefangene dieses bösen Schwarzmagiers?"
Zuerst sah sie ihn verblüfft an als wüsste sie nicht wovon er redete, doch dann lachte sie wieder und schüttelte den Kopf.
"Ach so, du meinst Meister Baphomepholus. Nein, nein ich darf mich hier frei in der Burg bewegen. Mein Name ist übrigens Nadine.", erklärte sie und zwinkerte ihnen zu als die Krieger noch verdutzter aussahen."Jedenfalls, böse würde ich meinen Gebieter nicht nennen. Immerhin hat er mir das Leben gerettet."
"Wieso das denn? Ich meine, er ist doch -", begann Heinrich nach einer Weile wieder, doch die Schöne unterbrach ihn einfach und plapperte fröhlich los.
"Na, das ist eine lange Geschichte, Süßer. Du gefällst mir übrigens. Jedenfalls ich war Prostituierte in Andogal, der Hauptstadt des Landes jenseits des Waldes. Dort arbeitete ich im vornehmsten Freudenhaus der Stadt - leider war das auch mein Pech! Anfangs war ich zwar glücklich darüber, aber dann musste ich feststellen, dass die äußere Fassade trügt. Die Verwalterin dort, Hedwig Kuhn, war eine ganz schön böse Zicke, das könnt ihr mir glauben und sie wollte nur schöne, magere Dirnen haben. Außer Haferbrei durften wir nichts essen, alles andere machte sonst dick behauptete sie immer. Aber damit nicht genug diese doofe Ziege wollte uns ständig am Ende jeder Woche sehen und stellte uns irgendwelche Aufgaben. Wer ihren Kommandos nicht gehorchte wurde geschlagen oder rausgeworfen. Tja und da Hurerei unsere einzige Chance war um in den Straßen zu überleben mussten wir gequält mitspielen auch wenn wir desöfteren heulen mussten."
Sie machte eine kurze Pause, mittlerweile machte sie einen Schmollmund und wirkte auch ein wenig traurig. Heinrich wollte etwas sagen, doch dann fuhr sie weiter fort.
"Aber am schlimmsten war dieser Brutus Darniel, so ein schwarzer, dürrer Kerl. Also ich glaube ja immer noch, dass der ein wenig schwul war. Gut, das klingt nicht wirklich schlimm. Doch bei ihm mussten wir immer auf einem Hochseil balancieren und uns wie Katzen fortbewegen, so richtig geschmeidig , versteht ihr Jungs?" Sie lächelte die fünf Männer strahlend an. "Und wenn wir runterfielen wurden wir auch geschlagen oder andersweitig bestraft. Jedenfalls arbeitete ich zwei Monate ganz gut mit, aber dann wurde ich zusammen mit meiner Kollegin Berta rausgeworfen, weil mich so ein kranker, reicher Sack vergewaltigen wollte und ich nicht mehr mitgespielt habe. Berta schlug ihn zwar nieder, diesen widerlichen Fettwanst, aber dann wurden wir rausgeworfen.
Und genau in diesem Moment erschien der Meister und rettete uns beide aus der Gosse. Wäre er nicht gewesen, dann wäre ich vermutlich nicht hier."
Sie seufzte ein wenig, doch bevor sie weiterreden konnte fiel ihr Heinrich ins Wort.
"Jaja, schon gut, jedenfalls ... könntest du uns hier reinlassen?", fragte er vorsichtig woraufhin Nadine strahlend nickte.
"Na, klar kommt rein! Fühlt euch wie zu Hause.", meinte sie und winkte sie in den Raum. Die vorherigen Schrecken waren vergessen und Heinrich dachte, dass es nun endlich aufwärts ging mit ihrem Unternehmen.
Aber in diesem Moment hörte er etwas über den Boden schleifen und sah irgendwas kriechendes im Dunkel was sich um Nadines Füße schlängelte. Sofort machte er sie darauf aufmerksam. "Äh, Nadine, da ist offenbar irgendein widerliches - AAAAAAAAAAAAAAAARGH!!!!!"
Die Männer schrien entsetzt auf als Nadine die Tür vollständig öffnete und durch das schwache Fackellicht nun auch ihr Unterleib sichtbar wurde.
Dort wo sich eigentlich bei einem Menschen die Beine befinden müssten befand sich bei Nadine ein riesiger, schlanker Schlangenleib. Die Schuppen schimmerten dunkelgrün und erinnerten ein wenig an Smaragde. Trotzdem war sie für die Truppe ein furchterregender Anblick, einer stolperte sogar vor Schreck die Treppe hinunter und brach sich nach mehreren Überschlägen das Genick.
Nadine dagegen sah die Milizsoldaten wieder verwundert an und zischte leise. Jedoch war es kein Schlangenzischen sondern ein ganz normaler menschlicher Laut, der nur bedeutete, dass sie leise sein sollten.
"Was habt ihr den auf einmal?", fragte sie verblüfft."Ist hinter mir eine Spinne oder was?" Sie drehte sich um konnte aber nichts sehen.
Heinrich geriet ins Stottern als er zu sprechen begann. "D-Du bist eine N-Naga!!!", rief er entsetzt.
Nadine begriff nun und sah lächelnd auf ihren Schlangenleib hinab.
"Ja, nicht wahr?", meinte sie erfreut."Ist doch hübsch, oder? Ich mag dieses Funkeln besonders gerne." Um ihre Meinung zu unterstreichen streichelte sie ihren Unterkörper.
"Wer hat dir das angetan?", fragte der Hauptmann erschüttert als er die Szene beobachte, mittlerweile hielt er sein Schwert bereit zum Angriff.
"Wieso angetan? Der Meister hat das hier nur als Gegenleistung gefordert, er brauchte mich und Berta ja für seine wichtigen Experimente. Und ich find es gar nicht mal so schlecht, zumal ich so oder so noch nie richtig gut laufen konnte. Das einzig blöde ist halt nur, dass ich manchmal meine hochhackigen Schuhe vermisse und sie nicht immer tragen kann, aber das macht ja nichts! Geht dann halt nur jeden Vollmond wo sich mein Unterleib kurzzeitig zurückverwandelt!"
Heinrich wollte etwas erwidern, doch einer seiner Soldaten kam ihm zuvor.
"Genug!", rief er. "Hauptmann, ich erledige diese verdammte Brut des Bösen!" Er zückte die Waffe und ging auf die überraschte Nadine los bevor Heinrich ihn zurückhalten konnte. Sie kreischte angstvoll und gleitete blitzschnell zurück durch die Tür. Der Miliz folgte ihr brüllend und nur wenige Sekunden hörte man die Schreie von Nadine und Kampfgeräusche. Dann wurde alles still und schließlich öffnete sich die Tür.
Heinrich war nun selber unsicher."So sehr ich deine Tat auch loben möchte, ich weiß aber nicht ob das die richtige-" Wieder wurde er unterbrochen, weil er ein kurzes Klicken hörte. Die Ereignisse danach verliefen recht schnell.
Ein Bolzen schoß blitzschnell hervor und tötete einen Mann neben dem Hauptmann. Der Getroffene hielt sich verdutzt an die Brust und ging schließlich zu Boden.
In der Tür stand nun Foltermeister Zhabrok mit einer Armbrust bewaffnet. Neben ihm standen 2 von Baphomepholus Skelettwächtern, beide mit Bögen bewaffnet. Der Kerkermeister machte den Kriegern ohne ein Wort zu sprechen klar, dass sie die Waffen niederlegen sollten wenn sie ihr Leben behalten wollten. Danach lies er ein weiteres bewaffnetes Skelett antreten, welches das Haupt des Soldaten in der Hand hielt, der Nadine gefolgt war. Die Naga selber sah schockiert aus und stand zitternd hinter der Kämpferreihe von Baphomepholus.
"Nanana, seid ihr böse Buben.", tadelte sie der Zwerg bösartig grinsend. " Die arme Nadine einfach so zu erschrecken obwohl sie unbewaffnet ist ... das gibt lebenslänglichen Kerkeraufhalt im Domizil des Meisters!"
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BeitragThema: Die Verliese des Schwarzmagiers    [Story] Baphomepholus - Weg des Bösen  Icon_minitimeMi Nov 24, 2010 9:23 pm

Heinrich wachte erneut auf, nur um festzustellen, dass das zweite Erwachen nicht weniger schrecklich war als das erste. Das Letzte woran er sich erinnerte war ein Fausthieb des Zwerges nachdem ihn die Skelettwachen erbarmungslos zu Boden gedrückt hatten. Den Kerl selber konnte er schon vom ersten Augenblick an nicht leiden, war Nadine eher eine Überraschung so sah man dem Foltermeister schon eher an, dass er in Baphomepholus Diensten stand. An beiden würde er noch Rache nehmen, wenn er hier jemals rauskam, das stand fest.

Er sah sich nun im Raum um ... und bei dem Anblick der beiden Personen in seiner Umgebung lief ihm ein eisiger Schauer über den Rücken.
Eine Person erkannte er sofort, es war jener Milizsoldat, welcher alle bisherigen Hindernisse überlebt hatte, wenn aber auch ebenfalls mit Glück ebenso wie Heinrich selber. Dieser war nur ein wenig kleiner als sein Hauptmann, hatte schwarzes Haare und wirkte noch recht jung, zumal er im Gegensatz zu Heinrich keinen Bart trug. An seinen Namen konnte der Milizanführer sich noch erinnern, Hans war immerhin einer der besten Kämpfer, die ihm je untergekommen waren bei der Miliz von Waldheim. Leider war er aber auch einer der letzten Überlebenden von diesen.
Jedoch war nicht Hans für die plötzliche Anspannung des Hauptmannes zuständig, sondern eher die Person vor ihm. Es handelte sich Mischung aus Spinne und Frau, ebenfalls wie bei Nadine. Der Unterleib sah zwar aus wie der einer normalen Hausspinne, wirkte aber dennoch aufgrund der abnormalen Größe bedrohlich. Im Gegensatz zu Nadine sah die Frau auch eher hässlich aus. Sie war ziemlich dick und schien auch muskulöser zu sein als normale Frauen, jedoch verunstalteten Hautunreinheiten ihr Gesicht und ihre Nase war eher hakenförmig. Heinrich war sofort klar, dass das offenbar Berta war - auch wenn er sie sich etwas attraktiver vorgestellt hatte nach Nadines Erzählungen.
"Was glotzt du mich so an, Kleiner?", fragte sie sofort wütend. Ihre Stimme klang dabei so tief wie die einer Bäuerin. "Hätte von dir als Anführer jetzt mehr erwartet. Naja, bevor du dich fragst ob ich Gedanken lesen kann, Heinrich, dann liegst du falsch. Dein Freund da hat mir alles erzählt." Sie deutete dabei beiläufig auf Hans.
"Und du bist wohl Berta.", begann Heinrich nun langsam woraufhin sie nickte. Trotz der Abneigung gegen diese Frau glaubte er in ihr endlich einen Hoffnungsschimmer zu sehen. Er konnte es sich nicht erklären warum, aber wie eine Dienerin des Nekromanten sah sie nun wirklich aus ... allerdings war das bei Nadine ja auch der Fall. "Auch eine Sklavin des Hexers?"
"Dieser Dreckskerl kann mich mal!", rief sie wütend wobei sie ihr schmutziges, blondes Haar zurückwarf und auf ihren acht Beinen erregt auf und ab tänzelte (was den beiden Männern überhaupt nicht gefiel). "Alles war gut gewesen bevor uns dieser Schweinehund aufgelesen hat! Davor war ich noch eine Schönheit, das könnt ihr mir glauben, zwar etwas kräftig, aber dennoch sehr begehrt. Aber wer hätte auch ahnen können, dass dieser Kerl uns in Chimären verwandelt kaum hatte er uns aufgelesen? Baphomepholus sollte am besten die Pest holen oder einer seiner eigenen Dämonen, bevor ICH ihn hole!" Sie atmete erregt ein und aus als sie auf ihren "Retter" schimpfte, langsam jedoch beruhigte sie sich offenbar wieder und machte eine traurige Miene. "Bedauerlicherweise kann man diesem Kerl nicht beikommen.", meinte sie tonlos.
Heinrich dachte kurz nach, dann nahm er wieder das Gespräch auf. "Mich wundert es, dass du als anscheinend stärkere Frau dich gegen diesen Wahnsinnigen stellst, aber Nadine anscheinend nicht. Ich dachte sie hätte dir dein Leben zu verdanken!"
Berta winkte ab. "Dummes Mädchen, sie glaubt, dass wir ohne ihn sicher nicht mehr lange überlebt hätten nachdem Kuhn uns rausgeworfen hat. Außerdem lies sie sich leichter von diesem Hokuspokus, denn dieser Kerl in seiner Burg veranstaltete verzaubern als ich zu Anfang. Fand Hexerei unnötig, aber diese falsche Schlange hat sich natürlich jedes Buch durchgelesen in dem sie auch nur ein Wort über dunkle Künste fand." Sie senkte ihre Stimme zu einem Flüstern. "Im Gegensatz zu mir wusste sie offenbar nicht, dass Schwarzmagier nicht wirklich Leuten helfen sondern sie eher töten. Schau dich hier doch um, so sieht es fast in der gesamten Burg aus! Für mich grässlich und unheimlich, für sie dagegen ein wunderschönes Schloss ... wahrscheinlich hat man sie einer Gehirnwäsche unterzogen!"
Heinrich sah sich erneut um und zu seiner Verwunderung fielen ihm zwei Dinge in dem kargen und dunklen Steinraum auf. Zum einen waren sie alle an nichts gefesselt obwohl hier überall Fussketten und andere typische Gefängnisapperaturen herumlagen, zum anderen war die Zelltür offen. Berta bemerkte seinen Blick und schüttelte den Kopf.
"Vergiss es! Wenn du rausgehst kommen so oder so die Skelettwachen und werfen dich wieder in die Zelle. Und selbst wenn du ihnen entgehst und dich hier so gut auskennst wie ich als ehemalige Dienerin, was allerdings noch VOR meiner Umwandlung war wie du dir sicher denken kannst, dann kommst du trotzdem nicht weit. Im gesamten Burgkomplex gibt es noch grausigeres als die verderbten Baumwächter und Montraga im Burggraben."
"Montraga?", fragte Heinrich und ahnte schon worauf sie hinaus wollte.
"Das krakenähnliche Wesen im Todeswassergraben. Octopedari heißt diese Monsterrasse auch Sumpfkrake genannt. Sie ernährt sich lediglich nur von Kleinstteilchen im Todeswasser. Diese komische, grüne Flüssigkeit, wenn du verstehst was ich meine." Bertas Erklärungen weckten eine weitere Frage bei Heinrich. Ihm war schon vorhin nämlich etwas aufgefallen.
"Wieso hat das Viech meine Leute nicht gefressen und uns in Ruhe gelassen? Ich meine, was nützt es -"
Erneut wurde er unterbrochen.
"Kannst du nicht eins und eins zusammenrechnen, du Bauer oder wieso stellst du so eine blöde Frage? Ich habe aus den Berichten deines Freundes Hans entnommen, dass bis jetzt ziemlich viele Leute von dir tot um die Burg herum liegen müssten. Vergiss nicht, diese Wesen dienen nur dem Schwarzmagier und töten für ihn nur. Er erledigt die restliche Arbeit mithilfe von Zauberformeln."
"Du meinst doch nicht etwa, dass -", begann er abermals als ihm nun wieder einfiel, was der alte Mann anscheinend am Friedhof gemacht hatte. Und mittlerweile konnte er sich denken, was es mit dem Todeswasser auf sich hatte. Berta unterbrach ihn wieder und nickte, jedoch zitterte nun auch ihr gesamter Leib.
"Ja. Deine Soldaten sind nichts anderes als weitere Verstärkung für die untote Armee des Nekromanten. Die Toten, welche im Todeswasser liegen werden sogar noch stärker sein als die Skelette, die du bis jetzt kennen gelernt hast. Es konserviert nicht nur die Körper deiner Soldaten, sondern verstärkt sie auch noch. Auf jeden Fall solltest du dich nicht wundern, wenn im Laufe der Tage deine Leute grotesk durch die Gänge der Burg wandeln."
Für den Hauptmann war die Erkenntnis dennoch erschütternd als sie ihm bestätigt wurde. Er sank mutlos in sich zusammen.
"Warum ... warum macht jemand so etwas?", fragte er jammernd. Mitfühlend blieb Hans neben seinem Anführer stehen und sah ebenfalls betrübt auf den Boden der Zelle. Auch Berta konnte seine Gedankengänge nachvollziehen und bemühte sich um eine Erklärung.
"Keine Ahnung. Aber was immer dieser Schuft plant, er könnte Erfolg haben. Zwar hat er noch wenige Diener im Moment, aber wenn er so weiter macht wie in den letzten drei Monaten könnte er durchaus eine Bedrohung für die umliegenden Walddörfer werden ... vor allem für deine Heimat!"
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BeitragThema: Zhabrok   [Story] Baphomepholus - Weg des Bösen  Icon_minitimeMi Nov 24, 2010 9:24 pm

Nur kurze Zeit später hörte man durch die Gänge erneut das Geschrei der Gefolterten. Naja, eigentlich war es nur einer, aber das störte den obersten Foltermeister - der nebenbei auch der Einzigste in Baphomepholus Diensten war - nicht wirklich. Was ihn störte waren mehrere unbeantwortete Fragen.
Hatte er gerade zum einhundertzwölften Male seinen Gefangenen oder zum einhundertzwanzigsten Male mit der Peitsche bearbeitet? Zum wievielten Male hatte sein Opfer gepeinigt aufgeschrien? Teilte sein Opfer ebenfalls seine Freude beim gemütlichen Folterabend - obwohl es schwer einzuschätzen war ob es nun tatsächlich Abend oder Tag war zumal es im Keller immer nur eine Tageszeit gab, nämlich Finster - oder war es über seine Brutalität äußerst bestürzt? Und vor allem: Spürte der Würmling auf dem Tisch vor ihm immer noch die Schmerzen von der Streckbank und von den heißen Kohlen, die fünfzehn Minuten lang auf seinem Bauch lagen?

Eins jedoch konnte Zhabrok mit Sicherheit beantworten. Ja, er war ein Arschloch! Das gab er offen zu, dass ihn die Leute nicht ausstehen konnten wusste er. Und immer wenn er daran dachte musste er selbstzufrieden grinsen. So wie gerade jetzt.
"Was gibt es da zu grinsen, du - Aaaargh!!!", begann der mittlerweile blutüberströmte Milizsoldat vor ihm, wodurch er sich einen weiteren Hieb mit der Peitsche einhandelte. Er schrie erneut auf zur Zufriedenheit des Zwerges.
"Wie du siehst, Bauerntölpel verstehe ich mein Handwerk recht gut.", sagte er trocken und steckte die Peitsche weg. "Wir sind so oder so gleich fertig. Hat es gefallen, WiewardochgleichnochdeinName ?"
Der Soldat spuckte ihm wütend, aber größtenteils entkräftet die Antwort ins Gesicht. "Falox, du widerwärtige Mi-", begann er erneut nur um gleich darauf mit einem Fausthieb gegen den lädierten Schädel bestraft zu werden. Dabei stöhnte der Milizionär schmerzvoll auf.
"Mich freut es auch, dass es dir gefallen hat, Falox.", erwiderte der Zwerg etwas zu freundlich und klatschte ihm noch eine. Ein weiterer blutiger Zahnstummel landete dabei auf dem blutverkrusteten Steinboden der Folterkammer.
Naja, machen wir es heute mal schnell., dachte Zhabrok dann, nicht ohne große Entäuschung als er auf den sich vor Schmerzen krümmenden Menschen vor ihm sah. Dieser lag halb ohnmächtig auf dem Lieblingsfoltertisch des Kerkermeisters, nur an den Füßen mit Eisenketten angebunden um ihm zu zeigen, dass der Zwerg sich nicht vor seinen Opfern fürchtete. Flucht war ohnehin zwecklos.

Doch der Gepeinigte hatte diesen Fehler während der vielen Stunden mit Zhabrok vor allem in den gelegentlichen Pausen des Verliesherren(die nebenbei bemerkt alle "Finsterpause" hießen, anlehnend an die berühmte Mittagspause) bemerkt, falls es überhaupt einer war. Und in der Zwischenzeit hatte er sich einen simplen wie genialen Plan zurechtgelegt. Er würde einfach diesen Bastard ablenken, wenn dieser mit keinerlei Gegenwehr mehr rechnen würde und ihn dann mit seinen kräftigen Fingern erwürgen wie den Wolf letzten Monat, der das Pech hatte ihm über den Weg zu laufen. Und genau das tat er jetzt auch!
"Hey, schau mal hinter dir!", rief er erstaunt und starrte so in Richtung des Foltermeisters, als würde er tatsächlich was sehen. Dabei hatte er sich ein wenig aufgerichtet um den Hals des Zwerges besser erwischen zu können. Er war nun selber wie ein Wolf, er lauerte auf den Moment seine Beute zu erledigen und über sie zu triumphieren.
Jedoch machte ihm der Belagerungsmeister des Nekromanten dabei einen Strich durch die Rechnung. Wortlos stach er dem völlig überraschten Falox den Dolch in an die Stelle in der Brust wo sich dessen Herz befand und drehte sich erst dann um. Während Falox immer noch fassungslos auf den Dolch starrte und ihm dabei Blut aus dem offenen Mund lief, runzelte Zhabrok die Stirn, weil er nichts erkennen konnte. "Was soll da jetzt sein?", fragte der Zwerg etwas argwöhnisch. Als er jedoch nur ein Röcheln als Antwort erhielt zuckte er nur mit den Schultern und wandte sich seinem Gefangenen zu, der soeben sein Leben ausgehaucht hatte. Dann lächelte Zhabrok nach kurzer Zeit auf, es lag für ihn als Strategen auf der Hand, was der Soldat beabsichtigt hatte.
"Ach so, der Trick mal wieder.", lachte er dröhnend ."Dacht ich es mir doch! Schade, du hast mir als Einübung wirklich gut gefallen ... Werauchimmerduwarst!"
Schließlich wurde er wieder ernst, nahm seinen Dolch an sich, reinigte sowohl sich selbst als auch seine "Werkzeuge", wie er die ganzen Folterinstrumente zu nennen pflegte vom Blut des kaltblütig ermordeten Mannes und gab zwei Skelettwachen des Meisters den Befehl den Leichnam in den Burggraben zu werfen. Kräftige Untote konnte es nie genug geben.


Natürlich fragt man sich an dieser Stelle als Leser, was den Zwerg eigentlich dazu bewegt hatte freiwillig in Baphomepholus Dienste einzutreten. Naja gut, nach dieser Szene wohl eher nicht mehr, dennoch ist die Vergangenheit des höchsten Kriegers im Dienste des Schwarzmagiers nicht uninteressant.
Zhabroks Wurzeln liegen hoch im Norden in den vereinigten Zwergenreichen, welche schon seit fast 200 Jahren von Großkönig Thorngill aus dem Clan der Axtschleifer angeführt und regiert wurden. Er selber war den größten Teil seines Lebens Schmied und Steinmetz aus dem Clan der Schädelspalter, jedoch hatte er wenige bis gar keine Kunden, was vor allem auch an der Vergangenheit seines Clans lag. Zwar weiß kaum noch ein Zwerg, welches Verbrechen einst die Stammväter des Schädelspalterclans begangen hatten, doch die Vorwürfe waren schon seit mehreren tausend Jahren Verrat am Volk und Paktieren mit den Orks und bis zum jetzigen Tag hatte sich daran auch nichts geändert. Zhabrok wurde schon in seiner Kindheit gemieden wegen seiner feuerroten Haare und seinem düsteren Aussehen, auch später wollte kaum jemand was mit ihm zu tun haben. Schließlich musste er deswegen seine Schmiede und auch den Steinmetzberuf aufgeben auch nicht zuletzt wegen der großen und deutlich überlegeneren Konkurrenz.
Zhabrok meldete sich gezwungenermaßen als Krieger bei der Zwergenlegion an, was sich als richtige Entscheidung erwies. In den vielen Kämpfen mit plündernden Orks und Trollen in den Grenzgebieten entdeckte er nicht nur sein kämpferisches, sondern auch sein strategisches Talent. Das verhalf ihm zu einem raschen Aufstieg in der Legion und seinem Clan etwas mehr Ansehen - bis man schließlich mehrere Jahre später entdeckte, dass Zhabrok eine Leidenschaft für das Töten entdeckt hatte. Kompromisslos wurde der neue General der 13. Zwergenlegion aus der Armee entlassen und durch einen jüngeren Anwärter ersetzt. Dieses Ereignis trug dazu bei, dass der entehrte Zwerg nun einen abgrundtiefen Hass gegen sich selbst und gegen seine Umwelt entwickelte.
Wenige Jahre später gelang ihm eine so empörende Tat, die ihn nicht nur zu einem Gesetzlosen, sondern sogar zu einem Staatsfeind machte. Es handelte sich dabei um den Raub eines Artefaktes aus dem Schatz des Großkönigs, einem Kriegshammer aus Titanenerz, der laut einer Sage ein Geschenk der Zwergengötter an den ersten Großkönig der zwergischen Geschichte war. Landesweit wurde der Geächtete nun verfolgt, sein Volk verachtete nun den Namen Zhabrok und den Clan der Schädelspalter, dessen übrige Mitglieder brutal gelyncht wurden. Und wäre Baphomepholus nicht gewesen, der zufällig in den Nordlanden unterwegs war um neue Verbündete für seine Pläne und Ränke zu suchen, dann wäre er sicher von seinen Verfolgern, die sich an seine Spur geheftet hatten getötet worden.
Der Nekromant versprach dem Zwerg eine glorreiche Zukunft als einer seiner wichtigsten Diener nachdem er die ganze Geschichte vernommen hatte, woraufhin dieser einwilligte, da ihm auch nichts anderes übrig blieb. Und tatsächlich wuchs der neue Belagerungsmeister von Baphomepholus in diesem Abschnitt seines Lebens über sich hinaus und hatte in dem Nekromanten einen sicheren Verbündeten, wenn nicht sogar einen Freund gefunden, welcher ihn sogar vor der Macht der Zwergenreiche schützte.
Man fand ihn nie wieder ebenso wie den Kriegshammer des Großkönigs, welchen Zhabrok noch immer als Waffe mit sich führte.
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BeitragThema: Waffen und Mythen    [Story] Baphomepholus - Weg des Bösen  Icon_minitimeMi Nov 24, 2010 9:27 pm

Es vergingen mehrere Tage bis Heinrich sich entschloss einen Fluchtversuch zu wagen. Sein Plan den Nekromanten war auf ganzer Linie gescheitert aufgrund unvorhergesehener Überraschungen. Er hatte schon desöfteren Überlegungen angestellt wie er es schaffen könnte und jedesmal fiel ihm keine Lösung ein, er hatte lediglich nur ein Ziel. Er hoffte nur, dass er rechtzeitig im Dorf wieder ankam bevor dieser wahnsinnige Baphomepholus sich entschied auch noch Waldheim in seine untoten Dienste zu zwingen, damit er als Hauptmann eine Flucht tiefer in den Wald vorbereiten könnte ... Nur aus diesem Grund nahmen er und Hans den Zellkomplex genaustens unter die Lupe.
Eine gefühlte Ewigkeit verbrachten sie die Zeit in ihren Zellen, aber manchmal erkundeten sie ein wenig die Gänge, wenn ihre Bewacher nicht anwesend waren. Ab und zu wurden er, Hans oder Berta in Zhabroks Folterkammer gebracht - meistens wurden sie dann blutüberströmt und halb bewusstlos von einigen Zombies, die ehemals Heinrichs Milizsoldaten waren in die Zelle zurückgetragen.
Und nicht nur die Untoten beobachteten manchmal die "Gäste" des Schwarzmagiers.
Gelegentlich sprach sogar der Foltermeister mit den Gefangenen im Zellblock, wenn er gerade keine Lust hatte seine Opfer auszupeitschen. Zwar war Zhabrok kein sympathischer Zeitgenosse oder um es noch drastischer zu formulieren ein sadistisches Schwein, aber manchmal schnitt er ganz interessante Themen während der Unterhaltung an. Im gestrigen Gespräch zum Beispiel hatte er sich zum Beispiel mit Heinrich über Waffen unterhalten und dabei dem Hauptmann wieder einmal gezeigt, dass die Schurken, welche in dieser Burg hausten keine der gewöhnlichen Art waren.

"Sag mal, Krieger, was führst du denn am liebsten für eine Waffe?", hatte er angefangen als er Heinrich in seiner Zelle bemerkte. Berta schlief gerade während Hans schweiß- und blutverschmiert auf einer der Pritschen lag und sich gerade ausruhte. Es war klar, dass der Zwerg den Hauptmann meinte.
"Tja, was soll das schon sein.", meinte er ein wenig müde. "Schwert und Schild lagen mir bis jetzt am Besten ..."
Er wurde vom schallenden Lachen des Foltermeisters unterbrochen, offenbar musste er etwas für ihn Lustiges gesagt haben. Nur wusste Heinrich nicht wirklich, was daran so genau lustig war. "Wieso lachst du?", fragte er nach als der Zwerg sich einigermassen wieder beruhigte und ihn sogleich mit einem belustigten Blick ansah. Diesen elenden Bastard würde er irgendwann niederstrecken!
"Du Wurm willst mir wohl einen Bären aufbinden!", erwiderte dieser mit einem nicht sehr vertrauenserweckendem Lächeln."Dir ist schon klar, dass du wie der Großteil deiner Art bist?" Als der Hauptmann den Kopf schüttelte lachte er erneut los, wenn auch nicht mehr so wahnsinnig wie vorher."Beim Barte des Großkönigs, du bist dir nicht mal bewusst, dass du zu einer Masse an Leuten gehörst, die blind auf das Schwert vertrauen! Also entweder willst du mich vergackeiern oder du bist tatsächlich nur ein weiterer hirnverblödeter Bauer."
Heinrich stand ruckartig auf und sah ihn zornig an. "Nenn mich nicht ständig Bauer!", sprach er mit einem drohenden Unterton. "Hätte ich ein Schwert, dann würde ich dich damit durchbohren, Sklavenschinder!"
Zhabrok zog nun eine zufriedene Miene, das Lächeln verschwand und teilweise wirkte er nun wie ein freundlicher Bürger aus seinem Volk.
"Dein Kampfgeist gefällt mir, Menschlein, ich finde es nur schade, dass du ihn an der falschen Waffe vergeudest." Die Worte des Foltermeisters wirkten ernst und kurze Zeit wurde er nachdenklich. "Ja, wenn du nicht der Feind meines Meisters wärst könnte ich dich tatsächlich besser trainieren im Umgang mit wirklichen Waffen. Armbrüste, Äxte, Hämmer und Morgensterne sind mein Spezialgebiet und es gibt keine Waffen die volltrefflicher in Sachen Zerstörung sind als Zwergenwaffen. Das beste Beispiel ist mein Kriegshammer. Vielleicht kennst du ihn ja ..."
Erst jetzt fiel Heinrich auf, dass Zhabrok an seiner rechten Seite einen für zwergische Verhältnisse großen, schwarzen Kriegshammer trug, der scheinbar auch ziemlich schwer war. Die Waffe glitzerte sogar im Fackellicht und man konnte auf dem Hammerkopf uralte zwergische wie auch unbekannte Runen erkennen. Und Heinrich wusste sogar bei genauerem Hinsehen worum es sich bei dem Hammer handelte, zumal er die Zeichnung schon oft in einem bestimmten Sagenbuch gesehen hatte.
"Das ist unmöglich!", stieß er überrascht hervor. "Das kann unmöglich der Titanenhammer sein!"
Zhabrok konnte sich diesmal das höhnische Grinsen nicht verkneifen. "Ist er aber!", lachte er dreckig."Mich würde nur interessieren woher du ihn kennst ..."
"Grandular-Sage", antwortete er noch immer überrascht."Der Mythos um den legendären Schwarzmagier dürfte wohl fast überall bekannt sein. Genauso bekannt dürfte auch dem Volk der Zwerge sein, dass der Titanenhammer ein Geschenk der Götter, geschmiedet von mächtigen Titanen, an den ersten Großkönig war als Grandulars Dämonenhorden die Zwergenreiche fast vollständig binnen weniger Tage besetzten. Mit seiner Magie war es dem König möglich "den Statthalter", den Oberdämon, welcher Grandular als rechte Hand diente zu erschlagen und die nun führerlosen Dämonenhorden wieder zurückzutreiben. Seitdem wird er seit Generationen an den nächsten Großkönig weitergegeben und ist das Symbol schlechthin für die vereinigten Zwergenreiche."
"Schön erklärt, ich kenne nur leider ebenfalls die Grandular-Sage und deshalb hast du mir nichts Neues erzählt.", merkte der Zwerg ein wenig sarkastisch an."Was du aber nicht weißt, ist dass ich den Hammer vor wenigen Jahren gestohlen habe und ich als Staatsfeind gesucht werde. Lange Geschichte übrigens ... vielleicht erzähle ich sie dir beim nächsten Folterabend."
Dann holte Zhabrok plötzlich zum Schlag aus, schlug dem noch mehr überraschten Heinrich in die Magengegend, nur um ihn dann mit seinem Eisenhandschuh bewusstlos zu schlagen als er in die Knie ging. Der Hieb saß genau, ein Treffer gegen den Kopf und dem Milizionär wurde noch im Fallen schwarz vor Augen.
"Ich liebe solche Unterhaltungen.", murmelte Zhabrok noch sadistisch grinsend und entfernte sich dann. Heinrich lag mehrere Stunden bewusstlos auf dem kalten Steinboden bevor er wieder aufwachte. Ihm wurde langsam klar, dass er bald aus der Burg fliehen musste, wenn er noch weiterleben wollte.

"Vergiss es, das ist pure Zeitverschwendung!", meinte Berta nur als Heinrich und Hans am folgenden Tag alles vorbereitet hatten. Sie selber war von dem Plan der beiden Soldaten nicht wirklich überzeugt und hielt es für das Beste dazubleiben auch wenn sie selber ebenfalls fliehen wollte ... aber das tat sie aus einem guten Grund nicht auch wenn sie Heinrich eine Beschreibung der Verliese gemacht hat.
"Wir schaffen das schon.", meinte der Hauptmann zuversichtlich. Er war nun bester Laune, da sich Zhabrok und die Untoten heute nicht blicken liesen. Laut Berta schoben sie vermutlich heute woanders Wache, zumal der Burgkomplex recht groß war und der Nekromant im Moment keine riesige Armee besaß, die jeden Winkel kontrollieren könnte. Und trotzdem hatte die Spinnenfrau ein ungutes Gefühl bei dem ganzen Plan.
"Viel Glück.", meinte sie besorgt als die beiden die Zelle verliesen. "Ihr werdet es auf jeden Fall brauchen!"
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BeitragThema: Flucht    [Story] Baphomepholus - Weg des Bösen  Icon_minitimeMi Nov 24, 2010 9:27 pm

Sie liefen durch die Gänge des Kerkers, jedoch stets darauf bedacht nicht aufzufallen. Heinrich und Hans schauten bei jeder Ecke abwechselnd ob nicht doch ein grausiger Wiedergänger aus ihrem eigenen Dorf dahinter lauerte. Jedoch war offenbar keine Wachmannschaft im Gefängniskomplex, was ziemlich verdächtig war. Der ehemalige Hauptmann teilte seinem Kameraden oft seine Bedenken mit, doch dieser schüttelte nur den Kopf.
"Hauptmann, ich habe mich oft mit Berta unterhalten. Und auch wenn sie selber manchmal denkt, dass es unmöglich ist aus der Burg zu fliehen, so meint sie dennoch, dass der Nekromant trotz allem viele Fehler macht und manchmal etwas überheblich ist.", teilte er seinem Anführer dann immer mit. "Wir schaffen das schon! Und wenn nicht, dann ist der Tod auch eine akzeptable Lösung." Auf seinem narbenverzierten Gesicht bildete sich dann immer ein Lächeln ... es machte Heinrich manchmal Angst durch die vielen Wunden im Gesicht seines Offiziers.
Nach kurzer Zeit jedenfalls gelangten sie zum Ausgang aus dem Kerker. Eine simple Treppe, welche nach oben in die Burg des Hexenmeisters führte. Die Spinnenfrau hatte ihnen schon oft davon erzählt, normalerweise waren dort zwei Skelette als Wachen aufgestellt, welche die Gefangenen davon abhalten sollten aus den Gewölben zu fliehen. Es war offenbar ein Glücksfall, dass auch diesmal keine Wächter zu sehen waren. Das Licht war offenbar mit den Dörflern!
Hans ging langsam auf die Treppe zu, hielt jedoch inne als er bemerkte, dass sein Anführer etwas anderes anstarrte. Er sah ebenfalls in diese Richtung und bemerkte eine Tür, jedoch war es keine gewöhnliche Tür. Man konnte sie eher mit einem gläsernen Ei vergleichen, so dass das Gebilde erst gar nicht wirklich wie eine Tür wirkte. Aber eine runde Vertiefung, in welche man offenbar eine Art Stein reinsetzen konnte und die wie ein Schlüsselloch wirkte sowie ein rötlich pulsierender Eisengriff darüber machten dennoch klar worum es sich in Wirklichkeit handelte. Obwohl die eiförmige Tür jedoch transparent war so konnte man nur schemenhaft einen weiteren Raum durch eine merkwürdige Trübung innerhalb des "Eis" erkennen.
Heinrich riss sich jedoch los als Hans ihm etwas zuzischte und mit einem Mal wurde ihm wieder bewusst, dass er und sein Gefährte jederzeit hätten entdeckt werden können. War es die Angst vor dem Tod oder die vor möglicher Folter, die ihn auf einmal schwitzen lies?
"Gut.", meinte er und ging dann ebenfalls weiter in Richtung Treppe. "Zeit dem Schwarzkünstler zu zeigen, dass auch er Fehler begehen kann." Den Angstgefühlen waren nun wie Glücksgefühle gewichen und langsam machten er und Hans Schritte auf die Treppe zu ... und kaum standen sie vor der ersten Stufe blinkte rechts neben ihnen ein kleiner, beinahe unsichtbarer Kristall rot auf und sie fielen schreiend durch eine Falltür. Es folgte ein dumpfer Aufprall bevor sich die unsichtbare Vorrichtung aus Stein sich knirschend wieder schloss.

Heinrich wachte kurze Zeit später benommen wieder auf. Irgendwie kam ihm das Ganze bekannt vor, offenbar schien diesem elenden Schwarzmagier die Vorstellung zu gefallen, dass seine Opfer nichtsahnend einen bestimmten Mechanismus auslösten, der sie dann mehrere Etagen tiefer "auf den Boden der Tatsachen" zurückbeförderte. Er sah sich um:
Offenbar befanden er und Hans, welcher gerade stöhnend aufstand sich in einer Höhle, welche sich unter den Gefängniszellen befand. Kristalle an den Wänden sowie einige Fackelvorrichtungen spendeten genug Licht, offenbar befanden sie sich wieder in dem Gängesystem, welches vom Burggraben in die Burg selbst führte. Das war ein gutes Zeichen.
Allerdings stieg dem Hauptmann ein seltsamer Modergeruch in die Nase und als er sich umsah erblickte er etliche Knochenreste von ihm unbekannten Wesen. Des Weiteren hörte er ein seltsames Geräusch, welches durch die Höhle hallte. Als ob ein riesiger Maulwurf gleich durch die Höhlenwand gegenüber schießen würde nach langem Graben. Und das war kein gutes Zeichen.
Es war aber wenigstens kein mordender Riesenmaulwurf, welcher mit einem Hagel aus Steinen und Geröll aus der besagten Wand erschien.
Nein, es war ein ziemlich hungriger, zwei Meter großer und ziemlich langer Riesenwurm mit rasiermesserscharfen Greifzangen (die er offenbar zum Fressen und Graben benutzte), der sich infernalisch brüllend auf den entsetzten Hans stürzte. Ein Haps und er stürzte schreiend in den Schlund der tollwütigen Bestie. Und als er sich noch zu dem anderen entsetzt aufschreienden Menschen umdrehte war klar, dass Hans höchstens nur als Vorspeise taugte.
Gerade noch rechtzeitig sprang Heinrich beiseite, ansonsten wäre er zerquetscht oder ebenfalls lebendig gefressen worden wie sein armer Kamerad. Vielleicht hätte es ihn getröstet zu erfahren, dass der Wurm blind war und er eigentlich nur stumm stehen bleiben musste damit das Ungetüm ihn nicht mehr orten konnte. Aber das wusste der Gehetzte nicht und so rannte er wie von Furien gehetzt aus der Höhle den immer noch hungrigen Höhlenwurm auf den Fersen.

Natürlich konnte es nicht so ewig weitergehen, deshalb kam es wie es kommen musste: Er stolperte.
Es ist relativ schwer sich in einem unebenen Gang mit sehr hoher Geschwindigkeit zu bewegen und dabei noch dem herumliegenden Geröll auszuweichen. Wenn man ein Höhlenwurm war hatte man dieses Problem natürlich nicht, immerhin konnte man mit seiner Masse die Gänge schön einebnen. Und deshalb war es auch sicher nicht verwunderlich, dass die Kreatur nun vor dem Milizsoldat zum Stoppen kam und drauf und dran war ihn ebenfalls aufzufressen. Dies wäre vermutlich das Ende Heinrichs gewesen...
... hätte er nicht in seiner Verzweiflung einen Stein, den er gerade fand zufällig in den Schlund des Wurmes warf. Eigentlich eine absurde Situation, aber durchaus nicht unüblich. Hatte nicht auch schon in anderen Geschichten ein Bauer gegen einen mächtigen Herrscher der Finsternis gewonnen, weil er gerade mit Glück gesegnet war?
Der Stein jedenfalls bewirkte eine Kettenreaktion, zum einen musste der riesige Wurm nun Hans hinunterschlucken und verdauen, zum anderen hatte er gerade einen Fremdkörper verschluckt. Er gab nun hustenähnliche Geräusche von sich, windete sich am Boden und verschwand dann mit einem weiteren Schrei in den Erdboden. Dabei hinterließ er ein tiefes Loch, welches sich langsam wieder mit Erde füllte.
Heinrich aber stand erstaunt auf und ging den Gang weiter nach oben. Mittlerweile kannte er sich wieder aus, da er nun in nicht all zu weiter Entfernung am Ende des Ganges die Wendeltreppe sah, welche in die Burg führte.
Er wäre beinahe rückwärts gestolpert vor Schreck, als er oben angekommen die Tür öffnete und erneut eine lächelnde Nadine sah.

"Was stellst du aber auch bloß für Sachen an?", tadelte sie ihn, während er erschöpft auf ihrem Bett lag. Nadines Zimmer befand sich in einem der Burgtürme, der Aufstieg dorthin war zwar für Heinrich mühselig aber vergleichsweise kurz gewesen mit dem Weg aus dem Kerker. Jedoch war die Flucht gescheitert, 2 Skelettkrieger waren ebenfalls in den Gemächern der Naga und starrten ihn beinahe reglos an. “Du hättest umkommen können!“, fuhr sie klagend fort. “Und das nur, weil du nicht erkennen möchtest, dass Meister Baphomepholus eigentlich ein großzügiger Mann ist.“
Heinrich schüttelte den Kopf und sah sie teilweise angewidert an. Obwohl ihr Oberkörper schön war, dieser widerliche Schlangenleib zerstörte das Gesamtbild. Es war einfach ... unnormal!
„Sehr großzügig, dein Meister.“, lachte er tonlos. “Ich kann ein Lied davon singen ... Moment mal, was bei den Göttern ist das?“ Er hatte plötzlich einen seltsamen, funkelnden Gegenstand auf dem einzigen Tisch in dem kahlen Zimmer ausgemacht, welches nur aus Kleiderschränken und Spiegeln sowie dem Bett bestand.
Bei dem Gegenstand handelte es sich um eine Schreibfeder, sie wirkte jedoch gläsern und hatte einen rosanen Schimmer. Heinrich stand auf und ging darauf zu, er nahm es in die Hand und bewunderte es. Tatsächlich, eine wunderschöne Schreibfeder, offenbar aus Kristall.
„Eine Kristallfeder.“, meinte Nadine lächelnd, kindisch wirkende Freude war auf ihren Zügen zu sehen. “Manche nennen das Ding auch „Weißer Kristall“ aber ich weiß nicht, ich finde diese Bezeichnung schöner. Meister Baphomepholus hat es mir geschenkt als Zeichen seines Vertrauens in mich. Angeblich fördert dieses magische Schreibmittel die Kreativität eines Dichters, man fühlt sich wie von der Muse geküsst. Habe damit noch nie geschrieben, aber bestimmt lassen sich damit wundervolle Texte schreiben. Es hat meinem Herrn sehr viel bedeutet und ich empfinde es als noch größere Ehre auf ein solch wichtiges Artefakt Acht zu geben.“ Sie machte eine kurze Pause, dann wurde sie rot. „Also ... ich wollte es dir als Geschenk machen, wenn du dafür mit mir heute Nacht tanzt. Du musst nur darauf Acht geben, verstehst du?“
Sie sah ein Lächeln auf seinen Lippen und klatschte freudig in die Hände.
„Also ja!“, rief sie erfreut, doch die Freude währte nur kurz.
Heinrich warf es achtlos auf den Tisch, was auf besondere Empörung bei Nadine stieß, sie erschrak sogar. Die Naga glitt sofort zu der Feder hin, die jedoch noch vollkommen unversehrt war und weinte. Der Hauptmann wurde von den beiden Skeletten festgenommen und langsam aus dem Zimmer geschleppt.
„Bedaure, kein Interesse.“, meinte er mit den Schultern zuckend. „Ich habe noch eine Trauerfeier für einen Freund auszurichten.“
Dann schloss sich die Tür und er glaubte schließlich auf dem Weg in den Keller, dass er Nadines Schluchzen sogar bis hier runter hörte. Sein eigenes Gesicht war ebenfalls ein Bildnis der Traurigkeit, doch diese Trauer galt nicht Nadine, sondern seinen verstorbenen Kameraden.
Jetzt war nur noch er übrig.
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BeitragThema: Die Macht des Nekromanten    [Story] Baphomepholus - Weg des Bösen  Icon_minitimeMi Nov 24, 2010 9:28 pm

"Ich habe dich ja gewarnt, aber nein, die Herren wussten es natürlich besser!", hörte Heinrich Bertas Stimme, die beinahe anklagend klang. "Flucht ist unmöglich, der Kerl findet dich überall und ohne seinen Willen geschieht nichts, was uns einen Vorteil einbringen würde." Sie ging auf ihren acht Beinen etwas nervös durch die Zelle, Zhabrok oder irgendeinen anderen Diener des Nekromanten erwartend, welcher beide oder nur einen der beiden tötete. Gelegentlich berührte sie dabei ausversehen den Hauptmann, wodurch dieser sehr zu ihrem Missfallen angeekelt Abstand von ihr nahm.
Heinrich hatte sich derweil wieder gefasst und den Tod seines Kameraden verkraftet. Er ballte wütend die Faust , ging auf eine der der Pritschen zu und ließ sie wütend darauf niederfahren. Es gab ein knallendes Geräusch, wodurch die Spinnenfrau innehielt, zwar schmerzte nun die Hand des einzigen Überlebenden Soldaten Waldheims, doch das machte ihm offenbar nicht das Geringste aus. Stattdessen erhob er sogar ein wenig die Stimme als er losschimpfte.
"Es muss doch eine Möglichkeit geben!", rief er zornig. "Keiner ist unsterblich, nicht mal dieser Hexenmeister." Er hielt die Faust weiterhin geballt und hielt sie in die Höhe. "Bisher hat das Licht immer gewonnen ... und wir sind Diener des Lichtes!"
Berta nickte zustimmend, war jedoch nicht wirklich überzeugt von einem Wunder.
"Naja, ich bin eher Zwielicht durch meine Schändung, aber gut, ich stimme dir zu." Sie machte eine kurze Pause bevor sie sich räusperte."Und wenn ich ehrlich sein soll ... es gibt eine winzige Chance, aber ..."
Heinrich fuhr herum und sah sie überrascht an. Sie verstummte sofort und diesmal war sie eher eingeschüchtert als sie den zornigen Gesichtsausdruck Heinrichs erblickte. Und das war schon mehr als ungewöhnlich, denn normalerweise konnte Berta neben Baphomepholus finsterem Wirken nichts wirklich einschüchtern.
"WAS???", schrie er, beruhigte sich jedoch wieder als sein Gegenüber ihm bedeutete leise zu sein. "Es gibt eine Möglichkeit und du hast es mir verschwiegen? Wieso -", flüsterte er, jedoch war es nun Berta die ihn unterbrach. Sie hatte sich wieder gefasst und wirkte nicht wirklich so als wäre sie zu Späßen aufgelegt.
"Es ist noch unwahrscheinlicher, dass uns das gelingt, was ich dir nun erkläre.", meinte sie kopfschüttelnd. "Ich habe als Dienerin vom großen Meister einige Tage vor meinen Versuchen vor ihm zu fliehen erfahren, dass er offenbar so was wie eine Quelle der Macht im Kerkerinneren besitzt, aus welcher er seine Zauberkräfte bezieht. Er hat es mir nicht direkt gesagt, ich habe nur gelauscht als er mit Zhabrok kurz darüber geredet hatte einen Raum neben meiner damaligen Kammer entfernt."
"Na und?", meinte Heinrich nun etwas erfreuter über diese Nachrichten. "Brechen wir ein und stehlen ihm die Quelle oder zerstören sie." Als sie ihn mit einem Blick bedachte, mit dem ein Herrchen sicher seinen Hund angesehen hätte, wenn er gerade etwas Dummes gemacht hatte, merkte er jedoch, dass er sich das Ganze zu einfach vorstellte. "OK, ich nehme an es ist die eiförmige Kristalltür, die ich gesehen habe. Was befindet sich diesmal dahinter? Noch mehr Skelette?"
"Das Problem ist eher die Kristalltür.", lachte Berta trocken. "Nicht immer braucht es gleich untote Wächter, dieses Ding reicht. Es fließen magische Energien durch das Ding und dass es unzerstörbar ist kannst du dir sicher denken. Das Einzige womit du es öffnen könntest wäre einer der drei Schlüssel des Nekromanten." Sie machte eine kurze Pause. "Ansonsten befinden sich dahinter noch zwei Wachgolems, die eine Art magischen Schrein bewachen. Vermutlich ist das die Energiequelle. Jedenfalls sind die Golems das geringere Problem.
Ich war schon damals dort, weil ich meine Pflichten als Schlüsselhüterin missbrauchte um Baphomepholus zu stürzen. Jedoch war ich nicht auf die Wächter vorbereitet so dass ich versuchte aus dem Kerker zu fliehen. Der Meister stellte mich im Burghof dann zusammen mit Zhabrok. Und dann wurde ich hier in diese Zelle geworfen, der Schlüssel wurde an Nadine weitergegeben."
Heinrich nickte, er merkte, die einzige Chance war an einen der magischen Schlüssel ranzukommen und den Golemwächtern hinter der Tür auszuweichen. Da es aber für sie beide unmöglich war einen der Schlüssel in ihren Besitz zu bringen, zumal sie nicht mal wussten wo sie suchen sollten konnten sie auch gleich in der Zelle bleiben ... es war tatsächlich hoffnungslos.
Ein unerwartetes Klopfen an die Steinwand lies beide erschrocken herumfahren. Zhabrok stand vor dem Zellgitter und grinste gehässig.
"Seid gegrüßt, Prinz Heinrich.", lachte er dreckig. "Anscheinend scheint selbst eure schändliche Tat nicht auszureichen um Nadine davon zu überzeugen, dass ihr ein arroganter Mistkerl seid. Sie bietet euch erneut an, Mylord, dass ihr mit ihr heute abend bei Vollmond im Rittersaal tanzen dürft. Wie romantisch ..."
Heinrich hätte dem Zwerg für sein theatralisches, vorgespieltes Gehabe, was er nun aufführte eine rein gehauen, allerdings hielten ihn die vier Armbrustschützen, die mal seine Männer gewesen waren davon ab.
"Jedenfalls, habt ihr Glück, dass unser armer Höhlenwurm dieses grässliche Attentat von eurer Seite aus überlebt hat und zur Zeit in seiner Grotte schläft.", fuhr er nun etwas düsterer fort, wenn noch immer mit einem breiten Grinsen."Also habt ihr auch vom Hofmeister der edlen Prinzessin die Erlaubnis erhalten mit ihr eine unvergessliche Nacht zu verbringen. Nur wenn sich der feine Bauer dafür zu schade ist ... wäre halt unschön, dann müsste ich morgen dich und die Spinnenschlampe blutig schlagen und Nadine noch weiter trösten. Eure Entscheidung bitte, Sir Heinrich."
Er machte heuchlerisch sogar noch einen Knicks vor dem Hauptmann, welcher beinahe die Fassung verloren hätte und "Niemals!" geschriehen hätte ... jedoch siegte letztendlich die Vernunft und die Aussicht vielleicht an Nadines Schlüssel heranzugelangen.
Deshalb lachte er zur Überraschung des Zwerges und willigte ein. Der Foltermeister fragte ihn erneut ob er sich wirklich sicher sei, woraufhin Heinrich ihm sogar noch versicherte, dass er auf jeden Fall mit der Naga tanzen würde. Ein merkwürdiges, zufrieden wirkendes Lächeln stahl sich nun auf die Lippen des Zwergs.
"Sehr schön, das erspart uns beiden eine Menge Ärger.", meinte er lachend. "Ich hole dich nach den nächsten zwei Finsterpausen gegen Abend ab. Für jede Minute die du trödelst gibt es übrigens zwei Peitschenhiebe."
Die Skelettwachen und er verließen die Zelle wieder während Berta Heinrich unbemerkt beinahe anerkennend zunickte.
"Wenn es den Preis wirklich wert ist ...", murmelte sie nur leise.
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BeitragThema: Schlangentanz   [Story] Baphomepholus - Weg des Bösen  Icon_minitimeMi Nov 24, 2010 9:29 pm

Die Nacht brach langsam über dem Wald herein. Im Schein des nun langsam aufgehenden Mondes wirkte die Burg des Nekromanten noch bedrohlicher, wie eine düsteres Mahnmal, welches über der Lichtung thronte. Die Nacht ist meistens die Zeit, in der Baphomepholus sich oft seinen Studien über die nekromantischen Magien hingab. Nachts waren die meisten dunklen Wesen aktiv und ein unheiliger Ort wie die Festung des Nekromanten zog auch manch anderes Geschöpf an.
Auf einem Felsenvorsprung verwandelte sich langsam ein Mann unter dem Einfluss des Vollmondes in einen Werwolf. Zähnefletschend machte er ein paar Schritte vorwärts und blickte hinunter auf die Burg in einiger Entfernung. Es waren nur wenige Sekunden und doch hätte die Verwandlung auf jemanden der zugesehen hätte, faszinierend oder beängstigend gewirkt. Nackte Haut wurde von Fell überdeckt, die Muskeln spannten sich an und die Kleidung des Werwolfes zeriss unter dem plötzlichen Wachstum.
Nun stand er dort auf der Klippe und beim Anblick der käsig-weißen Scheibe am Himmel konnte er nicht anders, so dass er tief Luft holte um ein markerschütterndes Heulen auszustoßen. Das Wesen atmete tief ein und aus, legte den Kopf in seinen Nacken, setzte zu einem Ton an - und hielt plötzlich inne.
Dann fiel der stolze Koloss in sich zusammen und stürzte ohne einen weiteren Laut von sich zu geben von der Klippe. Der Werwolf landete irgendwo im Wald, am nächsten Tage würde eine weitere Person in einem der vielen Walddörfer als vermisst gelten.
Es war aber nicht Baphomepholus oder einer seiner Schergen, welcher dem Wesen einen Silberpfeil durch den Hals gejagt hatte. Eine vermummte Gestalt kam nun aus dem Dickicht hinter der Klippe hervor, steckte ihren Bogen wieder weg und ging dann zu der Stelle, wo vor kurzem noch das Untier gestanden hatte, welches der Schütze erlegte. Der Fremde holte nun unter seinem Umhang einen knorrigen Stab hervor, welchen er sich unter den Arm geklemmt hatte beim Bogenschießen. Seine Kleidung sprach dafür, dass er einer von den Waldläufern war - doch sein von Falten bedecktes Gesicht, der weiße und verwilderte Bart, der grünlich pulsierende Stab und die Aura, welche den Mann umgaben wiesen ihn als Druiden aus.
"In Waldheim vermisst man schon längst eine Patroullie der dortigen Miliz, außer mir wusste keiner von dem drohenden Übel, welches seit einem Jahr diesen Wald heimsuchte.", murmelte er als er das Bollwerk genauer betrachtete."Morgen werden wir zuschlagen um das Gleichgewicht in diesen Wäldern wieder herzustellen, was dieser Grandulardiener zerstörte. Unsere Armee wurde auf diesen Tag lange vorbereitet, eine Niederlage würde den Untergang dieses großen Waldes bedeuten." Er wandte sich ab und sah in Richtung des Waldes. "Morgen wird dein Volk Rache nehmen können an dem Hexenmeister. Gedulde dich deshalb, Freund."
Aus dem Wald ertönte kurz ein brummendes Geräusch, Blätter raschelten und einen Moment lang glaubte der Druide die riesige Gestalt seines Gefährten zu erkennen, wie sie sich in den Wald wieder hinein bewegte. Er tat es ihr gleich und verschwand ebenfalls wieder in den Tiefen des riesigen Forstes.

Währenddessen lagen Heinrichs Nerven im Inneren der Burg blank als er in einigermaßen ordentlicher Kleidung den hell beleuchteten Ballsaal betrat, in welchem Nadine ihn treffen wollte. Auch hier konnte man nicht übersehen, dass dieser Raum nur für die Naga gedacht war, der steinerne Boden wies ein Schachbrettmuster auf, während ein mit mehreren Kerzen behangener Kronleuchter den Raum erstaunlich hell wirken liesen. So konnte der Hauptmann auch einen Blick auf die hellroten Wandteppiche werfen, welche an der gewohnt schwarzen Wand hingen. Immerhin wirkte der Raum nicht ganz so trist wie andere und sah einigermaßen freundlich aus.
Interessanterweise sah Heinrich keinerlei Wachen in dem Raum, es gab offenbar auch keine Musiker Umso verwunderlicher war es für ihn, dass Zhabrok ihn alleine lies und sich von ihm verabschiedet hatte nachdem er den Saal betreten hatte. Dummheit? Oder steckte mehr dahinter?
"Hallo, Süßer?", rief plötzlich eine weibliche Stimme und erst jetzt bemerkte er, dass Nadine hinter ihm stand. Erschrocken wich er einige Schritte zurück und sah schließlich erstaunt die Naga an.
Sie sah einfach nur bezaubernd aus in ihrem grünen Ballkleid, ihr Haar war hochgesteckt worden und um ihren Hals lag ein silbernes Collier, welches gut zum Kleid passte. Beim genaueren Hinsehen erkannte Heinrich sogar ein dunkelgrünes Korsett, welches in verschiedenen Farben schimmerte - vermutlich handelte es sich dabei um die Schuppen einer magischen Kreatur.
"Ich hoffe ich gefalle dir oder?", fragte sie und lächelte kurz. "Beruhigt es dich wenn ich dir sage, dass heute Vollmond ist?"
Zunächst starrte Heinrich sie seltsam an, als er jedoch zu Boden sah begriff er. Hatte Nadine ihm nicht von der seltenen Rückwandlung ihres Unterleibes erzählt? Und tatsächlich, bei genauerem Hinsehen erkannte er durch das bis zum Boden reichende Kleid zwei Beine - wenigstens eine gute Nachricht!
Etwas unsicher trat sie an ihn heran, sie wäre fast gestolpert, aber der Hauptmann hielt sie dann schließlich an der Hand fest, damit sie nicht stürzte. Ob er das bereuen würde?
Nadine sah ihn verlegen an. "Tut mir leid, ich bin das Laufen noch nicht so ganz gewohnt. Außerdem trage ich hohe Schuhe und ... " Sie verstummte als er sie sanft unterbrach.
"Nicht schlimm.", meinte er rücksichtsvoll, er musste jetzt versuchen ihr Vertrauen zu gewinnen, damit sie ihm den Schlüssel gab. In ihrer jetzigen Form fiel es ihm ohnehin leichter mit ihr zu reden. "Ich kann dich ja erst mal durch den Saal führen, damit du dich sicher fühlst."
Die daraufhin folgende, dankbare Umarmung von Nadine überraschte ihn zwar, aber da er ihren wohlriechenden Geruch nach Blumen irgendwie mochte wehrte er sich nicht dagegen.

Die folgenden Stunden verliefen erstaunlicherweise ziemlich gut aus Heinrichs Sicht, trotz der gespenstischen Kulisse durch die untoten Kammermusiker, welche später den Raum betraten hatte Heinrich das Gefühl, dass dies der schönste Moment in seinem gesamten Leben war. Anfangs spazierte er vorsichtig mit Nadine durch die Halle, diese lies es sich nicht nehmen ihn darüber auszufragen woher er kam und wie sein Leben vorher aussah. Der Miliz beantwortete ihre Fragen gerne, als er jedoch anfing von Baphomepholus Greueltaten zu erzählen, wollte sie immer schnell das Thema wechseln sehr zu seiner Bestürzung. Dennoch trug er es mit Fassung und vergaß es auch schnell wieder als sie ihm die Tanzschritte erklärte und ein wenig mit ihm übte. Trotz anfänglicher Fehler hielt der Hauptmann sich gut und wie im Rausche tanzten die beiden mehrere Walzer und einige andere Tänze, welche man jenseits des riesigen Waldes in den Städten tanzte.

Das ganze Treiben blieb aber nicht vollständig unbeobachtet. Als Nadine sich zusammen mit Heinrich in ihr Schlafgemach begab, traten kurze Zeit später zwei andere Personen in den Saal ein. Zhabrok musterte den Raum nur kurz und sah dann seinen Meister Baphomepholus besorgt an.
"Findet ihr nicht, dass ihr dem Kerl zu viele Freiheiten erlaubt?", fragte er vorsichtig wenn auch mit leichtem Missmut. "Ganz ehrlich, ich habe den dumpfen Verdacht, dass Nadine nicht ausreichen wird um ihn auf eure Seite zu bringen."
"Er wird es noch machen, mein Freund.", meinte Baphomepholus lächelnd und sah sich um. "Die Wandteppiche sind übrigens sehr schön. Unsere Kleine hat Geschmack.", merkte er erfreut an. Auf seinen Stab gebeugt ging er mit dem Zwerg langsam durch den Raum. Das Lächeln verschwand schließlich nach kurzer Zeit wieder aus dem Gesicht des Schwarzmagiers und er fuhr ernst fort. "Wir machen weiter wir geplant.", erklärte er seinem Diener. "Ich habe gemerkt, dass der junge Heinrich sich Hals über Kopf verliebt hat. Diese Liebe wird auch anhalten wenn sie wieder eine Naga ist. Er kann uns nicht gefährlich werden."
Mit dieser Antwort gab sich Zhabrok einigermaßen zufrieden. Einige Zeit passierte nichts, doch dann musste er kurz grinsen.
"Sag schon, was denkst du diesmal?", fragte der Meister freundlich ohne seinen Diener auch nur anzusehen. "Lachen kann nie schaden, ich wäre sehr verbunden mit dir, wenn du mich an deinem bereichernden Wissen teilhaben lässt." Er sah den Zwerg neugierig an.
"Ich stelle mir nur gerade vor, wie laut Heinrichs Schrei sein wird, wenn er aufwacht.", antwortete der Gefragte. "Liebe hin oder her, Nadine kann sehr anhänglich und erschreckend sein. Vor allem für diese Bauernhaufen in der Umgebung." Baphomepholus schüttelte nur den Kopf als er die Antwort des Zwerges hörte, Zhabrok sah aber noch ein kurzes ungläubiges Lachen.
Offenbar lag er mit seinem Verdacht richtig, was ih noch mehr befriedigte.
"Das hab ich ebenfalls vorausgesehen.", meinte der Hexer lachend während er sich der Tür näherte. "Ich dachte aber nicht, dass dich so etwas interessieren könnte. Weil ich fürchte, so stark ist seine Liebe auch nicht, dass er die Umklammerung unserer kleinen Nadine morgens verkraften könnte."
Lauthals lachend verliesen beide den Raum, die Kerzen erloschen und die Dunkelheit beherrschte wieder den Saal.

Währenddessen genoß Heinrich im Schlafgemach Nadines kleine Überraschung an ihn. "Sieht wirklich brilliant aus.", befand er und wiegte die Kristallfeder sanft in seiner Hand während die Naga vor ihm eine kleine Modenschau abzog. Bis jetzt hatte sie ihm schon mehrere Ballkleider und Schuhe gezeigt, das letzte Outfit von ihr, ein schwarzes Korsett unterstrichen durch einen kurzen weißen Rock so wie ihre schwarz-glitzernden hochhakigen Schuhe gefielen ihm. Es kam ihm fast alles wie in einem Traume vor.
"Ich sagte doch, dass das hier mein bestes Stück ist!", meinte sie lachend und legte sich zu ihm ins Bett, wo er schon halbnackt drin lag, erschöpft durch das lange Tanzen. "Aber am Besten gefallen mir immer noch die Schuhe. Weißt du, mittlerweile mag ich Schuhe, da ich sie so selten tragen kann." Sie zog einen davon aus und legte sie neben das Bett, während sie den anderen Heinrich zeigte. Dieser bekam nur mit halboffenen Augen mit, was Nadine ihm erzählte.
"Die hier sind besonders schön, weil sie aus dem Leder einer magischen Schlange gefertigt wurden, wie das Meiste hier, was mir der Meister geschenkt hat.", gestand sie woraufhin Heinrich nickte.
"Du magst Schlangen, oder?", fragte er sie und schloss die Augen. Allein ihr Duft machte ihn schon schläfrig.
Sie lächelte schüchtern, als hätte er sie gerade bei etwas ertappt."Ja, ich hatte noch nie Angst vor Schlangen. Ich mag es wenn ihre Haut manchmal glänzt und wenn man sie streichelt, dann fühlt es sich irgendwie ... schön an. So glatt, so eben ... irgendwie so. Und ihr Zischeln wirkt auf mich manchmal beruhigend." Nadine zog den anderen Schuh ebenfalls aus, legte ihn zur Seite und tauschte ihr Korsett gegen ihr gewohntes schwarzes Unterhemd aus bevor sie die Kerzen löschte und sich neben Heinrich legte.
"Unfassbar, dass es noch Leute gibt, die Angst vor diesen Tieren haben.", meinte sie und schmiegte sich näher an ihn. Er lies es zu und seufzte zufrieden auf.
"Ja, unfassbar.", murmelte er verträumt. "Wo du doch so ein nettes Tier bist ..."
Schließlich schlief er ein und Nadine musste lächeln.
"Ich weiß, mein Süßer."
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BeitragThema: Kreuzzug der Natur    [Story] Baphomepholus - Weg des Bösen  Icon_minitimeMi Nov 24, 2010 9:30 pm

Die Sonne war erst vor einiger Zeit aufgegangen als sich mehrere Gestalten geradezu unsichtbar auf die Burg zu bewegten, die Waldgeister, welche unter Baphompeholus Befehl standen bemerkten sie anscheinend nicht und ließen sie passieren. Vor der eingefahrenen Zugbrücke angekommen musterte der Anführer der Gruppe die Elfenwaldläufer, welche er um sich geschart hatte. Der Druide hatte dem Scharführer bereits wieder seinen Bogen übergeben und blickte nochmal kurz zu der einzigsten Frau, die sich in dieser Schar befand und gleichzeitig die erste Offizierin des Scharführers war, dann begann er noch einmal den Plan durchzugehen. Sämtliche Waldläufer haben wie der Druide auch ihr Gesicht durch eine grüne Kapuze bedeckt, so dass sie fast gar nicht voneinander zu unterscheiden waren in ihrer waldfarbenen Jägerkleidung. Lediglich ihr Anführer und die Elfenfrau stachen durch einen braunen Umhang hervor, welcher selbst ihre eigentliche Kleidung verbarg. Der Druide dagegen trug wie immer seine grüne Druidenrobe und den knorrigen Stab in seiner Hand. Doch auch sein Gesicht wurde durch eine Kapuze verdeckt, so dass man nur den weißen Bart sehen konnte und nur schemenhaft andere Gesichtszüge entdecken konnte.
"Also, ihr habt alle verstanden, was heute auf dem Spiel steht, oder?", fragte er nochmal nach woraufhin alle anwesenden Elfen geradezu mechanisch die Hand wie zu einem Schwur hoben. "Dass dieser Hexer das Gleichgewicht des Waldes bedroht habe ich euch bereits erklärt und ich bin froh, dass eure Leute nicht ganz so ignorant sind wie der Rest eures Volkes in den Westwäldern, Dirudan, Anführer der Wächter von Palun."
Der angesprochene Scharführer lächelte nur kurz bevor er anschließend die Burg etwas genauer musterte.
"Ich finde es ebenfalls bedauerlich, dass selbst die Ältesten unseres hohen Rates nicht gewillt sind diesen Störenfried als Bedrohung anzusehen. Auch wenn wir diesen Wall mühelos erklimmen können, sehe ich, dass wir hier keinen der üblichen Grandularadepten vor uns haben, alleine schon die Architektur dieses ... barbarischen Bauwerkes zeugt von großer Macht wenn aber auch von Dekadenz und Überheblichkeit.", meinte er kühl und wandte sich sogleich an seine erste Offizierin."Lyria, während der Druide den Nekromanten stellt gehen wir wie besprochen vor und erklimmen den Wall mittels unserer Greifhaken. Wenn wir die Zinnen erst einmal abgesichert haben werden wir Gruduan und sein Volk rufen mit dem Signalhorn. Danach kann der eigentliche Sturm auf die Burg beginnen und während wir die Diener des Grandulardieners beseitigen, wird Alganos die Wurzel allen Übels vernichten." Er sah den Druiden fragend an, woraufhin dieser nickte.
"Ganz recht.", bestätigte Alganos und begann einen Zauber zu wirken. "Meine Kräfte werden ausreichen um den Schwarzmagier abzulenken und zu vernichten, während seine Diener hilflos den Kräften der Natur ausgesetzt sein werden. Es ist Zeit, dass der Wald sich wieder das nimmt, was ihm genommen wurde und dass wir alle unsere Rache bekommen."
Dann verwandelte er sich in einen Raben und erhob sich in die Lüfte. Dirudan sah dem immer kleiner werdenden Punkt nach während Lyria und die übrigen Waldläufer mit unglaublicher Perfektion ihre Greifhaken wie Enterhaken an der Burgmauer verankerten. Mehrere Sekunden vergingen, dann begann auch der Scharführer die Mauer zu erklimmen. Ein Kinderspiel.

Währenddessen wachte Heinrich schreiend in Nadines Bett auf als er bemerkte, dass die Naga sich wieder zurück verwandelt hatte und er von einem Schlangenleib geradezu umklammert wurde. Nadine fuhr nun ebenfalls erschrocken aus dem Schlaf, erst als sie merkte, dass Heinrich sich nur erschreckt hatte beruhigte sie sich wieder ein wenig.
"Schon gut ...", murmelte der Erschrockene und streichelte nun wieder etwas wacher und ein wenig verliebt über die Schlangenhaut, während Nadine peinlich berührt versuchte das Bett zu verlassen. "Alles wird gut.", lachte er und sah sich im Raum um. Erstaunlicherweise fand er heute keine Skelettwachen vor und auch von Zhabrok war keine Spur zu sehen. War der Nekromant etwa unachtsam geworden? Vertraute man Heinrich oder steckte mehr dahinter?
Bevor der ehemalige Hauptmann auf diese Fragen weiter eingehen konnte in Gedanken erblickte er plötzlich auf einer Kommode etwas, was ihn sofort aufspringen ließ. Er wusste nicht wirklich, was er eigentlich genau für einen Gegenstand er gesucht hatte, doch als er ihn sah, wusste er, dass es das war wonach er eigentlich gesucht hatte. Geradezu hastig zog er sich wieder an und nahm sich dann Nadines Schlüssel zum Herz des Nekromanten bevor die Naga eingreifen konnte.
"Halt!", schrie sie geradezu panisch während Heinrich mit dem eiförmigen, magischen Kristall in seiner Tasche durch die Gänge in Richtung Kerker eilte, mehrere Skelettwachen schon erwartend. "Heinrich, tu das bitte nicht! Gib mir bitte den Schlüssel wieder." Doch der Geliebte war schon längst außer Sichtweite und Nadine konnte nicht anders als mit Tränen in den Augen hinterher zu schauen.

Währenddessen verwandelte sich der Druide auf dem Hexerturm inmitten der Burg zurück, nur kurz blickte er nach unten und sah zufrieden, wie die Wächter Paluns die Burgmauer besetzten und sich in kleinere Jagdgruppen aufteilten. Ja, es verlief alles nach Plan, diese Jäger haben schon öfters in der Vergangenheit bewiesen, dass sich niemand ihnen widersetzen konnte. Ein einzelner Elf aus diesem Todestrupp konnte es mit fünf kampferfahrenen Orks auf einmal aufnehmen ohne verletzt zu werden und auch der Kampf gegen Untote zählte zu ihrem Spezialgebiet.
Ja an diesem Tag würde die Jagd gut werden, dachte Alganos zufrieden und wandte sich um. Vor ihm stand Baphomepholus.
"Ich habe dich bereits erwartet.", erklärte der Nekromant lächelnd nur wenige Meter von dem etwas überraschten Druiden entfernt. "Alles läuft wie geplant - zu meinen Gunsten."
"Du bist hochmütig, Grandulardiener.", meinte Alganos spöttisch. "Es wäre klüger gewesen mich aus dem Hinterhalt zu töten anstatt mir Zeit zu geben mich auf einen Kampf vorzubereiten. Du bist genauso dumm wie dein Meister."
In der Ferne erklang der tiefe Ton eines Waldhornes, das Signal der Wächter Paluns an ihre Verbündeten. Baphomepholus hob eine Augenbraue als er die Worte des Druiden hörte.
"Grandular? Mein Meister?", fragte er ungläubig. "Offenbar habt ihr nicht begriffen, dass euer Gegner keineswegs ein Versager ist wie der selbsternannte 'Meister des Todes'. Ich hätte mehr Weisheit von euch erhofft, letzter Erzdruide dieses Waldes."
Alganos schüttelte nur den Kopf und baute mit seinem Stab einen grünlich schimmernden Schutzschild vor sich auf. Baphomepholus zerstörte diesen mit einer kurzen Geste.
"Ihr seid offenbar selber ein Narr, wenn ihr Grandular als Versager abtut.", lachte Alganos, während er kurz in die Tiefe blickte und sah, wie sich Baphomepholus Waldgeister um die Burg herum aufstellten und offenbar auf etwas warteten. Etwas wovon der Erzdruide und vermutlich sein Gegenüber schon wussten. "Immerhin nutzt ihr seine Studien, welche er auf seinem damaligen Kreuzzug der Finsternis zusammengetragen hatte. Ich war damals selbst dabei und habe mitansehen müssen wie seine Untotenheere die Länder verwüsteten. Ihr seid zu jung um zu wissen wovon ihr sprecht!"
Der Druide wob einen weiteren Zauberspruch aus Dornenranken, welcher selbst gegen schwarze Magie immun war, bevor er sie anschließend auf den Hexer zuschnellen ließ. Dieser jedoch hob nur kurz seinen Stab zur Abwehr und ließ eine gewaltige Flammenwand erscheinen, welche die Ranken verbrannte.
"Zu jung ja, dennoch habe ich genug studiert um zu wissen wovon ich spreche.", meinte Baphomepholus geringschätzig als er die Flammenwand erlöschen ließ. Er merkte, dass Alganos nun langsam etwas irritiert war, verständlicherweise, denn ein normaler Schwarzmagier kannte einen solchen Feuerzauber normalerweise nicht. "Ich habe Grandular selber getroffen, er befindet sich noch immer dort, wo man ihn bis zum heutigen Tage an gefangen hält. Seine Lehren und Studien sind durchaus nicht zu verachten, sein Werk hat die Welt geprägt - der Mann selber jedoch ist vollkommen größenwahnsinnig geworden und hält sich für einen Gott. Verdorben wurde er durch unzählige Dämonenpakte, die gewaltigen Kräfte die er herbeirief ließen ihn wahnsinnig werden ... Grandular war nicht weniger als eine Marionette der Übel, die er rief."
"Ihr wisst tatsächlich mehr als ich anfangs dachte.", murmelte Alganos schließlich als wüsste er nun, wen er hier vor sich hatte. "Die Grandularuniversität irgendwo verborgen in den südwestlichen Landen habt ihr nie oder erst später besucht nehme ich an. Ihr wart nicht immer ein Schwarzmagier gewesen - ihr seid ein Verräter aus den Reihen der Ordensmagierkaste des östlichen Königreichs."
Baphomepholus beschwor amüsiert einen Feuerball neben sich herauf.
"In der Tat, ich war ein Ordensmagier und habe somit unter der größten Lichtnation seit Grandulars Fall gedient.", meinte er und beschwor zwei weitere feurige Bälle herauf, während der Druide ihn weiterhin interessiert beobachtete. "Somit weiß ich auch was die Stärken und was die Schwächen des Reiches sind." Wie auf ein geheimes Kommando rasten die Feuerbälle blitzschnell auf den Druiden zu von unheiliger Energie und schwarzer Magie erfüllt. Alganos wehrte sie mit einem etwas stärkeren Schildzauber ab, jedoch zerbrach auch der Schild unter diesen gewaltigen Energien und der Druide musste versuchen sein Gleichgewicht zu halten um nicht nach hinten zu stürzen.
"Warum?", flüsterte er fassungslos als er den scheinbar fehlgeleiteten Schwarzmagier ansah. "Wieso habt ihr euer Land verraten?"
Baphomepholus Lächeln erstarb mit vollem Ernst sah er den Erzdruiden an.
"Nun, ihr wollt wissen, wie es dazu kam, dass ich 'Verrat am Licht' begangen habe?" lachte er falsch und während er redete tobte unten auf der Lichtung ein gewaltiger Kampf. Baummenschen kämpften gegen Baummenschen, Gruduans Volk bekriegte sich gegenseitig, ein makelloser Wald versuchte seinen korrumpierten Gegenpart geradezu auszulöschen. Die Grundmauern der Festung erzitterten unter dem Kampf der Giganten und beide Magier betrachteten diesen Kampf, der dort unten ausgefochten wurde beinahe emotionslos als würde es sie nichts angehen. "Du willst wissen, wieso ich diese Lichtung und den arkanen Steinkreis, auf welchen sie noch immer thront in Besitz genommen habe? Du willst wissen wieso ich die Ahnen dieses Waldes und Tiere verdorben habe? Du willst wissen, wieso ich die umliegenden Walddörfer angreife?
Dann höre meine Geschichte ..."

Heinrich wusste währenddessen nicht, dass über ihm ein gewaltiger Kampf zu entbrennen drohte, er wusste auch nicht, dass Baphomepholus Feinde die Burg infiltriert hatten und dass sämtliche Truppen sowie der Magier selbst abgelenkt waren im Anbetracht der Umstände. Das Einzige, was er bemerkte war, dass die Wände auf einmal zu beben begannen und eine schwere Erschütterung auf die andere folgte.
Umso erleichterter war er, als er Berta schon an der nächsten Ecke im Kerker traf. Alleine hätte er sich in diesem Gängegewirr wohl tatsächlich verirrt.
"Sag mal, wo warst du eigentlich?" fragte sie forsch und lief mit ihm im Eiltempo in Richtung Herz des Nekromanten. "Mich wundert es irgendwie, dass Zhabrok und die ganzen Skelettheinis hier nicht rum patroullieren. Fast so als würde sich über uns Wichtigeres abspielen ..."
"Ehrlich gesagt ist mir das egal, hauptsache wir bringen es hinter uns.", knurrte Heinrich, mittlerweile hatten sie die Kristalltür erreicht. Ohne großes Theater setzte er den Schlüssel in eine der drei Vertiefungen und tatsächlich öffnete sich die Kammer.
Berta sah fasziniert und verängstigt zu wie sich das kristallene Konstrukt zur Seite bewegte und den Durchgang in einen größeren Raum freigab, Heinrich währenddessen war einfach nur angeekelt von Berta. Bisher hatte diese Frau als Partnerin für den Fluchtplan akzeptiert, allerdings musste er nun ständig an Nadine und den gestrigen Abend zurückdenken sowie an seinen Verrat heute morgen. Allmählich tat es ihm leid, dass er ihr einfach den Schlüssel geklaut hat und der Hexenmeister sie dafür bestrafen würde ...
Aber dann kam ihm wieder in den Sinn, dass er hier nicht für Berta oder Baphomepholus kämpfte, sondern für Waldheim. Er musste um jeden Preis das hier durchziehen, sonst würde sein Dorf auch dem Nekromanten zum Opfer fallen und alles wäre vergebens gewesen!
Langsam und entschlossen schritt er in die Kammer, während die Spinnenfrau ihm zögernd folgte ...

"Das ist Wahnsinn!", schrie Alganos empört auf als Baphomepholus seine Erzählung beendet hatte. "Ihr seid doch genauso wahnsinnig wie Grandular, wenn nicht sogar noch verrückter!" Er schleuderte mehrere leuchtende Magiekugeln auf den Nekromanten, dieser jedoch verschwand von einem Moment auf den anderen und erschien an einer anderen Stelle wieder, während die Kugeln unter magischen Explosionen einen der drei Nebentürme auf dem Turmplateau einschlugen und in einer magischen, grün leuchtenden Explosion verpufften. Baphomepholus zögerte nicht lange und feuerte mehrere Blitze aus seiner Hand auf den Druiden ab.
"Ich finde es schade, dass es so enden muss.", meinte der Schwarzmagier enttäuscht. "Lena myrlandur. Ich weiß wofür und wieso ich kämpfe, ihr wisst es auch. Aber wenn ihr dennoch nicht bereit seid mich zu unterstützen, dann geht!" Er sah den Erzdruiden eindringlich und bittend an.
Doch Alganos schüttelte verächtlich den Kopf. "Nach diesem Gespräch werde ich das defintiv nicht tun.", erklärte er. "Ich werde nicht zulassen, dass Unschuldige sterben nur weil ein fehlgeleiteter Magier seine eigene Weltordnung durchsetzen möchte!"
"Dann werdet ich euch töten müssen.", meinte Baphomepholus nur und ließ nun eine ganze Blitzkaskade begleitet von rasenden Feuerbällen auf sein Gegenüber losjagen.
Der Kampf konnte nun beginnen.
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BeitragThema: Die Schlacht um die Lichtung    [Story] Baphomepholus - Weg des Bösen  Icon_minitimeMi Nov 24, 2010 9:31 pm

Alganos konterte sofort und begann seinerseits einen Geschoßhagel aus grünen Energiekugeln auf den Nekromanten zu werfen. Die Feuerbälle und Blitze blockte er mit einer Dreifachbarriere ab. Beide Zauber neutralisiert, Baphomepholus wehrt seinerseits den Gegenangriff des Druiden ab mithilfe simpler Beschwörungen und begann dann magische Energien zu absorbieren. Der Druide spürte wie die Winde der Magie um ihn herum eingesogen wurden und wartete nicht lange ab. Innerhalb weniger Sekunden veränderte er seine Gestalt, wurde zu einem weißen Wolf und begann sofort knurrend und bellend einen Angriff auf den Beschwörer. Dieser brach abrupt seinen Zauber ab, schleuderte einen Lichtblitz auf Alganos. Der Druide wich dem Geschoss spielend aus und setzte zum Sprung an.
Abwehrend und unmenschlich schnell hielt Baphomepholus seinen Stab schützend vor sich.
Der Druide sprang ab und riss den Hexer zu Boden, verbissen in den Stab.
Baphomepholus sprach ein kurzes Wort der Macht und schleuderte den Druiden mit einer Art Windstoß von sich, der verhasste Gegner landete jedoch einige Meter entfernt elegant auf allen Vieren und lauernd auf dem Boden. Jemand anderes wäre vermutlich von der Turmspitze in die Tiefe geworfen worden, doch Alganos war als Magier kein Normalsterblicher und somit ein ernstzunehmender Gegner für den Hexenmeister.
Langsam umkreiste der Wolf den ruhigen Schwarzmagier, welcher sich nicht einmal umdrehte als sich der Druide hinter dessen Rücken befand. Dort verwandelte er sich wieder in einen Menschen zurück, den knorrigen Stab auf den Nekromanten gerichtet.
"Ihr seid wahrlich kein Anfänger.", meinte Alganos anerkennend während er langsam auf seinen Kontrahenten zuging in Abwehrhaltung. Dieser erwachte aus einer scheinbar inneren Meditation und erwartete seinen Konkurrenten vollkommen ruhig in Kampfhaltung.

Düstere Gewitterwolken zogen über dem Schlachtfeld auf während sich unten auf der Lichtung die Waldgeister in ihrem rasenden Zorn gegenseitig bekämpften. Buchenholz traf erbarmungslos auf Eichenrinde, knorrige Fäuste schlugen tiefe Wunden in die Körper der Kolosse, Felsbrocken wurden auf beiden Seiten gegen einstige Brüder geworfen, Verräter packten ihre ehemaligen Gefährten und versuchten sie in den Burggraben oder gegen ihre Verbündeten zu werfen - Baphomepholus hat einen schrecklichen Krieg begonnen, welcher Gruduans Rasse an den Rand des Aussterbens gebracht hat! Durch die Korrumpierung des Waldes wurden aus den Kindern des ältesten Baummenschen Werkzeuge des Nekromanten, verseucht und verdorben durch Todeswasser und andere alchemistische Teufeleien. Auf der Lichtung selber kämpften nun mehrere dutzend Kolosse gegeneinander un din ihrer Raserei machten sie auch nicht mal mehr Unterschied zwischen Freund und Feind. Wahrlich war Baphomepholus zu weit gegangen und es schmerzte Alganos, dass es so weit kommen musste.
"Ich habe nie behauptet, dass ich ein Diletant bin.", meinte der Unheilstifter unschuldig lächelnd während der Druide ihm gegenüber stand."Vielleicht hätte ich erwähnen müssen, dass ich ein Meister der Magie bin."
"Nur ein Meister des Bösen, Hexer.", meinte der Druide kühl und ergriff die Initiative. Die Stäbe beider Magier trafen aufeinander und Funkenblitze stoben aus den Enden beider Waffen. Während es im Hintergrund donnerte und es langsam anfing zu regnen bekriegten sich die beiden Meistermagier bis aufs Blut, keiner der Beiden wollte nachgeben. Die Hiebe fielen im Sekundentakt und jedes Mal schienen die Kontrahenten ihre Rollen als Angreifer und Verteidiger zu tauschen.
Es sah nach einem langen und erbitterten Magierduell aus.

Heinrichs Augen gewöhnten sich nur langsam an die Dunkelheit, doch schließlich konnte er erkennen, dass er sich in einem kreisrunden Raum befand. In der Mitte des Raumes selber stand eine Art Altar umgeben von drei grotesk anmutenden Steinstatuen. Ein wenig erinnerten sie an Menschen ...
Jedoch entdeckte Heinrich recht schnell das gesuchte Objekt, das Herz des Nekromanten. Schwach, aber dennoch deutlich sah er eine Art Dorn auf dem Altar liegen von einer schwach rot glühenden Aura umgeben. Dieses Objekt zog ihn geradezu in seinen Gang, so dass er langsam ohne auf irgendwelche Gefahren zu achten darauf zu ging.
Berta dachte jedoch nicht wirklich daran Heinrich zu warnen oder gar zurückzuhalten. Ihr war der Ort nicht nur suspekt, sondern auch unheimlich. Und außerdem hatte sie keine Lust sich jetzt hier zu opfern, sie wollte fliehen. Was kümmerte sie schon Heinrichs Anliegen den Nekromanten zu bezwingen nur damit er sein kümmerliches Bauerndorf retten kann? Schulterzuckend entfernte sie sich aus dem Türrahmen und beeilte sich schließlich ins Freie zu fliehen. Sie bekam nicht wirklich mit, dass Heinrich in diesem Moment überrascht hinter ihr aufschrie, weil sich die Statuen urplötzlich bewegten und sich als Golems herausstellten. Sie ignorierte seine Hilferufe, welche sie noch mehrere Gänge weiter entfernt hörte. Kopfschüttelnd ging sie spinnengleich auf ihren acht Beinen die Treppe aus dem Kerker hinaus und sah nicht einmal zurück. Sein Problem, dachte sie emotionslos. Wieso unbedingt sterben wollen, wenn man morgen der Gefangenschaft entflohen war?

Zur selben Zeit hatten Dirudan, Lyria und die übrigen Waldläufer andere Probleme. Für die Wächter Paluns stellten Untote normalerweise keine Herausforderung dar, allerdings schienen diese Biester nicht ganz so hirnlos vorzugehen wie üblich und schienen den Jägern trotz allem einen Schritt vorraus zu sein.
"Crispis hat es oben am Westturm erwischt.", meldete sich einer der Späher bei seinem Anführer zurück."Dyras hab ich eben zerschmettert in einen der Räume aufgefunden. Levius hab ich nicht entdecken können, die vielen erschlagenen Skelette und Zombies sagen mir aber, dass er zumindest diesen Hinterhalt überlebt hat. Offenbar hat der Hexenmeister hier noch weitere Adepten, die für ihn seine widerwärtigen Schöpfungen lenken."
Der Anführer nickte und sah sich in dem düsteren Gang in welchem sich die Hauptgruppe aus fünf Mann befand um. Im fahlen Fackellicht wirkten die Elfenjäger, welche sich in Deckung befanden beinahe unsichtbar, selbst in unnatürlicher Umgebung hätte sie eine Truppe wie die Waldmiliz niemals entdeckt und wenn, dann wäre es zu spät gewesen.
"Gut, irgendwelche Anzeichen auf weitere Grandulardiener", fragte er schließlich und sah sich um. "Offenbar scheint es nur einen Schwarzmagier zu geben, wir können zwar davon ausgehen, dass er keine magiebegabten Untertanen in seinen Diensten hat, allerdings sollten wir trotzdem vorsichtig sein ... der Feind kennt sich hier besser aus als wir."
Der Späher nickte und beugte sich dann kurz zu Dirudan vor.
"Oben habe ich Spuren von einem schlangenartigem Wesen entdeckt, könnte ein junger Basilisk, eine Meduse oder eine Naga sein. Tendiere aber zu letzterem Wesen."
"Gut, dann knöpfen ich und Lyria uns das Ding vor, ihr sichert weiterhin die unteren Ebenen.", murmelte er und zückte dann seinen Bogen. In der Ferne war nun das Klappern von Knochen und das Stöhnen von Zombies zu hören.
"Zeit die unheiligen Seelen zu läutern.", lachte Lyria verächtlich als die Untoten geradezu geordnet in einem Trupp um die Ecke gingen. Bolzen zischten klackend haarscharf über den Köpfen der Elfenjäger hinweg, diese spannten ihre Bögen und erwiderten das Feuer. Mehr als ein Dutzend Pfeile feuerten die Waldläufer ab und erzielten mehrere Volltreffer. Mit gespaltenem Schädel und zerstörten Brustkorb gingen die Skelettschützen zu Boden, die Zombies jedoch ließen sich durch die Pfeile, die in ihnen steckten nicht beeindrucken und schlurften weiterhin unaufhaltsam wie schnell vorwärts.

Dirudan musterte kurz seine Begleiterin, welche ihren Umhang ebenso wie er abgeworfen hatte. Sie sah wunderschön und anmutig aus in ihrer grünen, engen Jagdkleidung, lediglich ihr Bustier verdeckte nicht sämtliche Haut und betonte zudem ihre weibliche Figur noch mehr. Ihr blondes Haar war im Gegensatz zu seinem nicht unbedingt sehr lang und eher kurz geschnitten, jedoch hatte sie es diesmal zu einem Dutt zusammengesteckt, damit es ihr beim Zielen nicht im Weg stand. Durchaus eine schöne Elfe.
Mit einem kurzen Nicken gab ihr der muskolöse Elfenanführer ein Zeichen, dann liefen sie beide mit gezückter Klinge vorwärts und schlugen den überraschten Zombies binnen weniger Sekunden die Köpfe ab. Ratlos suchten die Untoten nach den Angreifern, welche unbemerkt einen Stock weiter nach oben eilten, doch dann waren auch schon die übrigen Elfenranger bei den Unholden und gaben ihnen den Rest. Kurze Zeit herrschte Stille, dann gingen die Wächter Paluns weiter und versuchten nun wie befohlen die unteren Ebenen zu sichern um das Bollwerk systematisch zu erobern.

Heinrichs Lage dagegen war alles andere als rosig. Die drei erwachten Golems rannten urplötzlich auf ihn zu, wäre er nicht sofort zur Seite gesprungen hätten sie ihn wohl mühelos zertrampelt. Eines der Wesen versperrte nun durch seine Masse den Ausgang, während die beiden anderen Golems nach dem Milizhauptmann suchten. Dieser schlich sich langsam in Richtung Altar, während die Golems geradezu blind patroullierten und nach dem ungebetenen Eindringling Ausschau hielten.
Es war fast schon ein Katz- und Mausspiel, ihr Stampfen verriet die Golems zwar, jedoch war es nur eine Frage der Zeit, bis sie Heinrich in diesem kleinen Raum entdecken würden ... der Miliz musste sich also gedulden und langsame Schritte machen in Richtung Altar. Nur so würden ihn die steinernen Wächter als Objekt akzeptieren, dies war ihm irgendwie instinktiv klar nach dem ersten Schreck - fragt sich nur wie lange.

"Heinrich?", fragte Nadine ängstlich als es an ihrer Tür klopfte. Zitternd und ängstlich öffnete sie die Tür, seit einiger Zeit schon ließ ihr das heftige Toben und Wüten der Waldgeister keine Ruhe. Möglicherweise war ihr Geliebter nun endlich wieder zurückgekommen um sie zu beschützen, vielleicht aber auch war es Zhabrok, welcher vor einiger Zeit bei ihr war um sie zu beruhigen und um ihr zu versichern, dass er sich der Sache persönlich annehmen würde.
Umso größer war die Überraschung als Berta in der Tür stand - und nicht gerade unbedingt freundlich aussah.
"Zeit um abzurechnen ... Miststück!", war die Antwort welche die Naga bekam.
Dann holte Berta zum Schlag aus - und hielt mit plötzlich weit hervorgequollenen Augen inne. Langsam kippte sie wortlos vorneüber, gefällt durch drei Pfeile, welche in ihrem Rücken steckten.
"Guter Treffer, Lyria.", meinte Dirudan anerkennend. "Das fette Spinnenvieh ist erledigt, Zeit das restliche Ungeziefer des Bösen zu erlegen!"
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BeitragThema: Stunde der Wahrheit    [Story] Baphomepholus - Weg des Bösen  Icon_minitimeMi Nov 24, 2010 9:32 pm

"Du lässt langsam nach, Hexer", sprach Alganos ruhig, es klang mehr wie eine Feststellung als Hohn. Beide Männer standen sich keuchend gegenüber, ihre Stäbe gegeneinanderstemmend wie zwei Schwertkämpfer, welche versuchten dadurch die Waffe des Gegners wegzudrücken. Weitere Lichtblitze stoben aus den Enden beider Stäbe und bekämpften sich gegenseitig, es war quasi ein Kampf zwischen Licht und Finsternis."Offenbar hast du dich überschätzt."
Auch wenn Baphomepholus es nur ungerne zugab, tatsächlich war er nicht wirklich in bester Verfassung und war drauf und dran den Kampf zu verlieren. Allerdings zweifelte er noch lange nicht an seinem Triumph.
"Abwarten ...", knurrte er wütend und rollte sich zur Seite einen Lichtblitz auf den Druiden abfeuernd. Dieser parierte sofort und schickte das Geschoß sofort wieder zurück. Erneute Abwehr von Seiten des Nekromanten, das Geschoß flog schneller zurück, wieder schlug der Druide mit seinem Stab zu und schickte den Kugelblitz zurück.
Noch immer war kein Ende des Kampfes in Sicht während der Himmel sich immer mehr verfinsterte und die Regentropfen geradezu in Strömen auf das Turmplateau prasselten.
In der Ferne donnerte und blitzte es.
Baphomepholus Lage drohte genauso wie das Wetter immer schlechter zu werden ...

Nadine schlug schreiend sofort die Tür zu während Dirudan blitzschnell drei Pfeile auf einmal abfeuerte, zu ihrem Glück schlugen die Geschosse im harten Eichenholz ein und blieben dort zitternd stecken. Der Elf fluchte kurz und räumte zusammen erstmal mit Lyria den fetten Leichnam vor der Tür zur Seite. Nur kurze Zeit später trat er die Tür zu Nadines Schlafzimmer auf - und fluchte erneut!
"Dieses Miststück ist über eine Hintertür abgehauen!", murmelte er wütend und starrte ein wenig enttäuscht die offen stehende Nebentür an.
"Unbekanntes Gebiet, wenn wir Pech haben lockt sie uns geradewegs in eine Falle.", gab Lyria argwöhnisch zu bedenken und schlich sich leise durch das Zimmer. Für sie sah der Raum viel zu freundlich aus als dass er ein Teil des düsteren Gemäuers sein könnte.
"Dafür sah sie zu überrascht und ängstlich aus.", meinte Dirudan und schritt durch die Tür in den nächsten Raum. Ein weiterer Gang, welcher geradeaus führte in einen weiteren Raum. Er hielt plötzlich nach einiger Zeit inne.
"Irgendwas Besonderes, Sir?", fragte seine Gefährtin verwundert als er sein Zögern bemerkte. Nervös glitt ihre Hand über den Schwertgriff.
"Da ist irgendwas in dem Raum, das spüre ich", flüsterte er und begann dann wieder vorsichtig vorwärts zu schleichen. "Schwarze Magie von ungeheurer Konzentration liegt in der Luft, ich fühle es geradezu! Da drin ist bestimmt eine schwarzmagische Apparatur von gewaltigem Ausmaß."
"Oder es sind mehrere Gegenstände ...", fügte Lyria hinzu ihm langsam aber zögerlich folgend. Selbst Dirudans Selbstsicherheit was den Auftrag anging schwand nun langsam, jedoch versuchte er sich zu beherrschen als er am anderen Ende des Korridors angelangt war.
Schwer atmend öffnete er die Tür ...

Stampfend und brüllend rannten sie auf ihn zu!
Heinrich war aufgeflogen, schreiend rannte er nun in Richtung Altar, musste sich aber kurz vor dem Ziel mit einem Hechtsprung zur Seite werfen um sich vor dem Hieb des zweiten Golems zu retten.
Keuchend sprang er wieder auf und sah den ersten Golem auf sich zustampfen. Der Miliz stolperte rückwärts, was ihm gerade noch das Leben rettete, ein weiterer tödlicher Fausthieb des Golems ging ins Leere und der Koloss fluchte offenbar in seiner eigenen Sprache. Doch damit war er noch nicht außer Gefahr, gerade noch rechtzeitig bemerkte er wie der zweite Golem ein Bein hob und drauf und dran war den Unglücklichen zu zertreten. Er rollte sich schnell zur Seite und abermals verfehlte ihn einer der Giganten.
Nun war er direkt in der Nähe des Altars, das Herz des Nekromanten zum Greifen nahe. Sofort tastete er mit seiner Hand geradezu panisch nach dem Dorn und erwischte ihn.
Seine Finger schlossen sich um das mysteriöse Objekt und bevor er noch weiter darüber nachdenken konnte kam wieder einer der beiden Golems auf ihn zu. In seiner Panik dachte Heinrich gar nicht mehr weiter nach und rammte sich ängstlich schreiend das Ding in seine Brust, gleichzeitig traf ihn der tödliche Hieb.

Es war tatsächlich eine Artefaktkammer. Dirudan und Lyria betraten zögerlich den Raum und erblickten gleich mehrere Reihen von Regalen. Niemals hätten sie gedacht, dass Baphomepholus so mächtig war, sie hätten nie wirklich mit einem Kuriositäten-Kabinett aus dem Bereich der schwarzen Magie gerechnet.
"Also doch", murmelte Dirudan fasziniert und beunruhigt zugleich. "Lyria, du nimmst dir die Regale rechts von der Tür vor, ich gehe links herum. Aber pass auf dich auf! Das mögen zwar nur Gegenstände sein, aber es wäre nicht das erste Mal, wenn eines dieser Dinger ungebetenen Gästen schadet - oder sie tötet."
Sie nickte nur und tat wie gehießen. Langsam gingen sie beide auseinander und betraten das Regallabyrinth.

Währenddessen betrachtete Heinrich seinen zermalmten Körper, während der Golem wieder in seiner eigentlichen Position verharrte. Auch die beiden übrigen Wächtergolems nahmen wieder ihre Position ein. Hier endete es also!

Dirudan schlich weiter und achtete auf jedes Detail, jedes winzige Geräusch, jede Veränderung, die jederzeit eintreten konnte. Es war nur eine Frage der Zeit, bis er oder Lyria die Naga stellen würde. Gelegentlich musterte er den Inhalt der Regale - und jedes Mal lief ihm ein ungewohnter Schauder über den Rücken. Abgehackte Hände und Schrumpfköpfe lagen in Einmachgläsern oder einfach so herum, Runensteine von schwarzer Energie umhüllt schwebten über kleinen Podesten. In einem der Regale lag sogar eine abgehackte Hand geradezu leblos auf einem Kissen, doch der Elf glaubte ein kurzes Zucken der Finger gesehen zu haben. Giftgrüne Elexiere blubberten vor sich hin, in den meisten von ihnen schwammen leblose Waldtiere wie eingefroren. Desöfteren sah er auch Bücher mit unheilvollen Titeln. Weben des Nachtschatten, Dämonicum IX - Die Anrufung der großen Dämonen, Der Keim des Gargoyle ... sogar eines von Grandulars Tagebüchern stand in einem der Regale! Es war erstaunlich wie viele schwarzmagische Werke und Artefakte Baphomepholus in kürzester Zeit aufgetrieben hatte, viele galten als verschollen, andere hielt man für vernichtet und wieder andere hätten eigentlich beschlagnahmt in der Ordensbibliothek in der Hauptstadt des östlichen Königreichs liegen müssen.
Ein Objekt jedoch prägte sich besonders in Dirudans Gedächtnis ein kaum hatte er es entdeckt. Am Ende eines Korridors erblickte er eine Art Portalbogen, nicht besonders groß und imposant, aber immer noch beängstigend. In den Bogen selber war eine Inschrift eingraviert, eine Inschrift die den Verdacht des Elfen bestätigte.
"Verloren und verlassen
Geschunden und entstellt
Atemlos und ohne Hass
Ohne Liebe
Ohne jegliches Gefühl
Wandeln wir die Verdammten ..."

Der Elf verstummte, ohne es zu wollen hatte er die Inschrift laut vorgelesen. Er wandte seinen Blick von dem Monstrum ab, offenbar besaßen diese Gegenstände tatsächlich eine Macht, die sie dazu befähigte die Gedanken anderer zu manipulieren oder über Personen die Kontrolle zu übernehmen. Er musste vorsichtiger sein.
"...jenseits der Schattenpforte."
Dirudan fuhr alamiert herum und entdeckte eine Person, welche die letzten unheilvollen Worte ausgesprochen hatte. Zhabrok stand sadistisch grinsend mit dem Titanenhammer in der Hand vor dem sichtlich überraschten Elfen. Zufrieden betrachtete er wie auf ein Zauberwort sich im Portalbogen ein schattenhafter Wirbel bildete.
"Ich dachte du wolltest deinen Satz beenden, Elflein. Ich dachte, ich greife dir da ein wenig unter die Arme ...", meinte er schulterzuckend und ging langsam mit dem Hammer auf Dirudan zu, der seinerseits das Schwert gezückt hatte.
"Wo ist die Naga, ekelhafter Zwerg?", fragte der Anführer der Wächter Paluns geradezu herrisch.
"Äußerst schade, dass deine Beute dir jetzt so nahe steht und du trotzdem an mir vorbei musst um sie zu bekommen.", lachte der Zwerg hämisch.
In diesem Moment fiel Dirudan auf, wieso der Zwerg sich unbemerkt an ihn heranschleichen konnte. Neben dem Unhold war ein Regal verschwunden und hatte Dirudans Rückweg versperrt, dafür konnte der Elf nun einen Blick auf den neuen Durchgang werfen und erkannte sofort Nadine. Sie lächelte geradezu erfreut über diese Wendung und hielt in ihren Händen irgendeinen in Lumpen verhüllten Gegenstand.
"Dann werd ich dich jetzt beseitigen.", sprach Dirudan geradezu emotionslos wie ein Henker. Doch gerade als er Zhabrok attackieren wollte stieß Nadine plötzlich einen langgezogenen Schrei aus. Irritiert fuhren beide Kämpfer herum, Lyria stand kühl lächelnd vor der entsetzen Nadine, über ihren Weg konnte sie sich perfekt anschleichen und sie sofort stellen.
"Hast wohl gedacht ich würde deine schleimige Spur nicht bemerken, Schlange", lachte sie falsch und hielt ihr Schwert fest in beiden Händen. "Den Wächtern Palons entkommt niemand!"
Sie machte einen Satz vorwärts und vor lauter Schreck ließ die Naga das Tuch um den mysteriösen Gegenstand fallen, der sich als Spiegel herausstellte. Lyria hielt plötzlich im Schlag inne und betrachtete geradezu verängst die mit einem schwarzen Rahmen versehene Scheibe.
Dirudan versuchte sie zu warnen, wurde jedoch von Zhabrok aufgehalten und zum Kampf gezwungen. Es war zu spät. Diesmal wusste der Elf nicht welche Teufelei Baphomepholus gefunden hatte und in diese Kammer gesperrt hatte, doch er bemerkte rasch, welche Funktion dieser Spiegel hatte. Lyria, welche den Spiegel nun mit beiden Händen genommen hatte und ihn wie gebannt anstarrte veränderte sich langsam, nach einigen Sekunden bemerkte er, dass sie jünger und auch schöner aussah als vorher, einem anderen Lebewesen wäre das nicht aufgefallen, doch die Elfen bemerkten oft selbst kleinste Veränderungen seien sie äußerlicher oder magischer Natur.
Dirudan versuchte sich verzweifelt durchzukämpfen um seiner Lebengefährtin zu helfen, Zhabrok parierte einen Schwerthieb nach dem anderen mit seinem Hammer. Nach kurzer Zeit war er jedoch des Blockens überdrüßig und versetzte dem Elf einen Hieb mit dem Titanenhammer direkt in die Rippen. Stöhnend und überrascht flog der Elf von gewaltigen Energie weggeschleudert gegen eines der Regale, Schädel und Glasflaschen fielen von der Wucht des Aufpralles umgestoßen zu Boden und zerplatzten. Stöhnend richtete sich der Elf nach einiger Zeit auf und starrte schockiert Lyria an. Mittlerweile war einiges an Zeit vergangen und langsam wurden die Veränderungen im Sekundentakt deutlicher. Die Elfe schrumpfte langsam, ihre Brüste wurden kleiner und sie sah nun mehr wie eine Jugendliche aus. Eine Träne kullerte ihre Wange hinab, während ihre Kleidung zu Boden fiel, da sie nun viel zu groß für die Elfe waren. In den letzten Sekunden fiel sie schließlich auf die Knie noch immer verstört in den Spiegel starrend. Und schließlich ließ sie den Spiegel am Ende doch noch los - als Elfensäugling. Nadine, welche das Schauspiel entsetzt mitverfolgt hatte und unfähig war sich zu rühren nahm schließlich wieder das Tuch, hüllte darin den Zeitspiegel ein und legte ihn erst einmal beiseite. Sie fühlte sich irgendwie schuldig und nahm das ratlos sich umsehende Kind in ihre Arme.
Gleichzeitig sprang Dirudan wütend schreiend auf und wollte Zhabrok töten, ihn umbringen dafür, dass Lyrias Leben quasi ausgelöscht wurde. Doch irgendwas packte ihn von hinten, so dass er abrupt wieder zu Boden fiel. Stöhnend und immer noch wütend drehte er sich um und verfolgte mit Entsetzen, wie ihn ein schattenschwarzer Arm aus dem Portal zu sich hin zog.
Zhabrok beobachte das ihm dargebotene Schauspiel mit Faszination. Wie erwartet griffen die Schatten hinter dem Portal nach dem Opfer, welches sich in Reichweite befindet. Er fand es geradezu lustig, wie sich der wütende Elfenanführer wehrte und nicht einsehen wollte, dass es um ihn geschehen war.
"Ich hoffe es tröstet dich zu erfahren, dass wir deine Leute nicht all zu lange leiden ließen wie dich und deine Gefährtin", lachte er dreckig. "Schöne Grüße an das Schattenreich!"
Dirudans Gesicht war zu einer Fratze des Hasses verzerrt, durch einige ätzende Flüssigkeiten, welche er bei seinem Sturz abbekommen hatte war das einst schöne Gesicht des Elfen durch Brandblasen geradezu verunstaltet worden und sein langes blondes Haar begann zu brennen.
"Dafür wirst du bezahlen! Nenn mir deinen Namen, damit ich ihn verfluchen kann, Zwerg!", knurrte er und warf sein Schwert in Richtung seines Gegners. Dieser machte sich nicht mal die Mühe zu blocken und ging einen Schritt zur Seite, wo es knapp an ihm mit vernichtender Wucht vorbeiflog und in einem der Regale stecken blieb. Lyria begann im Hintergrund zu weinen, Nadine versuchte so gut es ging sie zu beruhigen, während Zhabrok den Elfen geradezu verspottend anblickte.
"Zhabrok aus dem Clan der Schädelspalter. Es war mir ein Vergnügen, Unwürdiger.", lachte er abermals. Es machte ihm Spaß mitanzusehen, wie sein Opfer ihn geradezu vernichtend anblickte und gleichzeitig der Unterkörper in den Tiefen des Portals verschwand.
"Ich wünsche dir einen qualvollen Tod, Unhold!", rief der Elf wütend bevor er endgültig in den Schatten ging. "Ich, Dirudan, oberster Wächter Paluns werde wiederkommen und dein Untergang werden."
Dann verschwand er vollständig und das Portal verschwand wieder.
"Das bezweifele ich irgendwie.", meinte Zhabrok kopfschüttelnd und verließ dann zusammen mit Nadine, welche Lyria in ihrem Arm trug die Artefaktkammer.

Gleichzeitig sackte Baphomepholus in sich zusammen und blieb keuchend liegen. Alganos hatte ihn überraschend mit einem der vielen Kugelblitze getroffen und er selber spürte kaum noch die Winde der Magie. Ächzend richtete er sich auf, doch der Druide drückte ihn mit seinem knorrigen Stab zu Boden. Mitleidig und voller Güte sah er den Schwarzmagier an.
"Es tut mir leid für euch, dass es so enden musste.", murmelte Alganos betrübt.
"Du ... kannst nicht ... vorbei!", erwiderte Baphomepholus keuchend und nach Luft ringend.
"Bedauerlicherweise endet eure Herrschaft hier. Bedauerlicherweise nur für euch, der Wald aber wird sich hoffentlich wieder erholen können.", fuhr der Druide unbeeindruckt fort und drückte noch fester mit dem Stab zu. Der Stab des Hexenmeisters lag unerreichbar für seinen Besitzer einige Meter entfernt. er hatte keine Chance mehr, Alganos hatte gewonnen. Und trotzdem gab der Schurke nicht auf.
"Du kannst ... nicht vorbei!", wiederholte er nochmal, ihm fiel das Atmen immer schwerer.
"Mögen die Götter dir gnädig sein und dich für deine Vergehen nicht all zu hart bestrafen.", predigte der Druide kurz, bereit dem Nekromanten den Todesstoß zu versetzen und ihm dann die letzte Ehre zu erweisen. Aber dann wurde er durch etwas abgelenkt, Schritte, welche von der Treppe her widerhallten. Und umso verwirrter war der Druide als er einen Milizsoldaten vor sich erblickte. Sofort wandte er sich vom Hexenmeister ab und beschwor mit seinem Stab einen vernichtenden Kugelblitz herauf um den ungebetenen Gast, vermutlich ein weiterer Untoter im Dienste des Nekromanten zu töten. Das Geschoss traf den Mann mit voller Wucht und ließ ihn zurücktaumeln. Nicht einmal ein Untoter würde diesen Zauber überleben, die enorme Hitze würde selbst Knochen in wenigen Sekunden verbrennen lassen.
Umso erstaunter war der Erzdruide, dass der Mensch vor ihm immer noch lebte und nicht einmal Verbrennungen davon getragen hatte. Er versuchte es erneut mit noch stärkeren Zaubersprüchen, der Unbekannte blieb dadurch weiterhin unbeeindruckt und schritt langsam auf Alganos zu.

Man konnte die Wut in Heinrichs Gesicht geradezu sehen. Zwar war auch er darüber verwundert gewesen, dass sein Körper im Kerker nach kurzer Zeit begonnen hat sich zu regenerieren und selbst die Hiebe der Golems für ihn nur noch halb so schmerzhaft waren und ihn beinahe kalt ließen. Er zertrümmerte alle drei Kolosse mit Fausthieben bevor er sich in Richtung Turm begab um dort Baphomepholus mit seinen neuen Kräften zu stellen. Aber dann attackierte ihn dieser Fremde grundlos ... und der Wut auf den Nekromanten wich der Zorn auf den neusten Angreifer.
Alganos verstand die Welt nicht mehr und fixierte sich nur noch auf Heinrich. So bemerkte er nicht wie Baphomepholus grinsend und lauthals lachend aufstand und einen weiteren Zauber gegen den Druiden wirkte.
"DU kannst nicht ... VORBEI!", schrie er geradezu und bevor sein Opfer rechtzeitig reagieren konnte wurde es urplötzlich zu Boden geschleudert von einer Druckwelle erfasst und verlor den Stab. Bevor Alganos reagieren konnte hatte der Schwarzmagier den Stab gepackt und hielt ihn zusammen mit dem Hexerstab auf seinen einstigen Besitzer gerichtet.

"Heinrich, lass ihn!", befahl der Nekromant herrisch und obwohl es dem Hauptmann widerstrebte sich seinem Peiniger zu beugen tat er es. "Mein Gast hat zumindest noch das Recht zu erfahren, mit was er es hier zu tun hatte."
Alganos sah Baphomepholus verwirrt an, er konnte es selber nicht wirklich glauben. "Ich verstehe nicht-", begann er, doch der Herr der Burg unterbrach ihn sofort. Man konnte dem Finsterling ansehen, dass es ihm geradezu Spaß machte seinem Opfer auf die Nase zu binden wieso es gegen ihn versagt hatte.
"Um es kurz zu fassen: Ihr seid beide mir auf den Leim gegangen! Ich wusste genau, wann Ihr angreifen würdet Druide und ich wusste wann ich diesen Bauerntrupp aus Waldheim zu mir locken musste. Wie vorhergesehen konnte ich Heinrich gefangennehmen und ihn zu Berta in eine Zelle stecken, wie vorhergesehen hat ihm meine untreue Dienerin von dem Gerücht erzählt, dass sich im Burginnern mein Herz befindet." Er lachte kurz auf und Heinrich sah ihn fragend an. Erst jetzt fiel ihm auf, dass der Hexenmeister noch immer viel zu mächtig und überheblich war. Eigentlich müsste der Schurke doch bemerkt haben, dass der Hauptmann seine Machtquelle geraubt hatte von der Berta gesprochen hatte. Doch irgendwie hatte er das dumpfe Gefühl, dass nur der Hexenmeister selber wusste, was Heinrich sich da in die Brust gerammt hatte.
"Ein Gargoylekeim", beantwortete er kopschüttelnd die Frage und Alganos Gesicht wurde aschfahl, da er nun begriff, welche Waffe der Bösewicht in seinem Kerker herangezüchtet hatte. "Ich finde es fast schon bedauerlich, dass du dein eigenes Verderben selbst gesucht hast. Welcher 'Held' tut das denn nicht?
Jedenfalls wird es dich vielleicht trösten, dass du in den nächsten Tagen so ziemlich alles Menschliche verlieren wirst und deine animalischen Instinkte noch mehr hervortreten werden. Dein Zorn ist nur der Anfang, Heinrich, schon bald wirst du eine willenlose Tötungsmaschine sein, etwas, was selbst die meisten Magier nicht bezwingen können. Eine Kreatur aus Fels, die man nur schwer verwunden kann. Ein treuer Diener."
Er machte eine kurze Pause und wandte sich dann wieder an den Druiden, welcher langsam aufstand und schockiert den fassungslosen Soldaten anstarrte. Alganos hatte Mitleid mit Heinrich, doch er wusste, dass er ihm nicht mehr helfen konnte. Betrübt starrte er hinab auf die Lichtung, wo sämtliche Baumgeister begannen ihren einstigen Vater Gruduan mit Tritten und Hieben zu bearbeiten. Geschunden und von den eigenen Brüdern zertrampelt starb er vor den Toren der Burg. Es war traurig mitanzusehen.
Alganos bekam nicht wirklich mit, wie auf den Burgmauern die letzten Elfenwaldläufer von Zhabrok und den Untoten getötet wurden, er sah Baphomepholus nur traurig an. Die Natur hatte versagt. Der große Wald gehörte nun dem Nekromanten.
"Flieht, ihr Narren.", lachte Baphomepholus während der Druide sich in einen Raben verwandelte und seinen Machtfokus, den knorrigen Druidenstab seinem Rivalen überließ. Er flog langsam in Richtung Westen und verschwand langsam am Horizont als kaum sichtbarer Punkt. Er würde nie wieder zurückkehren.

Baphomepholus hatte den Kampf gewonnen.
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BeitragThema: Ghor   [Story] Baphomepholus - Weg des Bösen  Icon_minitimeMi Nov 24, 2010 9:33 pm

[Story] Baphomepholus - Weg des Bösen  E5svnbzpqzsh

Stille.
Reglos standen Baphomepholus und Heinrich alleine auf der Turmspitze und rührten sich noch immer nicht, obwohl der kalte Wind durch ihre Kleidung fuhr und die Schlacht längst geschlagen war. Die meisten Waldgeister waren längst wieder zu ihren Posten zurückgekehrt, nur wenige räumten die Leichen ihrer gefallenen Brüder weg. Auch in der Burg ordnete Zhabrok die Reihen der Untoten wieder, die Opfer der Wächter Paluns wurden in den Burghof gebracht ebenso wie die Leichen der Waldläufer, damit der Nekromant sie zu neuem unheiligem Leben wieder erwecken konnte.
Baphomepholus hatte seine erste Schlacht geschlagen und dennoch war dieses grausame Gemetzel nur der Anfang. Weitere Schlachten würden folgen, das wussten die beiden Männer instinktiv während sie noch immer ohne sich zu regen die Lichtung überblickten. Lediglich ihr Atem war zu hören.

Es war nach einiger Zeit Heinrich, welcher das Schweigen brach und sich neben Baphomepholus stellte, welcher noch immer zufrieden und ein wenig gedankenversunken in die Ferne blickte. Der Wald schien beinahe endlos zu sein wie das Meer, lediglich am Horizont waren gelegentlich Berge zu sehen.
"Ihr habt es alles gewusst.", murmelte Heinrich schließlich und betrachtete ebenfalls die Landschaft die sich ihm darbot, "Herrscher über diesen großen Wald, Vernichter sämtlicher Existenzen - ich müsste euch eigentlich töten, aber ich will es nicht mehr. Ich hasse und verabscheue euch immer noch, Nekromant, obwohl wir uns nur einmal bisher direkt begegnet sind am Friedhof, ich hab den Wunsch euch zu töten. Und dennoch möchte ich gleichzeitig euch dienen." Die Worte kamen geradezu ruhig über Heinrichs Lippen als würde ihn das alles hier nicht betreffen.
Baphomepholus lächelte und blickte den ehemaligen Milizsoldaten verständnisvoll an. Es war aber kein höhnisches Lächeln, viel mehr hatte der Schwarzmagier geradezu etwas Väterliches an sich als er Heinrich tief in die Augen sah. Hätte er keine dunkle Schwarzmagierrobe getragen, so hätte er glatt als weiser und freundlicher Ordensmagier durchgehen können.
"Ich weiß, dass du das alles nicht verstehst und ich weiß auch, dass du dich ausgenutzt fühlst", antwortete der Magier aufrichtig, "es musste aber sein.
Es ist der Gargoylenkeim, der dich verändert. Ich verate dir am Besten sofort, dass die Verwandlung in eines der mächtigsten Geschöpfe dieser Welt gravierende Nachteile mit sich bringt, denn später würdest du es möglicherweise nicht begreifen. Deine animalischen Instinkte werden deine menschliche Seite komplett auslöschen, so dass du die perfekte Tötungsmaschine sein wirst, ein lautloser Killer, welcher aus der Luft seinen Feinden den Tod bringt und sie mit seinen Klauen zerfetzt, ein Untier, was selbst gewöhnliche Waffen und die meisten Zaubersprüche nicht vernichten können, eine unberechenbare Kreatur, die nichts anderes empfindet als blanken Zorn."
"Aber wieso ich?", fragte Heinrich verständnislos und einen Moment lang glaubte er zu erkennen, dass sein neuer Herr sich schuldig fühlte und irgendwie auch bereute, was er getan hat. Eine merkwürdige Regung zumal der Hexer bisher immer gesiegt hatte und geradezu unmenschlich gewirkt hatte. Täuschung, damit Heinrich ihm gefügiger wurde oder sogar wahre Schuldgefühle?
"Ich habe es vorhergesehen", erwiderte Baphomepholus kühl und wieder emotionslos, "du warst der einzig würdige Kandidat um meine Ziele durchsetzen zu können, der perfekte Anwärter für den Gargoylenkeim. Natürlich hätte ich dir das Ding auch gewaltsam einpflanzen können, wie du jetzt sicher denken wirst, allerdings musste es aus freien Willen geschehen, nur so wird eine Gargoyle zu einem weitaus mächtigeren Gargoylenfürst, den mächtigsten unter den Gargoylen. Grandular hatte damals ebenfalls einige Gargoylen züchten können, allerdings sind diese Wesen kümmerlich und nicht so stark wie du es noch werden wirst."
Er machte eine kurze Pause bevor er weiterfortfuhr, langsam in Richtung Treppe gehend. Heinrich folgte seinem Peiniger ruhig, interessiert und auch fasziniert hörte er seinem Gegenüber zu noch immer ohne Absicht den Schwarzmagier hinterrücks zu töten für das, was er ihm angetan hatte. Er konnte es einfach nicht, er wusste nicht wieso, aber er konnte es einfach nicht.
"Der zweite wichtige Faktor war deine Beziehung zu Nadine," fuhr Baphomepholus weiter fort als sie das oberste Turmzimmer, die Bibliothek des Nekromanten betreten hatten,"ohne sie hätte ich keine Chance gehabt dich zu zähmen. Grandulars Gargoylen konnte man zum Beispiel als untreu bezeichnen, sie verrieten ihren Meister nach einiger Zeit einfach und flohen in alle Himmelsrichtungen nachdem sie ihn nicht töten konnten. Doch auch wenn ich Mittel habe dich notfalls mit den richtigen Zaubern zu stoppen, Heinrich, besteht immer noch das Restrisiko, dass du mich hättest töten können in einem Moment, wo ich nicht hinsehe. Da du jedoch Nadine quasi die Treue geschworen hast und dieser Bund sich auch auf ihre Treue zu mir auswirkt, wirst du mir dienen müssen ob du willst oder nicht. Im Übrigen weiß sie schon längst Bescheid, falls es dich beruhigt..."
Der Schwarzmagier hielt plötzlich inne als er Schritte von weiter unten vernahm. Kurze Zeit später betraten Zhabrok und Nadine die Bibliothek, während Heinrich erfreut auf Nadine zuging legte Baphomepholus den Druidenstab beiseite, welchen er noch immer bei sich trug. Diese Trophäe würde er später in seiner Magierstabkammer verstauen.
Nadine, welche noch immer Lyria im Arm hatte blickte Heinrich erleichtert an und ließ seinen innigen Kuss sofort zu. Als er schließlich aufhörte und sie verliebt ansah trotz des vorhin Gehörtem blickte Nadine ihn den Tränen nahe an.
"Es tut mir leid für dich," flüsterte sie tonlos," es musste aber sein. Ich versichere dir wirklich, dass ich selbst ab diesem Punkt schockiert über Meister Baphomepholus war, akzeptiere es jedoch trotzdem. Ich denke auch wenn du jetzt eine Art ... Raubtier wirst, wird unsere Liebe ewig sein und mein Herr hat mir auch versichert, dass du zumindest nicht alle deine Erinnerungen verlieren wirst."
Der Geliebte drückte fest ihre Hand und sah sie ernst an. "Egal, was passiert, Nadine, ich werde sowohl dich als auch meinen neuen Herren beschützen und versuchen dich so innig zu lieben wie bisher."
Sie musste lächeln als sie seine Worte vernahm und zeigte ihm den Säugling, welchen sie in ihren Armen wiegte. Neugierig und mit großen Augen starrte die Kleine ein wenig verstört ihre Umgebung an, selbst als Babys wirkten Elfen noch immer zierlich und dünn, das Kind hatte jedoch auch etwas katzenartiges an sich. Erste Haare hatten sich bereits auf dem Kopf gebildet.
"Unser gemeinsames Kind," murmelte Lyria stolz und Heinrich musste ein wenig lächeln auch wenn er sich nicht erklären konnte woher das Elfenjunge kam," Ich habe das Kleine für uns beide adoptiert, vorher war sie einer der Waldläufer gewesen, allerdings hab ich den Zeitspiegel benutzt um mich vor ihr zu verteidigen... Auch wenn diese Frau namens Lyria mich umbringen wollte, irgendwie fühle ich mich schuldig zumal ich ihr bisheriges Leben ausgelöscht habe. Sofern der Meister nichts dagegen hat..." Sie starrte Baphomepholus geradezu flehend an, der Nekromant betrachtete selber das Kind ein wenig verstört und murmelte kurze Worte. Die Naga hoffte, dass der Meister ihr wenigstens nicht noch das Kind rauben würde, zu welchem sie schon jetzt eine mütterliche Beziehung aufgebaut hatte.
Nach kurzer Zeit jedoch nickte der Magier zufrieden zur Freude und Erleichterung aller Anwesenden, selbst Zhabrok hatte seinen Herren kurze Zeit unsicher angesehen.
"Du darfst dich um Lyria kümmern", meinte der Nekromant leicht schmunzelnd,"Ihre Erinnerung mag der Zeitspiegel auf jeden Fall größtenteils verschluckt haben, allerdings wird sie wohl täglich altern bis sie wieder ihr richtiges Alter erreicht hat. Dieser uralte wie gefährliche Spiegel kann zwar Zeit schlucken muss sie jedoch seinem Opfer wieder langsam zurückgeben. Desweiteren ist es sicher auch von Vorteil für dich zu erfahren, dass Elfenkinder wenn sie von anderen Lebewesen aufgezogen werden auch anfangen Emotionen zu entwickeln. Normalerweise werden Elfenkinder von ihren Eltern nach der Geburt immer in der Wildnis ausgesetzt und lernen dort durch die Hilfe von Waldgeistern alles Notwendige innerhalb weniger Jahre. Deine Lyria solltest du deshalb liebevoll behandeln, denn Elfenkinder, die von Menschen gefunden und großgezogen wurden sind der Familie noch treuer als ihre normalen Verwandten und verhalten sich teilweise auch menschlicher."
Zhabrok lachte geradezu gutmütig auf.
"Dann wird es mir wohl leichter fallen Lyria zu akzeptieren, menschliche Elflein sind mir immer noch lieber als ihre arroganten barbarischen Artgenoßen, die aus irgendwelchen Minderwertigkeitskomplexen ihre Kinder einfach dem Tod überlassen. Und dann wundern sie sich noch wieso ihr Volk langsam ausstirbt!"
Er ging zu Heinrich hinüber und blickte zu ihm hinauf. Der Verratene blickte misstrauisch zu dem Zwerg herunter, aber dieser streckte ihm nur die Hand entgegen und blickte den Menschen zufrieden an. Heinrich zögerte kurz, schüttelte Zhabrok schließlich trotz allem die Hand, woraufhin der Zwerg erheitert über das Zögern seines Gegenübers wieder loslachte.
"Du glaubst anscheinend immer noch, dass wir Gegner sind!", gab er ungläubig von sich, wurde allmählich wieder ernst und bedachte sein Gegenüber mit einem wohlwollenden Blick,"Auch wenn ich selber ein Arschloch bin und die Meisten von euch Menschen genauso wenig ausstehen kann wie die Elfen: Du bist mir wirklich sympathisch, Bauer und hast dich als würdiger Kämpfer erwiesen. kannst stolz auf dich sein trotz deiner Vorliebe für das Schwert."
Heinrich nickte überrascht und wandte sich anschließend wieder dem Nekromanten zu. Dieser machte ihm mit einer kurzen Handgeste klar, dass er ihm folgen soll. Heinrich verabschiedete sich noch von Nadine und Zhabrok und streichelte liebevoll über Lyrias Stirn bevor er anschließend seinem Peiniger weiter nach unten in die Kerker folgte.

Die nächsten Tage wurden für Heinrich eine Qual. Unter unnatürlichen Einflüssen veränderte sich sein Körper rapide in den nächsten sechs Tagen. Aus seinem Rücken wuchsen ihm unter infernalischen Schmerzen majestätische Teufelsschwingen, seine Haut begann rauer und steiniger zu werden, Füße und Hände verwandelten sich in raubtierhafte Klauen und sein gesamter Körper insbesondere das Gesicht nahmen drachenartige Züge an. Schreiend und röhrend zerrte der Gargoyle an seinen Mithrilketten, welche seine Beine und Arme fesselten mit einer unglaublichen Kraft. Selbst das nahezu diamantharte Zwergenmetall begann an einigen Stellen durch den unmenschlichen Druck zu reißen, weswegen Zhabrok die Ketten manchmal wieder reparieren musste - was keine leichte Aufgabe war, da das gefesselte Wesen in seinem abgrundtiefen Hass und von Jagdinstinkten getrieben nicht selten versuchte den Zwerg zu zereißen. Nur knapp kann Zhabrok dann diesen blitzschnellen Hieben entkommen, weswegen ihm Baphomepholus auch nicht selten zur Seite stand und seine Schöpfung mithilfe von uralten Flüchen lähmte, so dass sie sich kurzzeitig nicht mehr bewegen konnte.
Am siebten Tag war die Verwandlung jedoch komplett abgeschlossen und der Gargoyle blickte geradezu verwundert und ruhig auf als sein Meister ihn von den Ketten befreite. Das Wesen blickte sich verwirrt um und machte einige Schritte vorwärts, durch seine Nüstern nahm es verschiedene Gerüche wahr und dank seiner scharfen Augen konnte es auch Nadine sehen, welche zusammen mit der ungefähr achtjährigen Lyria der Befreiung beigewohnt hatten. Es konnte sich nur teilweise an diese beiden Wesen erinnern, wusste aber jedoch, dass es beide Wesen liebte. Ein anderes Gefühl als gegenüber dem Meister, an den sich das Geschöpf geradezu gebunden fühlte, neben dem grenzenlosen Hass auf alles Gute und der Liebe spürte es auch ein Pflichtgefühl, welches ihm sagte, dass es diesem Schwarzmagier gehorchen musste.
"Befehle, Meister?", grollte der Gargoylenfürst mit tiefer drohender Stimme, beim Sprechen entblößte er eine Reihe rasiermesserscharfer Granitzähne. Das steinerne Wesen hatte in seinem Wahnsinn viel vergessen, ihm fiel nicht einmal auf, dass Nadine trotz ausbleibenden Vollmondes trotzdem ihre normalen Beine hatte (was ein Zugeständnis des Nekromanten an seine Dienerin war, damit sie ihr Kind als Mensch aufziehen konnte, dank eines speziellen Trankes war es Nadine nun möglich die Nagaverwandlung für 24 Stunden abzubrechen), trotzdem konnte das Untier immer noch normal sprechen.
"In der Tat, mein Gargoylenfürst.", begann Baphomepholus herrisch, während das Wesen sich umsah. Lyria lächelte ihren "Ziehvater" freundlich und naiv an, sie traute sich sogar ihn zu streicheln. Der Gargoyle ließ es zu und gab ein befriedigtes malmendes Geräusch von sich. Im Vergleich zu dem knapp drei Meter hohen Koloss wirkte das Elfenmädchen geradezu zierlich.
"Mein Auftrag an dich wäre die Vernichtung sämtlicher Walddörfer im Umland, ich brauche eine schlagkräftige Armee", fuhr der Schwarzmagier fort, woraufhin sein neuer Lakai zu nicken begann. "Du fängst allerdings zuerst mit dem Ort an, der sich Waldheim nennt."
Das mächtige Wesen zuckte kurz in sich zusammen, der Name war mit schmerzvollen Erinnerungen verbunden. Und dennoch fasste sich der Gargoylenfürst wieder, langsam verließ er stampfend seine Zelle und spreizte seine fledermausartigen Schwingen. Durchaus war er eine imposante Erscheinung.
"Geh und töte!", befahl der Nekromant erneut geradezu gefühlslos, woraufhin sein Diener den Kopf in den Nacken warf und vor Mordlust infernalisch brüllte.
"Lass niemanden am Leben, denn du sollst mein wichtigstes Instrument werden,
Ghor!"
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BeitragThema: Interludium - Der Schatten aus dem Süden    [Story] Baphomepholus - Weg des Bösen  Icon_minitimeMi Nov 24, 2010 9:35 pm

Eine Woche später...

Mehrere hundert Kilometer entfernt im Süden senkte sich die Nacht über ein verfallenes Anwesen, einst ein Kloster von Mönchen einer unbekannten Rasse erbaut. Schon von außen wirkte das Gebäude, welches sich auf einer Anhöhe am Rande des großen Waldes an den Ausläufern des gewaltigen Südgebirges befand bedrohlich - das Innere sollte den äußeren Schein übertrumpfen an Angst und Schrecken.
"Lasset uns beten, Brüder!", schrie ein diabolischer Priester von einer Kanzel herab hinunter zu den Grandularjüngern in ihren schwarzen Kutten. Der Priester selber trug wie alle Mitglieder des Ordens eine metallene Maske, welche die Fratze eines Dämonen zeigen sollte und das eigene Gesicht verbergen sollte. Der Grandularorden, welchem sich viele Schwarzmagier anschlossen besaß diese Regel, da sich unter seinen Mitgliedern nicht selten Abtrünnige befanden, welche im östlichen Königreich hohe Ämter bekleideten und sich nicht selten gegenseitig bekriegten. Wüssten diese Leute mit wem sie diese schwarze Messe abhalten, so würden sie sich wohl gegenseitig im wahren Leben verraten und somit dem Plan des großen Meisters, Grandular selbst schaden.
"Lasset uns beten!", rief die einsame Gestalt erneut und schritt zu einer Art Altar, einem sargähnlichen Konstrukt. Aus den Reihen der Gläubigen hörte man nun hymnische leise Gesänge und auf einer oberen Empore begann jemand auf einer Orgel zu spielen."Lasset uns beten, auf das endlich der große Meister uns die Kraft gibt seinen treusten Diener zu rufen."
Der Singsang wurde immer lauter, in einer fremden Sprache sangen die Gläubigen immer ein- und diesselbe Strophe. Und am Ende jeder Strophe schienen sie einen Wortlaut besonders zu betonen:
Desmodon

"Brüder!", schrie der Priester erneut während nun ein Choral feierlich diesselbe Strophe anstimmte, das Orgelspiel wurde lauter und schneller,"Die Zeit ist endlich gekommen! Die Zeit in welcher die Welt wieder erzittern wird! Die Zeit in welcher unser Meister befreit wird aus seinem Gefängnis im Innern des östlichen Königreiches! Die Zeit in welcher sein treuster Diener HIER UND JETZT erwachen wird!"
Mit vor Wahnsinn glänzenden Augen rief er zwei weitere Diener mit einer Handbewegung herbei. Die teuflischen Lakaien betraten von der linken Seite das Kirchenschiff, im düsteren Kerzenschein konnte man nur drei Schemen erkennen, einer davon trug weibliche Umrisse und wurde offenbar von den Akolyten des Finsteren geradezu gezwungen in Richtung Altar zu gehen.
Der Priester blickte die junge Bauersfrau, welche von schönem Antlitz war begierig an, jedoch nicht weil er ihrer äußeren Schönheit erlag, sondern weil er mittels seiner Gabe befriedigt feststellen musste, dass es offenbar so weit war. Das Mädchen vor sich war definitiv eine Jungfrau und nach langer Suche endlich der würdige Kandidat.
Er ritzte zur Sicherheit nochmal ihren Arm, sie schrie vor Schmerzen auf. Der Priester kostete das hervorquellende Blut. Zufrieden sah er auf, die Gesänge wurden schneller gesungen, jeder Anwesende im Raum wusste, dass nun wirklich die Zeit gekommen war. Die Frau war das richtige Opfer.

Dann ging alles ziemlich schnell: Hastig befahl der Priester das noch immer sich wehrende Opfer an den Altar zu binden, der Hals lag dabei auf Höhe einer trichterförmigen Öffnung, welche bereits vom Blut vieler Jungfrauen verkrustet war. Die Gesänge und das Orgelspiel steigerten sich ins Unermessliche, einer der Priester verlor dabei sogar den Verstand und rannte schreiend und gackernd durch die Halle, jedoch kam für ihn die schnelle Erlösung durch einen Bolzen, welcher einer der vielen Skelettarmbrustschützen im Schatten auf Geheiß des Priesters abgefeuert hatte. Dieser konnte nun keine Störung gebrauchen, jetzt wo er nach all den Jahren kurz vor dem ersten Ziel des apokalyptischen Plans des Grandulars stand.
Der Gesang erreichte schließlich den Höhepunkt, die Bauersfrau schrie vor Angst und wehrte sich vergeblich. Und dann schnitt ihr der Priester die Halsschlagader auf. Der Gesang und das Orgelspiel verstummte schlagartig.
Stille.
Sämtliches Leben wich aus ihren Augen, Blut sprudelte aus ihren Hals genau in den Trichter. Fasziniert sahen die Jünger und der Priester zu, wie der rote Lebenssaft mit einer unglaublichen Intensität aus der Wunde quoll als wäre es normaler Rotwein.
Zunächst geschah nichts, doch keiner der Gläubigen zweifelte daran, dass nun endlich das geschehen würde, was sie alle erwartet haben.

Und dann passierte tatsächlich etwas.

Der Altar begann langsam zu beben als hätte das Blut, welches durch den Trichter geflossen ist etwas ausgelöst. Oder etwas aus jahrhundertelangem Schlummer geweckt.
Plötzlich öffnete sich die Grabplatte und wurde wie von Geisterhand zur Seite geschoben - und dann unter lautem Jubel der Jünger und erneut erklingender Orgelmusik kam aus der Tiefe des Sarges eine knöcherne Hand hervor und hielt sich an der Kante fest. Kurze Zeit später sah man noch eine... und anschließend erhob sich das Vampirskelett vollständig aus seiner kalten Gruft und blickte ausdruckslos in die Runde. Die scharfen Eckzähne waren mit dem Blut der Jungfrau besudelt.
"Ich... ich rieche Leben.", begann die Gestalt ihren ersten Satz nach langer Zeit zu sprechen und blickte die Jungfrau auf dem Sarg an. Beinahe zärtlich setzte das Skelett an und saugte weiteres Blut aus dem Hals der Toten, sehr zur Freude des Priesters und der Grandularjünger.
Und plötzlich begann eine weitere Verwandlung: Um das Skelett selber bildeten sich plötzlich Haut und Sehnen mit jedem Schluck Blut. In den Augenhöhlen bildeten sich wieder Sehorgane, der Schädel bildete aus dem aschfahlen Fleisch, welches sich um ihn herum aufbaute ein Gesicht. Dem Vampir wuchsen wieder schwarz-graue Haare und schließlich als er sein Opfer wie einen nassen Sack ausgesaugt hatte stand er dort vor den Jüngern. Nackt, blutverschmiert und leichenblass aber ein echter Vampir. Die Menge applaudierte und wieder wurde der hymnische Gesang angestimmt, die Orgel verfiel in ein schauerliches Spiel, welches seinesgleichen suchte und Fledermausschwärme flogen zischend und fiepsend durch die Kathedrahle des Klosters.
"Graf Desmodon, es ist eine Freude euch wieder unter den Lebenden zu sehen!", begann der Priester schließlich und betrachtete das Geschöpf vor ihm voller Ehrfurcht. Die Akolyten brachten dem Erweckten eine schwarze Robe, in welche er sich sogleich dankend hüllte. Generell wies der Vampir aristokratische Züge auf, sah man vom blutverschmierten Mund und seinen Reißzähnen ab so hätte man ihn dennoch für einen attraktiven Adeligen halten können... nicht nur was sein Aussehen betraf!
"Die Freude ist ganz meinerseits!", begann der Vampir lachend, seine Stimmlage klang nun mehr wie die eines freundlichen Menschen,"Ich weiß nicht wie lange es bereits schon her ist, aber das letzte Mal als ich hier einschlief war niemand hier... und jetzt bin ich von lebenden Jüngern meines Meisters umringt, die freudig mein Erwachen erwartet haben. Ich gestehe, ich bin gerührt. Und dass ich eine so wunderschöne Frau vernaschen durfte ist ja fast schon wie ein Geburtstag."
Desmodon lächelte charismatisch während aus der Menge der Schwarzmagier Gelächter ertönte, der Priester aus der Empore war zumindest froh, dass er eine Maske trug und man nicht unbedingt merkte, dass er falsch lachte, der Humor des Vampirs war ihm irgendwie zuwider. Der Graf allerdings lächelte nicht wirklich seine Diener an, viel mehr fand er Gefallen an dem wunderschönen toten Bauernmädchen, deren Körper nun diesselbe Farbe angenommen hatte wie seiner.
Und so etwas werde ich demnächst öfters als Dessert zu mir nehmen, dachte er erfreut, er war sich sicher, dass er selbst als Alteisen die Jungvampire übertreffen könnte. Sofern es seit der großen Säuberung überhaupt noch welche gab. Seine Aufmerksamkeit jedoch widmete sich wieder der Menge als die Akolyten die junge Frau wegtrugen und so fiel ihm eine Besonderheit an der jungen Dame nicht weiter auf. Staunend schritt er durch das Kirchenschiff geführt von dem Priester und einigen Skelettleibwächtern in Ritterrüstungen längst vergangener Tage. Neben dem Freuden dieser Welt wurde dem Vampir wieder bewusst, dass es noch mehr gab als nur schöne Frauen. Langsam schritten sie durch die Schar der Gläubigen bis sie schließlich den Ausgang erreichten.
"Es hat sich hier nicht viel geändert.", merkte der Graf nach einiger Zeit an während er den Innenhof des Klosters musterte,"Mein letzter Rückzugsort nach der letzten Schlacht gegen die Waldvölker scheint von der Zeit nicht erfasst worden zu sein, die Grandularuniversität existiert immer noch... und dennoch scheint die Welt im Wandel zu sein..."
"In der Tat, mein Herr!",pflichtete ihm der Leiter dieser grausamen Messe bei, während der Mond den Wald düster beleuchtete."Grandular befindet sich in Gefangenschaft, eure Armeen existieren nur noch in den Grüften oder sind größtenteils durch den Zahn der Zeit zu Staub zerfallen... die Lichtmächte sind auf den Vormarsch."
"Und dennoch spüre ich eine weitere dunkle Präsenz?", fragte der Vampir erstaunt,"Ich hätte zunächst gedacht, dass ihr den Statthalter ebenfalls wieder gerufen habt oder dass der Meister mich bereits im Waldesinnern erwartet, aber..."
"Ihr spürt eine weitere Präsenz?", fragte der Priester argwöhnisch und dachte lange nach, wusste aber keine Antwort zu geben,"Nein, mir zumindest ist nichts bekannt. Vielleicht eine untote Legion, welche der Meister retten konnte?"
"Nein, dafür ist die Aura die ich spüre viel zu stark.", murmelte der Vampir argwöhnisch,"Es müsste ein Nekromant sein, aber es ist nicht Grandular. Ich spüre schwarze Magie, aber sie scheint nur die Hälfte der Macht des Besitzers auszumachen..."
"Es kann sein, dass ihr noch müde seid, vermutlich geschwächt durch den jahrhundertelangen Schlaf.", versuchte der Priester Desmodon zu beschwichtigen, doch der Graf packte den überraschten Lakaien an der Kehle bevor die untoten Leibwächter einschreiten konnten.
"Ich irre mich nie.", flüsterte der Vampir drohend seinem verängstigen Opfer,"Und dieser Schlaf war auch einer der schönsten, die ich je erleben durfte. Also schweig, törrichter Narr oder du bist mein nächster Drink! Ich werde demnächst der Sache auf den Grund gehen."
Er ließ den Eingeschüchterten los, welcher sofort vor dem Vampir mit einem "Ja, mein Herr!" niederkniete, und verwandelte sich dann in eine gewaltige Fledermaus mit menschlichen Gesichtszügen. Desmodon erhob sich fauchend in die Lüfte und ließ sich erst im Kirchenturm nieder, wo ihn schon mehrere kleinere Vampirfledermäuse freudig begrüßten. Der Adelige genoß ihre Anwesenheit und pflegte sie viel mehr als die der Grandularjünger. Fehlgeleitete Sterbliche und der Priester war ein Schwachkopf aus seiner Sicht. Er hätte eigentlich fähigere Leute erwartet dafür, dass sie ihn als mächtigsten Vampirlord zu neuem Leben erweckt haben.
Umso erfreuter war der Graf einen weiteren Ausweichsarg in der Dachkammer zu finden, sein altes Schlafgemach. So lange die Kathedrale missbraucht wurde für Kultfeiern würde er erstmal hier schlafen.
Jedoch war die Nacht erst hereingebrochen. Und Desmodon würde es sich nicht nehmen lassen das Umland in seiner ersten Nacht wieder unsicher zu machen. Er wandte sich von seiner Schlafstätte ab, zischte irgendetwas Unverständliches und flog dann von einem gewaltigen Fledermausschwam begleitet hinaus in Richtung Wald.
Diese Nacht würde eine Nacht der blutigen Ernte werden, so viel stand fest und nur wenige Stunden später konnte man aus den nahe liegenden Walddörfern erste Todesschreie hören.
Der Aufstieg Grandulars hatte wieder begonnen.
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BeitragThema: Magier und Vampir    [Story] Baphomepholus - Weg des Bösen  Icon_minitimeMi Nov 24, 2010 9:36 pm

1. Akt
[Story] Baphomepholus - Weg des Bösen  Christopher%20Lee%20Dracula%20cape

Erneuter Regen.
Baphomepholus, welcher schon längere an einem Schreibtisch saß blickte kurz auf. Er legte vorsichtig sein Buch zur Seite und stand langsam auf. Seitdem er Ghor auf Waldheim gehetzt und das Dorf entgültig in seine Untotenarmee eingegliedert hatte waren schon längst eine Woche und zwei Tage vergangen. Gemächlich ging er zum Fenster und sah zufrieden lächelnd auf den Burginnenhof hinab. Es war durchaus faszinierend für ihn die scheinbar unzähligen kleinen Tropfen zu beobachten, wie sie auf das schwarze Pflaster fielen und dort aufschlugen nur um sich dann in kleinere Tröpfchen zu verwandeln, welche ebenfalls blitzschnell zu Boden fielen und langsam sich mit den anderen Wassertröpfchen zu einem kleinen Rinnsal verdichteten. Der Alte hörte das Prasseln anderer Tropfen auf die kleine metallene Regenrinne, welche vom Turm hinab lief und an einem vor kurzem aufgestelltes Holzfass endete. Auch wenn das Geräusch nicht immer für ihn beruhigend war und ihn in Phasen der Konzentration nervte, dieser leichte blecherne Ton, wenn Wasser auf Metall traf so fand der Schwarzmagier die Anschaffung nützlich, zumal es leicht unangenehm war, wenn das aufgestaute Regenwasser auf dem Turmplateau nach einiger Zeit über die Treppe ins Innere seiner Gemächer floss, außerdem konnte man so effektiver die Regentonne füllen sollte man Wasser im Haushalt benötigen. Ein wenig verärgert musste der Nekromant aber feststellen, dass die Tonne schon längst überlief, Zhabrok müsste sich nach dem Regen darum wirklich kümmern. Aber durchaus faszinierend, wie die starken Regenergüsse hier im Wald so ziemlich alles zu versorgen schienen. Offenbar war es nur den klimatischen Bedingungen zu verdanken, dass dies hier kein tropischer Regenwald war, Baphomepholus schüttelte sich schon allein bei dem Gedanken als er vor einem Jahr hier seine Festung zu solch einem schlimmen Wetter errichtet hatte. Zumindest Montraga und ihre Brut würde es freuen, dass der Wasserpegel des Burggrabens anstieg - er selber lediglich würde nur die gute, frische Regenluft genießen können.
Kopfschüttelnd wandte er sich ab, sein Blick fiel als er sich umdrehte auf seine Zauberstabwand. Neben seinem knorrigen dunklen Stab stand zu seiner Zufriedenheit Alganos Stab, durchaus eine Trophäe für die er sich selber auf die Schulter klopfen konnte. Es war fast schon genauso faszinierend mit anzusehen wie grünliche magische Energie durch den Druidenstab pulsierte. Und dennoch, als der Hexenmeister sich setzte und wieder seinem Buch widmete so fand er, dass das Regenwetter draußen durchaus hundertmal schöner war als jede Magie der Welt.
Schade nur, dass es diesmal kein Gewitter gab.

Zum Glück gab es diesmal kein Gewitter!
Im Gegensatz zum Hexenmeister, welcher in seinem warmen Turm saß fand eine düstere, massige Gestalt, welche fast unsichtbar zu später Stunde durch den Regen flog das Wetter geradezu abscheulich. Zu tausenden durchnässten sie das Fell der massigen Kreatur, welche mit ledrigen Schwingen über dem Wald flog. Froh darüber, dass wenigstens nicht einmal die wenigen Strahlen der untergehenden Sonne, welche die Wolkendecke durchdrangen ihr etwas ausmachten flog die gigantische Vampirfledermaus leise fauchend über das Land in der Hoffnung die Ursache einer für sie unerklärlichen Quelle dunkler Magie zu finden...

"Mama, wann hört es denn auf zu regnen?", fragte die 16-jährige Lyria quengelnd ihre Mutter,"Können wir nicht den Meister bitten, dass er das schlechte Wetter abstellt? Ich würd viel lieber was mit dir unternehmen!"
Etwas gestresst knallte Nadine den Schrank zu, eindeutig hatte sie sich den Job als Mutter leichter vorgestellt. Und obwohl nur sechszehn Tage vergangen waren, stand sie kurz davor zu verzweifeln.
"Lyria, bitte!", erwiderte die Naga in Menschengestalt genervt,"Ich kann jetzt auch nichts daran ändern, dass das Wetter so mies ist und Meister Baphomepholus kann daran auch nichts ändern!"
Die Situation war für sie tatsächlich nicht unbedingt leicht, vor einer Woche noch war die Elfe noch wesentlich kleiner gewesen und vor allem umgänglicher. Nun hatte sie hier ein pubertierendes Mädchen in der Kleinkindphase vor sich, welches in ein paar Tagen ungefähr so alt sein würde wie sie selbst!
Desweiteren war da noch ihre Abstinenz, sie war seit Lyrias Erziehung keine Naga gewesen, sondern hatte immer ihr tägliches Mittel genommen, welches den Verwandlungsprozess stoppte. Auch wenn das Leben als Mensch mit zwei Beinen nicht schlecht war, sie vermisste trotz allem ihren Schlangenkörper. Aber gleichzeitig wollte sie dem Kind auch ein Vorbild sein und ihr das Gefühl geben, dass ihre Mutter kein Monster war auch wenn sie schon manchmal versucht hatte Lyria zu erklären, dass sie eigentlich kein richtiger Mensch war. Die darauf folgenden Erwiderungen von Lyria, dass sie ebenfalls eine Naga werden wollte hatten sie jedoch innehalten lassen, Nadine wollte nicht, dass ihre Tochter genauso wird wie sie. Zumal sie nicht wusste wovon sie sprach...
Umso froher war sie, dass Zhabrok und insbesondere auch Baphomepholus sich gelegentlich mal um die Kleine kümmerten. Vor allem der Schwarzmagier ließ es sich nicht nehmen ihr mehrere Geschichten vorzulesen, denn erstaunlicherweise hat Lyria vieles wie Sprechen und Schreiben längst wieder erlernt. Baphomepholus Erklärung darauf war, dass der Zeitspiegel nicht nur die verlorene Lebenszeit teilweise wieder rausrückte, sondern ebenso auch scheinbar verlorenes Wissen. Zudem würden Elfenkinder schneller begreifen als Menschenkinder, hatte er gesagt.
Nadine lachte tonlos auf als sie sich wieder daran erinnerte. Das große Balg da, was gleich wieder anfing zu heulen, wenn man sich nicht mit ihr beschäftigte war in manchen Dingen eher begriffsstutzig!
"Dann spiel du was mit mir!", motzte Lyria und verschränkte demonstrativ die Arme," Drinnen ist es immer so langweilig und Onkel Zhabrok hat gemeint, dass er mir heute nicht die Verliese zeigen könne. Können wir nicht Verstecken spielen?"
"Nein!", schrie Nadine nun entgültig wütend auch wenn ein wenig Panik in ihrer Stimme mitschwang. Definitiv würde sie nicht Lyria in der Burg frei herum rennen lassen, sie hätte zwar nie gedacht, dass sie so etwas denken würde, aber Baphomepholus Festung war viel zu gefährlich als dass man darin ein Kind unbeaufsichtigt rumlaufen lassen könnte. Allein schon die vielen Flaschen im Alchemieraum konnten genug Schaden anrichten und in die Artefaktkammer würde sie die Elfe definitiv nicht nochmal lassen. Lyria war geistig nicht reif genug um alleine ihre Umgebung erkunden zu können. Nicht umsonst hatte Nadine ihr eingeschärft auch die Flasche mit dem Gegenmittel gegen die Nagaverwandlung anzurühren, selbst Baphomepholus hatte den beiden schon gesagt, dass diese Mixtur nicht ungefährlich sei, selbst Nadine musste kleine Mengen zu sich nehmen.
"Verdammt noch mal, Lyria, nimm doch bitte etwas Rücksicht auf mich, ich bin auch nicht gerade zufrieden mit der Situation!"
Die Elfe zuckte unweigerlich zusammen beim Wutausbruch ihrer Mutter. Sie beobachtete nun traurig wie ihre Mutter sich erschöpft auf das Bett fallen ließ. Sie gab es zwar nicht gerne zu, aber irgendwie fühlte sie sich doch ein wenig schuldig, obwohl sich doch eigentlich ihre Mutter schuldig fühlen musste. Immerhin kümmerte sie sich doch um sie und musste sie lieb haben, wieso konnte Mami nicht mit ihr Verstecken oder so etwas in der Art spielen.
"Tschuldigung...", nuschelte sie sie und blickte verlegen wie enttäuscht drein,"Mir ist halt langweilig..."
Nadine stöhnte, ihre Tochter schaffte es auch immer wieder mit der Mitleidsnummer. Der Ärger und die Wut verflog, insgeheim konnte sie ja Lyria verstehen. Sie setzte sich schließlich neben die junge Elfe und lächelte sie freundlich an. Lyria erwiderte das Lächeln.
"Meine Maus, ich hab dich doch immer lieb.", entschuldigte sich Nadine für ihren Wutausbruch,"Nur... du musst verstehen, Mami kann nicht immer dich beschäftigen. Außerdem wirst du doch langsam groß..."
"Ich mag aber nicht groß werden.", meinte Lyria genervt und kuschelte sich an ihre menschliche Ersatzmutter,"Wieso wachse ich so schnell, ich erinnere mich an Dinge, die fremd und vertraut zugleich sind obwohl ich sie nie zuvor gesehen habe... wieso hab ich nicht mehr Zeit mich zu entscheiden."
Erwartungsvoll sah sie ihre Mutter an, diese jedoch wusste keinerlei Rat. Lyria merkte irgendwie, dass Nadine diese Frage unangenehm war, zumal sie Anstalten machte sie näher an sich ranzudrücken und der Elfe über den Kopf zu streicheln. Um sie abzulenken versuchte Nadine das Thema zu wechseln...
"Weißt du... manche Dinge kann man sich nicht aussuchen. Ich konnte mir damals genauso wenig mein Prostituiertendasein auswählen und wir können froh sein, dass der Meister uns Obdach gewährt. Nur kann er auch nichts gegen dein Wachstum und Altern unternehmen auch wenn ich es mir für dich wünschte, damit du glücklich bist...", versuchte sie ihr zu erklären, machte dann schließlich jedoch eine Pause bevor sie strahlend fortfuhr, da ihr eine glänzende Idee kam,"Weißt du was, wenn es dich tröstet können wir mal eine für dich vorgesehene Kleidung aus dem Schrank holen und ein wenig Modenschau spielen. Das wird bestimmt toll."
Und wie erwartet war Lyria mit sofortiger Begeisterung dabei wie Nadine zufrieden feststellen musste - das unangenehme Thema war vergessen.

Langsam flog die riesige Fledermaus auf die Burg des Hexenmeisters zu welche sich auf einer Anhöhe inmitten des Waldes befand. Schon aus der Ferne erblickte sie die vielen untoten Wächter auf den Burgzinnen. Das Wesen drehte langsam ab und flog tiefer um nicht in den Blickwinkel der untoten Gestalten zu geraten. Zusätzlich schien das Untier einen Schrumpfzauber auf sich zu sprechen, es schien immer kleiner zu werden als es immer tiefer sinkend auf die Lichtung zuflog, einen bestimmten Außenturm anvisierend. Der mittlere Turm war der Kreatur nicht geheuer, sie würde sich erst einmal ein Bild davon machen, was hier überhaupt lebte und was schien da nicht perfekter als auf ein Fenster zuzufliegen aus dem Licht brannte. Keines der Skelette schien die Vampirfledermaus zu beachten, welche nun langsam über den Burggraben segelte und sich schließlich auf dem Fenstersitz niederließ, nur um sich in dessen Schatten in den Vamprigrafen Desmodon zurückzuverwandeln.
Vorsicht spähte er in das Innere des Raumes, geradezu lautlos. Obwohl es schon verflucht lange her war seit er so etwas gemacht hat, fiel es ihm immer noch leicht unbemerkt mögliches Feindesland zu erkunden. Auch wenn er vorher noch nie durch das Burgfenster einer düster wirkenden Burg in das Schlafgemach zweier Frauen geblickt hatte, welche offenbar so etwas wie eine Modenschau veranstalteten...

"Findest du wirklich, dass ich darin schick aussehe?", fragte Lyria wie ein erfreutes Kind als sie sich in ihrer Waldläuferkleidung im Spiegel betrachtete. Zwar schien ihr die Kleidung noch immer ein wenig zu groß zu sein und auch der Brustbereich war nicht besonders stark ausgefüllt wie vorher, dennoch fand Nadine, dass die Kleidung der Elfe wirklich stand. Hätte sie weniger kindliche Züge, so hätte man sie glatt für die richtige Lyria halten können, welche Nadine umbringen wollte.
"Aber auf jeden Fall!", lachte ihre Mutter erfreut und stand schließlich auf. Sie wollte gerade noch nach ihrem Trank suchen, welchen sie sonst immer verwendete um der Nagaverwandlung vorzubeugen."Ich nehme nur schnell mein Mittel... stand es nicht eben am Fenstersims?"
Verwirrt bemerkte Nadine, dass das Fläschchen nicht dort stand wo sie es eben abgestellt hatte. Hatte sie es doch im Alchemieraum gelassen?
"Ich bin kurz weg, vermutlich hab ich es verlegt.", lächelte die Naga und verließ das Zimmer.

Desmodon betrachtete grinsend den Trank in seiner Hand, auf dessen Beschreibung in alchemistischen Runen die Wirkung geschildert wurde. Durchaus kein ungefährliches Mittel, dachte er anerkennend. Er spähte wieder in das Zimmer, Lyria ließ sich lustlos auf das Bett fallen und starrte zu Decke.
"Boah, ich hab wirklich Durst...", murmelte sie schließlich, laut vernehmbar für den Grafen. Der Vampir grinste, das kam ja wirklich wie aufs Stichwort. Er suchte schnell nach einem Behältnis in greifbarer Nähe und wurde schnell fündig. Wunderbarerweise befand sich eine weitere Flasche offenbar voll mit Wasser ebenfalls in Fensternähe.
Lyria stand auf und ging auf die Flasche zu ... und plötzlich überkam sie ein kurzer Schleier von Dunkelheit, ein schwindeliges Gefühl. So merkte sie nicht als sie die vermeintliche Wasserflasche ergriff, dass der Graf diese mit dem Gegenmittel für Nadine ausgetauscht hatte. Zufrieden darüber, dass sein Zaubertrick ihm die benötigte Ablenkung verschafft hatte beobachtete Desmodon grinsend wie Lyria die Flasche in einem Zug austrank. Und plötzlich fallen ließ. Wie ohnmächtig fiel kurz darauf die Elfe zu Boden und wand sich zuckend am Boden, Schaum quoll aus ihrem Mund hervor.
Bösartig vor sich hin lachend verwandelte sich der Vampir zurück und flog in Richtung des großen Turmes inmitten der Burg. Er würde genauso mit dem Übel darin verfahren wie mit diesem leichten Vorgeschmack auf das Kommende.
Nadines spitzen Schrei hörte der Graf nur noch gedämpft aus der Ferne.

Lautlos ließ er sich wieder auf dem Fenstersitz nieder - und erblickte den Nekromanten im Turmzimmer. Offenbar starrte der Alte gerade gedankenversunken in einen riesigen Wandspiegel... es war kaum zu glauben, doch offenbar hatte er es nur mit jemanden zu tun, der das wahre Ausmaß der Gefahr, welche Grandular und seine treusten Diener verströmten nicht zu kümmern schien.
Diesmal würde er jedoch nicht warten, nein, würdevoll und ohne einen Laut zu verursachen stieg der durchnässte Graf durch das Fenster in das Innere der Kammer, einen Dolch griffbereit. Es war pure Ironie, dass sein Opfer gerade in einen Spiegel sah und den Vampir trotzdem nicht sehen konnte.
Langsam und mit gezückter Waffe schritt der größte Vampir aller Zeiten auf Baphomepholus zu - als dieser sich plötzlich lächelnd umdrehte.
"Ich hab euch bereits erwartet.", lachte der Schwarzmagier den nun stark irritierten Vampir an,"Kann ich euch etwas anbieten, werter Graf?"


Zuletzt von Lena Irenicus am Mi Nov 24, 2010 9:38 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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BeitragThema: Ungeheuer    [Story] Baphomepholus - Weg des Bösen  Icon_minitimeMi Nov 24, 2010 9:37 pm

[Story] Baphomepholus - Weg des Bösen  Virus-med

"Wer seid ihr?", fauchte Desmodon wütend, innerhalb kürzester Zeit hatte sich wieder gefasst auch wenn es an sich unmöglich für ihn schien, dass ein Sterblicher ihn mittels magischer Hilfe doch enttarnen konnte, "und vor allem, wie habt ihr mich bemerkt?"
"Diese magischen Wandspiegel sind wirklich faszinierend, oder?", fragte Baphomepholus ungerührt als hätte er die Frage gar nicht gehört, sehr zum Ärger des Vampirs, "Man kann einfach reinschauen und schon sieht man so ziemlich alles, was man normalerweise nicht sieht. Unsichtbare, Wesen aus anderen Dimensionen, Geister und sogar Vampire." Er lächelte schelmisch."Faszinierend, oder?"
"Hör zu, alter Mann, du bist nicht in der Verfassung deine Späße mit mir zu treiben. Ich will wissen wieso ihr mir nicht dient und wieso ihr hier eine Festung errichtet habt.", fuhr ihn der Vampir mit den Zähnen knirschend an. Durchaus schien sein Gegenüber entweder törricht zu sein oder hatte einfach keine Ahnung wen es da vor sich stehen hatte, "Sagt mir wieso ich euch nicht auf der Stelle töten soll, verdammter Narr! Ihr spielt mit Mächten, die euch nicht zustehen..."
"Ich weiß leider nicht, werter Graf, wieso ihr euch aufregt.", lachte Baphomepholus höhnisch, "Mit eurem Getue mögt ihr zwar eure Diener verängstigen können und gewiss hab ich sämtliche Regeln der Grandularjünger gebrochen - aber wieso wollt ihr mich nicht als potentiellen Partner akzeptieren?"
Desmodon hob beeindruckt eine Augenbraue, tatsächlich schien der Alte keine Furcht zu verspüren und dass ihm jemand offen etwas ins Gesicht sagte, was niemand sich sonst aus gutem Grund trauen würde imponierte ihn ein wenig. Dennoch würde er sich davon nicht all zu sehr beeinflussen lassen, es ging ums Prinzip.
"Ich akzeptiere generell keine Partner.", erwiderte er lächelnd und zog sich den nassen Umhang zurecht,"Ihr scheint offenbar nicht zu begreifen, wer ich bin..."
"Wirklich, Desmodon, größter Vampirfürst aller Zeiten und treuster Diener Grandulars?", fragte Baphomepholus vergnügt und zu seiner Zufriedenheit hielt sein Gegenüber erneut inne,"Es ist nicht schwer dies zu erraten... zumal die übrigen Vampire von eurem langjährigen Erzfeind ausgelöscht wurden. Ich weiß nicht ob ihr ihn noch kennt, ein Mann aus dem Volk der Hallinder, arme Leute in orangefarbener Kleidung, welche von der Fischerei und vom Nomadentum leben..."
"Die Flachlandbewohner, deren Deiche sie vor dem entgültigen Untergang bewahren?", lachte der Graf spöttisch, "Van Hering ist mir noch immer ein Begriff und wenn es stimmt, was ihr sagt, dann hat er unwissentlich gute Arbeit geleistet. Er war wirklich ein exzellenter Gegner und hätte mich fast schon desöfteren erledigt wie ich beinahe ihn überwältigt hätte..." Man merkte, dass der Vampir ins Schwärmen geriet. Baphomepholus grinste verlegen, was den Finsterling vor ihm gar nicht gefallen wollte. "Was ist daran so lustig?"
"Verzeiht mir die Bemerkung, werter Desmodon," kicherte der Alte ein wenig, " aber ich könnte mich nicht damit rühmen, dass mein größter Feind ein ehemaliger Fischer war. Der beste hallindische Vampirjäger ist leider so aussagekräftig wie das beste orkische Topmodel. Oder um es kurz zu sagen: Wenn euch ein Hallinder besiegen kann, dann kann das so ziemlich jeder."
Nun gab es für den Unheimlichen kein Halten mehr, diese Anmassung nahm der Untote dem Hexenmeister mehr als nur übel weswegen er sofort mit dem Dolch begann den Schwarzmagier anzugreifen. Dies hatte Baphomepholus erwartet, sofort parierte er mit dem Stab den vermutlich tödlichen Stich.
"Schlechte Idee, Graf Zahl.", erwiderte der Hexer erneut, als der Vampir wütend fauchend sofort zum nächsten Dolchstoß ansetzen wollte, "Ghor, fass!"
Ein wütendes Brüllen ließ Desmodon innehalten und zurückweichen. Nur knapp entging er einem Hieb von Baphomepholus Stab. In die Enge gedrängt blickte der Finstere in eine dunkle Ecke, aus der sich nun eine bisher reglose Gestalt erhob von drachenartiger Gestalt. Als der Gargoyle infernalisch brüllend langsam auf Desmodon zuschritt, wirkte der Vampir zum ersten Mal erschrocken. "Ein Gargoyle!", stieß er fassungslos hervor, "Euer Name, Hexer!"
"Wenn es euch so viel bedeutet, Baphomepholus werde ich oft genannt.", meinte der Schwarzmagier grinsend. Desmodon nickte nur bevor er sich von einem Moment auf den anderen durch die Mitte türmte und einen verdutzten Ghor zurück ließ. "Ihm nach!", rief der Schwarzmagier, woraufhin die Killermaschine des Burgherren reagierte und sofort die Verfolgung aufnahm. Reglos sah er hinterher wie der Gargoyle ebenfalls die Treppe hinunter stürzte um den Fremden zu stellen. Dann jedoch seufzte er schwermütig und ging ebenfalls gemächlich in Richtung Ausgang des Turmes.
"Ich spüre, dass Nadine verzweifelt ist...", murmelte er mehr zu sich selbst,"und ich spüre große Gefahr..."

Desmodon stolperte mehrfach unelegant die Treppen hinunter und warf hastig alle Gegenstände um, welche sich in greifbarer Nähe befanden um das Ungetüm hinter sich aufzuhalten. Ghor folgte jedoch erbarmungslos dem Schurken und schritt unaufhaltsam über die Hindernisse hinweg. Wie ein Raubtier, welches seine Beute suchte folgte er dem Vampir, es war ein Kopf-an-Kopf-Rennen in welchem Desmodon eine eher unglückliche Rolle zu spielen schien. Gerade als der Graf glaubte den Ausgang aus dem Turm erreicht zu hab schnitt ihm der Gargoylenfürst den Weg ab und brüllte den Grafen wie ein tollwütiger Saurier an. Durchaus eine brenzelige Situation und nicht ganz so, wie Desmodon sich das ganze vorgestellt hatte.
"Dein Leben endet hier. Niemand hintergeht meinen Meister!", röhrte Ghor erbarmungslos und warf die Tür mit seinem steinernen Teufelsschwanz zu bevor er stampfend und langsam wie jagendes Raubtier sich seiner Beute näherte. Diese jedoch begann auf einmal überlegen zu grinsen und entfaltete ihren Umhang, so dass sie wie bedrohliche, rote Fledermausflügel wirkten.
"Damit schüchterst du mich nicht ein.", bemerkte die Gargoyle eiskalt während sie sich Desmodon näherte.
"Das nicht.", lachte der Graf überheblich, "aber ich kenne diesen Ort, Untier, auch wenn er sich stark verändert hat. Komm ruhig näher und folg mir in die Tiefe."
Er trat mehrere Schritte rückwärts und verwandelte sich innerhalb kürzester Zeit in eine Fledermaus. Ghor sprang instinktiv vorwärts, erwischte das Wesen jedoch nicht mehr und landete enttäuscht auf dem harten Pflaster. Risse bildeten sich an der Stelle, wo das Untier landete. Wütend verfolgte der Gargoyle wie die riesige Fledermaus mehrere Schritte rückwärts eine weitere Treppe hinabkroch bis sie schließlich von der Dunkelheit verschlungen wurde...
Ghor blickte zögernd dem verwandelten Vampirfürsten hinterher, über diesen Ort wusste er nichts genaues, lediglich nur, dass es ein weiterer Tunnel in Richtung Burggraben war. Wusste der Vampir von dieser Fluchtmöglichkeit?
Kurze Zeit später raffte er sich jedoch auf und verfolgte knurrend den Finsterling. Er wollte definitiv dem Meister den Kopf des Frevelers bringen.

Desmodon entdeckte dagegen recht schnell das, was er suchte. Der Gang wurde nach einiger Zeit erdiger und als die Treppe schließlich endete, kroch das Fledermauswesen so schnell es konnte den erdigen, feuchten Gang entlang. Noch immer hörte er die stampfenden Schritte des Gargoylen hinter sich, lange konnte er hier nicht verweilen, denn das Wesen würde bald die seine Witterung aufgenommen haben. Der Vampir kroch auf allen Vieren durch das Höhlensystem, irgendwo musste es doch das geben, wonach er suchte. Er spitzte die Ohren und suchte nach weiteren Geräuschen, einem Hinweis wo sich der benötigte Ausgang befinden konnte. Tatsächlich nahm der Graf ein Geräusch war, während er sich gehetzt umblickte, Ghor kam immer näher. Doch das Geräusch wurde immer lauter, unter ihm vibrierte der Boden. Etwas kam direkt auf ihn zu!
Gerade noch rechtzeitig sprang Desmodon zur Seite als der gigantische Höhlenwurm zischend wie ein Torpedo aus der Erde schoss und sich mit schlangenartigen Bewegungen auf die Fledermaus zubewegte. Das war die Chance für den Vampir. Der Graf lockte das Tier langsam von seinem Loch weg bevor er plötzlich einen kaum hörbaren Schrei ausstieß. Und plötzlich hielt das gigantische Wesen inne und sah sich orientierungslos um, offenbar konnte es seine Beute nicht mehr ausmachen. Listig schlich sich die gewaltige Vampirfledermaus an dem Ungetüm vorbei in Richtung des Loches aus dem das Tier kam. Befriedigt stellte der Vampir fest, dass der Schacht unter ihm geeignet genug war für seine Flucht. Der Rest würde ein Kinderspiel werden.
"Du entkommst mir nicht!", grollte plötzlich eine dunkle Stimme neben ihn und als Desmodon herumfuhr stürzte sich Ghor auf ihn. Der Schrei auf Ultraschallfrequenz brach ab, der Höhlenwurm rappelte sich sofort wieder auf und versuchte wieder seine Beute auszumachen. Enttäuscht musste er jedoch feststellen, dass sein Opfer längst entkommen war. Wie vom Erdboden verschluckt.

"Es wird ihr hoffentlich bald wieder besser gehen.", meinte Baphomepholus zu Nadine, welche sich besorgt neben die nun ruhig schlafende Elfe gesetzt hatte,"In Zukunft müssen wir besser auf diese Mittel aufpassen."
"Hat sie irgendwelche Schäden davongetragen, Meister?", fragte die Naga, welche noch immer mit tränenverschmierten Augen ihre Tochter anblickte,"Wird sie es überstehen?"
Der Schwarzmagier nickte zu ihrer Erleichterung. "Ja, sie wird sich wieder erholen. Nur schätze ich mal wird die Überdosis wie Gift in ihren Nerven bleiben und den Alterungsprozess stoppen, möglicherweise sogar den ganze Zauber des Spiegels. Es ist erstaunlich viel Glück im Unglück, denn selbst ich habe das nicht vorraussehen können." Durchaus sah Baphomepholus besorgt aus auch wenn Nadine ein Stein vom Herzen fiel, ihre Tochter würde zumindest nun eine normale Kindheit haben. Sie konnte nur hoffen, dass Lyrias Wunsch nicht mehr rapide altern zu wollen auch wirklich nicht nur eine Phase der Verzweiflung war...
"Sie wird es positiv aufnehmen, dessen bin ich mir sicher.", meinte der Alte und legte Nadine seine runzelige Hand auf die Schulter. Sie lächelte.

Zur selben Zeit fielen einige hundert Meter unter der Burg Gargoyle und Vampirfledermaus fest umklammert in die Tiefe des Höhlenwurmschachtes. Unkontrolliert prallten sie gegen die Erdwände und brachten dabei den Gangabschnitt teilweise zum Einsturz. Desmodon wehrte bösartig fiepsend die gelegentlichen Angriffe von Seiten Ghors mit einer seiner Krallen ab, der Gargoyle selber war kein schlechter Gegner, wie er zugeben musste. So ging der scheinbar ungleiche Kampf einige Zeit lang bis der Schacht schließlich in einem gewaltigen Höhlengewölbe endete und beide Kontrahenten sich wegstießen. Beeindruckt blickte Ghor auf das Höhlenreich, welches sich ihm darbot. Nie hätte er gedacht, dass unter dem Wald sich ein gigantisches Höhlensystem befand, welches sich scheinbar endlos in die Tiefe erstrecken zu schien. Lediglich weiße weit entfernte Punkte am Boden, hunderte von Leuchtpilzen zeigten an wo sich der Boden befand und in welch unglaublicher Höhe sich beide fledermausartigen Geschöpfe befanden. Nur an manchen Stellen schienen sich noch Abgründe zu befinden, die noch tiefer in das Erdreich ragten und dort möglicherweise in weiteren Katakomben dieses Ausmaß endeten. Durchaus eine fantastische Welt... und dennoch musste Ghor einen Kampf zu Ende bringen mitten in der Düsternis.

Er machte Demodon mit seinen schwarfen Augen recht schnell wieder aus, der Vampirgraf hatte sich schon längst in den Gleitflug begeben und schien sich hier bestens auszukennen. Danach hatte er also gesucht, durchfuhr es Ghor eiskalt, einen Grund mehr den Schurken zu verfolgen. Brüllend verfolgte er den Untoten sofort, setzte ihm nach. Er stieß herab und verfehlte nur um Haaresbreite den sofort ausweichenden Vampir. Sein Kontrahent setzte widerum zum Gegenschlag an und kratzte mit einer rasiermesserscharfen Kralle die Haut des Gargoyle bevor er zu seinem Sturzflug ansetzte, nur um wieder Höhe zu gewinnen. Ghor knurrte als er bemerkte, dass der Schnitt der Fledermauskrallen nicht unbedingt wirkungslos gewesen war und begann seinerseits wieder etwas weiter aufzusteigen. Minutenlang flogen sie durch das Höhlenreich, hetzten durch enge Tunnel mit unglaublicher Geschwindigkeit und schreckten dabei Höhlenbewohner wie normale Fledermäuse oder gar andere seltsame Tiere der Unterwelt auf.
Desmodon blickte sich gehetzt um, sein Verfolger hatte durchaus eine bemerkenswerte Ausdauer... er konnte nur hoffen, dass sein Gegner an der Stelle scheitern würde, welche er das letzte Mal bei seiner Erkundung dieses Höhlensystems entdeckt hatte. Sicher war, dass sie noch existieren würde...

Mit unglaublicher Willenskraft holte Ghor nach einiger Zeit den Vampir doch noch überraschend ein, als dieser einen weiteren Schacht nach unten segelte, noch tiefer ins Innere des Erdreiches. Der Gargoylenfürst merkte wie die Temperatur langsam anstieg, er würde den verzweifelten Grafen bald stellen müssen bevor er noch bis zum Erdmittelpunkt flog. Energisch krallte er sich am Rücken der Fledermaus fest und riss darauf mehrere Brocken untotes Fleisch. Stahlharte Knochen kamen dabei zu Vorschein, der Graf quickte gepeinigt auf und lenkte in Richtung Felswand. Ghor ließ den Untoten los bevor dieser ihn gegen den massiven Stein schlug, ging in den Sinkflug über und versuchte Desmodon an der Brust zu packen. Erneut riss er untotes Fleisch aus dem Monster, konnte sich jedoch nicht am Körper des Vampirs festhalten.
Und plötzlich wurde er von einem gigantischen Tentakel getroffen.
Ghor trudelte schwer getroffen in die Tiefe und erlebte nur noch teilweise mit wie der Vampir wahnsinnig lachend sich wieder in die Lüfte erhob.
"Du Narr, dieses Mal wirst du nicht überleben!", lachte der Graf boshaft, " Aus Erkingards Fängen ist noch nie jemand entkommen!"
Ghor ignorierte die Spottrufe Desmodons und sah sich benommen um, gerade noch rechtzeitig wich er einem weiteren Tentakel aus, welcher offenbar aus der Tiefe zu kommen schien. Der Gargoyle blickte neugierig auf gleicher Höhe bleibend nach unten - und erblickte unbeschreibliches Grauen in der Tiefe.
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BeitragThema: Erkingard   [Story] Baphomepholus - Weg des Bösen  Icon_minitimeMi Nov 24, 2010 9:39 pm

Spoiler:

Etwas derartig Abscheuliches wie Faszinierendes hatte er noch nie zuvor gesehen, dagegen wirkte Baphomepholus' Schreckenskabinett mehr als nur blass. Ghor wich sofort einem weiterem heranschnellenden Tentakel aus, welcher sich enttäuscht zurückzog. Das Wesen unter ihm war jedoch alles andere als eine Krake, obwohl es unzählige Fangarme besaß. Da das Innere des Wesens rötlich zu pulsieren schien und somit genügend den düsteren Schacht beleuchtete, glaubte Ghor viel mehr zu erkennen, dass das Wesen eine Anzahl von unzähligen Fangarmen war! Es wich komplett aus dem Muster allem ihm bekannten Lebens, wie eine Spinne schien es sich an der Schachtwand festzuhalten mittels einiger anderer Tentakel. Beängstigender war die Tatsache, dass es sich mit weiteren Tentakeln offenbar noch weiter fortbewegen zu schien.
Der Gargoyle flog zur Seite um weiteren hervorschnellenden Tentakeln auszuweichen, wurde jedoch erneut getroffen und verlor an Höhe. Die Wucht des Schlages war an Härte kaum zu übertreffen obwohl er diesmal nur gestreift wurde. Der vorherige Treffer saß ihm noch in den Gliedern, das Wesen war definitiv kein Gegner, den er unterschätzen durfte. Während er immer tiefer sank, fiel ihm auf, dass dieser abnorme Tentakelknoten, welcher nun laute blubbernde von sich gab größer zu sein schien als er anfangs angenommen hatte. In der Tiefe erkannte er schemenhaft noch mehr längliche Tentakel, dieses Wesen übertraf die Burg des Nekromanten vermutliches um ein Vielfaches an Größe. Dem Gargoyle wurde ein wenig mulmig auch wenn er sich nicht eingestehen wollte, dass er Angst hatte. Allerdings war der Gedanke daran, dass unter der Burg ein solches Monstrum hauste und in absehbarer Zeit die Oberfläche erreichen würde mehr als erschreckend.

Und dennoch stellte sich Ghor die Frage, Fliehen oder es mit dem Übel dort unten aufnehmen? Erneut starrte er die pulsierende "Körpermitte" an, aus welcher die gigantischen Tentakelstränge hervorgingen. Er hatte nicht mal den Ansatz einer Idee, was er gegen ein solches Ding ausrichten konnte, er wusste nur, dass es ihn nicht mochte. Sofern die drei auf ihn nun blitzartig zuschnellenden Tentakel nicht ein Liebesbeweis der etwas anderen Art waren - zumal das anfänglich leise blubbernde Geräusch immer lauter und vor allem ohrenbetäubender wurde, als ob Wasser in einem gewaltigen Kochtopf brodeln würde.

Währenddessen landete höchst zufrieden am Rand des in die Tiefe ragenden Schachts eine gewaltige wie angeschlagene Vampirfledermaus. Desmodon verwandelte sich einigermaßen zufrieden zurück obwohl sein Körper geschunden wirkte und an einigen Stellen die Knochen hervortraten. Jedoch würde er diese Schäden regenerieren können, insofern verärgerte ihn mehr seine überraschende Flucht. Der Nekromant hätte rennen müssen, nicht er, der bisher unbesiegbar wirkende Graf.
Und dennoch hatte er auf ganzer Linie doch noch gesiegt aus seiner Sicht, zufrieden lauschte er den Geräuschen, welche aus der Tiefe hallten. Erkingard war kein Wesen, das irgendwelches Mitleid verspürte geschweige denn einen Unterschied zwischen guten und bösen Lebewesen machte. Eine Kreatur, so uralt wie die Welt selbst und kurz davor sein Gefängnis aus dem Inneren der Erde zu verlassen.
Der Vampir lachte schallend als er in die Tiefe starrte, er hörte Erkingards Raserei, die gegen Stein peitschenden Tentakelschläge. Ghor würde definitiv nicht überleben - im Gegensatz zu ihm.
Schließlich wandte sich Desmodon kopfschüttelnd von diesem ungleichen Kampf, den er leider nicht sehen sondern nur erahnen konnte ab. Er selber würde in den Süden zurückkehren und vorbereiteter gegen den Nekromanten vorgehen, er wusste nicht ob der Alte neben Untoten und einem Gargoyle nicht noch mehr unschöne Überraschungen zu bieten hatte. Langsam verwandelte er sich wieder in eine Fledermaus zurück und flog in Richtung Ausgang. Es war für ihn erstaunlich, dass seine Ortskenntnis von damals ihm in der Zukunft noch immer weiterhalf, tausend Jahre sind vergangen und hier schien sich nichts geändert zu haben.
Desmodon bekam nicht mehr mit wie sich nach einiger Zeit Umrisse von schemenhaften Kreaturen aus der Finsternis schälten und sich in Richtung Schacht begaben...

Immer mehr Tentakel schnellten auf ihn zu, Ghor flog geradezu im Zickzack um den regelrechten Peitschenhieben auszuweichen, wurde jedoch desöfteren fast gegen die Schachtwand geschleudert. Der Gargoylenfürst schüttelte sich, benommen von den ungeheuren Kräften der Kreatur und ließ sich dann instinktiv in die Tiefe fallen als ein Dutzend der gewaltigen Fühler Erkingards zurückschnellten. Fliehen war unmöglich, er hatte zu stark an Höhe verloren, er musste entweder kämpfen oder aufgeben . Er musste aber zugeben, dass sein Gegner gut war, wenn nicht sogar unbesiegbar für ihn. Er hatte keine Chance, das blubbernde Geräusch klang wie Hohn in seinen Ohren. Entkräftet flatterte er über dem Wesen, umzingelt von einem dutzend Tentakel, offenbar dachte Erkingard darüber nach mit welchem Fangarm es seine Beute zerquetschen wollte. Diesmal war die Situation aussichtsloser als damals in Baphomepholus Festung, wo er noch ein Mensch war, hier war er seinem bisher größten Gegner ausgeliefert und stand nur Sekunden vor dem Tod. Langsam näherte sich schließlich einer der Tentakel, offenbar ahnte die Kreatur bereits, dass Ghor den Kampf aufgegeben hatte. Bei genauerem Hinsehen konnte er erkennen, dass offenbar eine Art Flüssigkeit durch den recht durchsichtigen Greifarm floss, als würde das Wesen größtenteils nur aus Wasser bestehen und keine Nerven besitzen. Doch das war ihm nun egal, ebenso wie die Tatsache, dass der Tentakel drauf und dran war ihn aus der Luft zu pflücken.
Der Kampf war verloren...
Gib nicht auf!, rief eine schneidende Stimme in seinem Kopf, welche ihm nur all zu sehr bekannt vor kam. Erschrocken sah der Gargoyle auf, wich dem überraschten Tentakel aus und flog tiefer nur um sich dann mit dem Schwung etwas weiter nach oben katapultieren zu können, verfolgt von den nun sich schnell wieder in Bewegung setzenden Fangarmen Erkingards. Das Brodeln wurde heftiger, offenbar fühlte das Wesen Wut und Entäuschung gleichzeitig.
"Meister", grollte Ghor überrascht und wieder etwas gestärkter, "woher wisst ihr...?"
Gib nicht auf, Ghor!, hörte der Gargoyle erneut die herrische Stimme von Baphomepholus, "Besinne dich deiner Stärke, lass dich von deinen Gegnern nicht beeindrucken. Du selber bist eine Waffe, massiver Stein, den nur wenig verwunden kann. Treffe deinen Feind dort, wo er deinen Hieb nicht abwehren kann, zerfetze ihn, töte ihn! Du bist ein Raubtier, also verhalte dich wie eins! Faß!"
Er war sich nicht sicher ob der Meister tatsächlich gerade eben zu ihm gesprochen hatte oder ob es sich um einen posthypnotischen Befehl handelte, jedenfalls spürte der Gargoyle wieder Mut in sich aufkeimen und vor allem grenzenlosen Hass. Wie konnte er nur so dumm sein und sich von einem Wesen verunsichern lassen, nur aufgrund seiner Größe und seines Aussehens? Bis jetzt konnte es ihn nicht ernsthaft verletzen, wieso also nicht zum Gegenangriff übersetzen. Er stieß ein infernalisches Brüllen aus um das Blubbern zu übertönen nur um sich dann in Raserei schreiend auf die Tentakel zuzufliegen.
Und plötzlich geschah das Unglaubliche, Erkingards Angriff stoppte.
Verunsichert durch das Verhalten des Wesens über sich hielt das Wesen in seinem Tun inne, die Tentakel stoppten abrupt - ein Fehler.
Wie ein Messer fuhr der Gargoyle mit Pfeilartige Geschwindigkeit durch einige Fangarme, das Tentakelgewirr zitterte vor Schmerzen, einige andere Auswüchse des Wesens krümmten sich bei dieser Verletzung. Ghor indes lenkte seinen Angriff gezielt gegen weitere Arme, er wollte dem Wesen so viel Schaden wie möglich zufügen. Die steinernen Flügel sägten weitere Tentakel ab, die merkwürdige Flüssigkeit schoss in Strömen wie Blut aus den Stümpfen und besuddelte die Höllenwand. Das wasserähnliche Geräusch verebbte, nur zaghaft hörte man nun die merkwürdigen Laute Erkingards.

Ghor ließ sich wieder von dem Schwung nach oben tragen, er hatte das Untier verwundet und offenbar eingeschüchtert. Er ließ die massige Kreatur mehrere hundert Meter unter sich und landete schließlich auf einem kleinen Felsplateau inmitten des Schachts um sich auszuruhen. Ruhig beobachtete der Gargoyle das noch immer vom Kern beleuchtete Tentakelgewirr, bevor er sich schließlich erschöpft zurücklehnte als das Blubbern langsam verstummte. Das drachenartige Geschöpf schloss zufrieden die Augen, sobald es sich ausgeruht hatte, würde es Desmodon weitersuchen, die Fährte war noch frisch, in einer Stunde konnte es immer noch die Jagd weiterfortsetzen und -
Plötzlich fuhr Ghor aus seinen Gedanken, er hörte malmende Geräusche.
Etwas schien sich unter ihm zu regen. Tosende nur all zu bekannte Geräusche setzten wieder ein. Als würde ein Kochtopf unter hohem Wasserdruck zerrissen werden.
Irritiert starrte der Gargoylenfürst wieder in die Tiefe, mit einer Geschwindigkeit, die er dem Koloss nicht zugetraut hätte, krabbelte das Tentakelwesen die Schachtwand hoch. Erkingard war definitiv nicht besiegt, sie hatte sich nur wieder von dem Schock erholt. Ein wenig entsetzt sah Ghor, dass sich die Stümpfe langsam wieder innerhalb kürzester Zeit regeneriert hatten, der Flüssigkeitsverlust schien dem uralten Wesen nichts auszumachen.
Und dennoch, die Worte des Meisters hallten immer noch in seinen Ohren, der Herr der Gargoylen wusste, dass er seinen Gegner verletzen konnte obwohl er sich regenerierte. Er musste den Feind lange genug beschäftigen um seine wahre Schwäche zu finden.
Während Erkingard wie eine tollwütige Tarantel, geradezu eilig hochkrabbelte, stieß Ghor fauchend herab wie eh und je. Vermutlich würde der Feind eine Gegenmaßnahme entwickelt haben um seine Angriffe zu unterbinden und tatsächlich stoppte nach einiger Zeit das Wesen nur um sämtliche seiner Tentakel in die Höhe zu strecken. Der Jäger, welcher schon damit gerechnet hatte drehte ab und musterte die defensive Haltung des Tieres, welches nun fast wie eine abartige Seeanemone aussah. Es wollte offenbar, dass Ghor wieder in seine Mitte flog nur um ihn dann packen zu können und diesmal würde es keinen Fluchtweg geben. Einige länglichere Tentakel versuchten schon das Steinwesen zu fangen, Ghor jedoch wich aus und zersäbelte wie bewährt die Vorhut der Fangarmarmee. Dabei fiel ihm plötzlich ein Fehler Erkingards auf:
Die Kreatur wollte kein Risiko eingehen, sie hat deshalb den Großteil der ihr zur Verfügung stehenden Tentakel abgezogen um den lästigen Gargoyle wie eine Fliege aus der Luft zu fangen. In Folge dieser Entscheidung blieben nur noch wenige Tentakel zurück, welche sie an der Schachtwand abstützten. Ein Schlag gegen die Tentakel würde die Kreatur unweigerlich aus dem Gleichgewicht bringen.
Ghor zögerte nicht lange und täuschte vor einen Angriff gegen die Mitte zu führen, in gieriger Erwartung täuschten die gewaltigen Fangarme ihrerseits vor sich vor dem Angreifer zu fürchten und zogen sich zurück. Brüllend stieß er herab, vor seinem geistigen Auge sah er wie der Feind zum Gegenschlag ausholen wollte.
Noch ein paar Sekunden...
Plötzlich zischten mehrere dutzend gigantischer Fangarme wie auf ein Zeichen auf Ghor zu. Mit torpedoartiger Geschwindigkeit klappten sie wie ein Maul zu.
Noch zwei Sekunden...
Er registrierte, dass sich auf der rechten Seite eine Bresche öffnete, unauffällig schwenkte er leicht nach rechts, er wollte jedoch keine Geschwindigkeit verlieren oder seinen Gegner vorwarnen...
Noch eine Sekunde...
Die Tentakel waren kurz davor ihn einzuschließen, aus der Tiefe erklang siegesgewisses Gurgeln. Die Schlacht würde bald ein Ende haben.
Und plötzlich drehte Ghor ab, die Fangarme prallten verwirrt aufeinander. Entsetzt und fassungslos begriff die Kreatur nun, was das vergleichsweise kleine Wesen beabsichtigte, panisch versuchte es die Fußtentakel teilweise zurückzuziehen und die zum Angriff verwendeten Tentakel zu Stabilisierung wieder auseinander zu bewegen.
Es misslang, innerhalb kürzester Zeit durchschlug Ghor einen Ankerpunkt, ließ sich vom Schwung wieder nach oben tragen und durchtrennte einen weiteren Strang. Erkingard schwankte bedrohlich und fiel überraschend nach unten, mehrere hilflos auseinanderschwenkende Tentakel trafen den Gargoyle. Er durchtrennte sie mit Leichtigkeit, allerdings hätte ihn der Aufprall beinahe aus dem Konzept gebracht. Nur mit großer Müh und Not, besudelt von der merkwürdigen Flüssigkeit und aus einigen nun erlittenen Wunden blutend setzte Ghor zum nächsten Schlag an, diesmal würde er Erkingard keinerlei Gelegenheit geben sich zu erholen.
Er durchschlug weitere drei Tentakel bevor er schließlich wie eine Kreissäge das Monster umrundete, wie eine Messerschneide durchschnitten seine Flügel dutzende, sich nun hilflos an einer Steinwand festhaltende Arme. Erkingard schien zu schrumpfen, ein Großteil ihrer Tentakel war der hohen Geschwindigkeit und Ghors Masse zum Opfer gefallen, er glaubte in der Mitte ihres Körpers nun ein rot pulsierendes Auge zu erkennen.

Und dann stürzte das Monster entgültig ab, kollidierte mehrmals mit der Schachtwand wie ein hilfloser Ball und verschwand schlagartig in der Tiefe. Das Wesen brüllte markerschütternd, ein Schrei nicht von dieser Welt und doch laut vernehmbar. Felsen regneten durch das schwere Beben, welches Erkingards Fall verursacht hatte auf Ghor herunter, nur mit Müh und Not sowie Leuchtpilzen als Orientierungshilfe konnte er den schweren größtenteils Gesteinsbrocken ausweichen. Er versuchte seine letzte Kraft aufzubringen um das Ende des Schachtes zu erreichen.
Ein bis zwei Mal wurde er schwer getroffen von größeren Brocken und wieder mehrere Meter hinabgeschleudert, jedoch konnte Ghor sich wieder fangen um weiteren Steinschlägen auszuweichen. Nach einer kurzen Weile jedoch ließ auch das Beben nach und mehrere Minuten später landete der Fürst der Gargoylen erschöpft auf dem Schachtplateau. Von Desmodon war nichts zu sehen, wie erwartet, doch die Verfolgung würde er nicht mehr aufnehmen können. Er schwankte stark, erschöpft von dem schweren Kampf und den vielen ihm zugefügten Wunden. Keuchend fiel der erfolgreiche Jäger zu Boden und schlief ein.
So bemerkte er nicht mehr die Schemen, welche aus ihren Verstecken nun hervorkamen und das drachenartige Geschöpf begutachteten...
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BeitragThema: Das Volk aus den Tiefen   [Story] Baphomepholus - Weg des Bösen  Icon_minitimeMi Nov 24, 2010 9:40 pm

[Story] Baphomepholus - Weg des Bösen  Troglodyt

Langsam kam Ghor wieder zu Bewusstsein...
und sprang alarmiert auf als er wahrnahm, dass er sich an einem anderen Ort befand. Panisch blickte er sich um, er befand sich in einer kleineren Höhle, welche jedoch an einigen Stellen seltsame grünliche Ausläufer besaß, die wie Wurzeln an der Höhlendecke hingen. Offenbar hatte ihn jemand oder irgendetwas in ein Bett geschleppt und dort abgelegt, jedoch sich nicht die Mühe gemacht seine Wunden zu verarzten. Wobei... mittlerweile waren die Verletzungen wieder einigermaßen verheilt, ein Regenerationsprozess, der bei einem Gargoylen nur ein bis zwei Stunden Zeit in Anspruch nahm. Es stellte sich außerdem die Frage ob derjenige die Wunden nicht verarzten konnte, so weit er von Baphomepholus gehört hatte, zählte seine Art zu den Konstrukten, welche komplett aus dem Rahmen sämtlicher bekannter Heilmethoden fiel.
Doch das war an sich weniger relevant, offenbar schien derjenige oder dasjenige, was hier hauste einen halbwegs zivilisierten Eindruck zu erwecken. Töpfe und sorgfältige in grobgezimmerten Schränken aus einem holzartigen Material, in welchen weitere kleine Töpfe standen, offenbar voll mit Nahrung zeugten davon, dass der Bewohner dieser armseligen Behausung möglicherweise ein Humanoid war. Und hoffentlich freundlicher Gesinnung...
"Ah, du bist erwacht...", hörte der Gargoyle plötzlich eine Stimme aus dem Finsteren. Erst jetzt fiel Ghor auf, dass nur der Bereich um das Bett herum beleuchtet war durch diese merkwürdigen Pilze, die er schon öfters im Höhlensystem gesehen hatte. Aber wieso? Wollte der Fremde sich nicht zu erkennen geben? War es gar Desmodon, der ihn gerettet hat?
Knurrend machte sich Ghor zu einem Sprung bereit, sollte das eine Falle sein.
"Ich spüre... Wut. Unsicherheit. Vertrau mir, wir tun dir nichts, so lange du uns nichts tust.", versuchte der Unbekannte ihn zu beruhigen. Ghor versuchte die schattenhaften Umrisse des Fremden zu deuten, es gelang ihm jedoch nicht wirklich, er konnte nur erkennen, dass es auf zwei Beinen stand.
"Dann zeige dich.", erwiderte der Gargoylenfürst kalt, "Erst dann vertraue ich euch."
"So sei es!", kam nach einiger Zeit die Antwort aus dem Dunkeln. Dann trat der Schemen auf die Lichtquelle zu und enthüllte sein wahres Gesicht. Und erneut musste Ghor an diesem Tag staunen.

Doch diesmal stand vor ihm nichts von beeindruckender Schönheit wie das riesige Höhlensystem unter dem Wald, ebenso wenig hatte er vor sich eine solch bizarre und schreckliche Kreatur vor sich wie Erkingard.
Das Wesen vor ihm wirkte wie ein wandelnder Pilz, jedoch von echsenhafter Erscheinung. Die Füße liefen in Klauen aus und auch die Hände wirkten mehr wie raubtierhafte Krallen, desweiteren besaß das Wesen wie Ghor einen echsenartigen Schwanz. Doch es schien keine schuppige Haut zu besitzen, die Haut des grün-bräunlichen Wesens wirkte im fahlen Pilzlicht geradezu ledrig.
Am Auffälligsten war jedoch der Kopf der Kreatur. Von der Form her dem Kopf eines Pottwals ähnlich, das Maul mit ebenso scharfen Zahnreihen besetzt und dennoch eher urzeitlicher, echsenhafter. Als wäre die Kreatur nicht von dieser Welt und älter als alles, was auf der Oberfläche wandelte und wandeln würde...

"Ich bin Nhoj," stellte sich das Wesen vor, in seiner Rechten hielt es einen Speer mit gezackter Steinklinge. Ghor sah die Waffe argwöhnisch an, sein Gegenüber schien das jedoch nicht zu merken. "Es würde mich freuen deinen Namen zu hören." In der Stimme des Wesens lag keine feindliche Absicht, deshalb beschloss der Gargoyle seinem Gegenüber zu antworten, wenn auch eher widerwillig.
"Man nennt mich Ghor.", erwiderte er kalt und starrte das Wesen vor sich angriffslustig an um ihm klar zu machen, dass er hier das sagen hatte,"Ich wüsste gerne welcher Rasse du angehörst... dich kann ich nicht so recht einordnen..." Zu seinem Erstaunen reagierte die Kreatur auf seine Drohgebärden überhaupt nicht. Einen solchen Mut hätte er seinem "Gegner" gar nicht zugetraut, wirkte sie trotz einiger sichtbarer Muskeln und dem Speer eher schwächlich.
"Ghor... hmmm, interessant...", murmelte Nhoj und wandte seinen Kopf in eine andere Richtung, "Würde es dir weiterhelfen, wenn ich dir erzähle, dass ich ein Troglodyt bin?" Wieso nahm das Wesen vor ihm scheinbar kaum Notiz von ihm und besaß noch die Frechheit ihn nicht direkt in die Augen zu sehen. Vermutlich hätte Ghor Nhoj deswegen umgebracht, damit er mehr Respekt vor ihm hatte, allerdings musste er stutzen, weil ihm plötzlich etwas auffiel:
Das Wesen hatte keine Augen!
Irritiert suchte der Gargoyle den Körper der Kreatur flüchtig danach ab, doch er konnte nirgendwo Sehschlitze erkennen. Und diese Erkenntnis schien einiges zu erklären, Nhoj wollte sich nicht vor Ghor verbergen, er schien offenbar so sehr an die Dunkelheit gewohnt zu sein, dass er keine Lichtquellen brauchte. Vermutlich wusste sein Gegenüber nicht einmal, dass er einer der gefährlichsten Kreaturen dieser Welt gegenüber stand!
"Troglodyt...", fuhr Ghor schließlich fort nachdem er diese Erkenntnis kurz durch den Kopf gehen ließ, "Nein, das sagt mir nichts... es gibt mehr von deiner Sorte?"
"Natürlich.", erwiderte das Wesen, welches sich selbst als Troglodyt bezeichnete freundlich und wandte sich um,"Vielleicht wirst du es fühchen, wenn du nach draußen gehst."
"Fü-was?", fragte der Gargoyle verdutzt, das konnte doch nur ein Scherz sein, "Ich glaub ich hab dich nicht verstanden..."
"Na, fühlen und riechen.", lachte die Kreatur glucksend, offenbar amüsiert darüber, dass ihr Gegenüber nicht wusste, was sie meinte, "Fühchen, das ist die allgemeine Orientierung, ich weiß nicht so recht, wie ich das beschreiben soll..."
"Du meinst also so etwas wie sehen?", ergänzte der Gargoyle, durchaus war es ein interessantes Gespräch. Diese Troglodyten, sollten sie alle blind sein, falls sie alle nie so etwas wie ein Auge benötigt hätten in dieser ewigen Finsternis, kannten offenbar nur vier Sinnesorgane im Gegensatz zu den meisten Lebewesen der Oberwelt. Ähnlich wie Baphomepholus Höhlenwurm, welcher Ghor gerade wieder einfiel, Desmodon konnte das Tier offenbar verwirren, weil sich die Unterweltler offenbar auch auf Ultraschall verlassen mussten. Vielleicht war auch das in Fühchen mitinbegriffen, ein Wort, dass man erfunden hatte, weil sehen nicht existierte im Wortschatz dieser Wesen.
Der Gargoylenfürst wollte schon nach einer geeigneten Erklärung für das WortSehen suchen, jedoch kam Nhoj ihm zuvor, er schien zu verstehen.
"Du bist schon der Zweite hier, der mir und meinem Volk zu erklären versuchte, was dieses Wort bedeutete, wir begreifen es zwar nicht gesamt und wissen nur, dass sich Wesen wie du mittels eines Auges orientieren, aber wir dürften verstehen, was du meinst.", erklärte er lächelnd, "Wir können uns aber darauf einigen, dass Fühchen ungefähr dasselbe wie Sehen ist. Also das heißt, wenn mein Kopf in deine Richtung zeigt und ich dich bewusst registriere."
"Das kommt dem wohl ziemlich nahe...", murmelte Ghor und fragte sich insgeheim, wer vor ihm wohl hier war, "Zeig es mir am Besten. Aber ich brauche vorher Licht zur Orientierung-" Er verstummte und hätte sich für seine Dummeheit wohl am liebsten selbst geohrfeigt. Licht kannten die Jungs hier unten auch nicht ... oder?
Nhoj verstand jedenfalls und verschwand im Dunkeln, nur um kurze Zeit später dem Gargoyle einen der Leuchtpilze auszuhändigen. "Wir nennen sie Mykotherm, ein Pilz, der Wärme ausstrahlt und offenbar eine Orientierungshilfe für euer Auge ist.", erklärte er, "Auch wenn ich es nicht begreife, die Schwestern und der Overlord bestehen darauf, dass wir diese Mykotherm-Pilze aufstellen, obwohl sie bisher nur als Lockmittel für unsere Schabenreiter und als Heizmittel dienten. Vermutlich besitzen auch sie Augen. Ebenso wenig verstehe ich, wieso ihr diese Dinger nie benutzt oder verzehrt..."
Der Gargoyle hätte am liebsten gelacht, doch während sie aus der kleinen Höhle gingen fragte er sich, wer nun wieder gemeint war. Die Schwestern? Der Overlord? Und was bitte schön waren Schabenreiter? Schaben waren doch diese kleinen Insekten, welche Zhabrok im Folterkeller immer zertrat, weil sie sich wie die Pest dort unten vermehrten... bei Gelegenheit würde er Nhoj genauer darüber ausfragen.

Sie traten ins Freie... und erneut bot sich Ghor ein beeindruckender Anblick in dieser fremden wie faszinierenden Welt. Mehrere Mykotherm-Pilze, welche scheinbar überall aufgestellt waren, beleuchteten ganze Straßenzüge, welche sich unter Ghors Füßen abzeichneten. Gewaltige wie kleinere Pilzbauten sah der Gargoyle (und fühchte vermutlich Nhoj), riesige Plätze auf denen sich unzählige Gestalten tummelten sowie große Karren, welche von riesigen Insekten gezogen wurden. Bei genauerem Hinsehen erkannte Ghor, dass es sich bei ihnen tatsächlich um gewaltige Schaben handelte. So groß hatte sich Ghor als er noch ein Mensch war bisher immer eine riesige Stadt des östlichen Königreiches vorgestellt, wenn nicht sogar noch imposanter. Vor ihm erstreckte sich eine riesige Pilzmetropole, tausende Häuser, welche aus einem Material gemacht wurden, was hier unten immer wieder nachwuchs. Offenbar hatten die Troglodyten und der Pilz an sich eine größere gemeinsame Geschichte als der Diener des Hexenmeisters gedacht hätte. Er blickte sich um, nur um hinter sich Nhojs Haus zu sehen, ein grünliches zweistöckiges Pilzhaus, dessen Dach die Form eines Hexenhutes hatte.
"Wir befinden uns hier auf dem einzigen Berg in Mykolodis auf der ersten Ebene.", begann sein Führer wieder zu erklären,"Das da unten ist Nord-Mykolodis, einer der vier Stadtteile, welche um den Berg herum gebaut sind. Gehen wir nach rechts, so können wir die Stadt betreten, in linker Richtung jedoch mein Freund geht es weiter hinauf in die oberen Ebenen, wo die Reichen unseres Volkes wohnen und unsere Armee ihre Quatiere besitzt. Auf der Spitze des Berges selber befindet sich der Herrscherpalast, ein imposantes Gebäude aus uralter Zeit, als noch Könige aus unserem Volk über das Reich herrschten..."
"Das klingt alles ganz gut und schön", meinte Ghor und blickte beeindruckt wieder auf die Stadt unter ihm, "nur muss ich bald wieder aufbrechen in Richtung Oberwelt zu meinem Meister. Deshalb will ich dich fragen ob du nicht mein Führer sein könntest-"
"Nein!", unterbrach Nhoj ihn sofort, er zuckte ängstlich zusammen und fühchte sich ängstlich um,"Auf Befehl des Overlords darf niemand die Unterwelt verlassen, Verrat wird mit Ächtung und Hinrichtung bestraft." Er zog Ghor wieder in seine Wohnung hinein, der Gargoyle konnte nicht wirklich glauben, was sein Gegenüber da jetzt schon wieder gesagt hat.
"Wieso?", fragte Ghor verärgert, er verlangte nun eine Erklärung, "Eine Religion oder gar die Vorstellung, dass ihr an der Oberfläche vertrocknet?"
"Unsinn!", zischte Nhoj ängstlich und sah sich wieder um, "Wäre dem so, so würden wir nicht in den Krieg ziehen. Der Overlord plant in baldiger Zeit die Armeen an die Oberfläche zu führen..."
"Krieg?!?", stieß Ghor ungläubig hervor, "Noch dazu an der Oberfläche und nicht hier unten? Was wollt ihr da bitte schön angreifen, über euch ist nicht mehr als Wald und ein paar Walddörfer... und deshalb hebt euer Overlord eine gewaltige Armee aus?"
Nhoj lächelte verlegen und setzte dann zu einer Erklärung an, welche das Wesen vor ihm möglicherweise verstehen würde...
"Unsere Feinde hier unten sind größtenteils besiegt worden. Lediglich Erkingard und einige andere gilt es noch zurückzudrängen..."
"Erkingard? Der große Tentakelknoten?", lachte Ghor hämisch, "Das Vieh hab ich erledigt!"
Der Troglodyt fühchte ihn erstaunt an. "Erkingard? Du hast das große Auge besiegt? Wir sahen dich aus dem Schacht kommen nachdem die große, seltsame Fledermaus den Schacht verlassen hatte..."
"Ich hab es aus dem Gleichgewicht gebracht, das fette Ding. Würde sagen, es liegt zerschmettert in der Tiefe.", erwiderte Ghor grinsend. Offenbar wäre diese Seltsamkeit bald ein Problem für die Höhlenbewohner geworden.
Nhoj jedoch schüttelte traurig nur den Kopf.
"Dann ist Erkingard nicht tot.", meinte er ein wenig enttäuscht, "Das Auge wird sich in der Tiefe wieder regenerieren und in tausend Jahren wieder kommen..."
"Naja, so lange werden wir hoffentlich beide nicht mehr leben.", knurrte Ghor ein wenig verärgert darüber, dass man versuchte seine Leistung zu schmälern, immerhin interessierte ihn etwas anderes im Moment mehr, "Jedenfalls, was wollt ihr an der Oberfläche, wenn hier unten nichts mehr zu bekämpfen gibt. Bären jagen?"
"Nein.", erwiderte Nhoj grinsend und hob den Speer als würde er salutieren, "Seine Gnadenlosigkeit, der Overlord und die Schwestern wollen sich eine ungeheure Macht an der Oberfläche sichern oder besser gesagt, sie ausschalten bevor sie unser Volk bedroht. Wir ziehen gegen etwas in den Krieg, was sich Baphomepholus nennt."
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BeitragThema: Der ewige Kampf gegen Tyrannei    [Story] Baphomepholus - Weg des Bösen  Icon_minitimeMi Nov 24, 2010 9:41 pm

[Story] Baphomepholus - Weg des Bösen  Troglodyten[Story] Baphomepholus - Weg des Bösen  Troglodyteupg[Story] Baphomepholus - Weg des Bösen  Infernotroglodyten

Ghors Gedankengänge überschlugen sich.
Nicht nur, dass er hier gefangen war aufgrund des Erlasses eines Triumvirates, er befand sich mitten im Herz eines Imperiums, welches ironischerweise ein neuer Feind war. Vermutlich sogar die größte Bedrohung für seinen Meister überhaupt seitdem er sich im Wald niedergelassen hatte. Der Gargoylenfürst wollte sich nicht wirklich vorstellen wie groß die Streitmacht sein würde, die eine Metropole der Superlative hier stellen konnte. Mehrere tausend Mann würden definitiv die Burg des Nekromanten in kürzester Zeit zerstören können - zumal der alte Mann offenbar nicht zu wissen scheint, was hier mehrere hundert Kilometer tief unter der Erde sich hier abspielt.
Es lag nun an ihm das alles hier abzuwenden. Diesmal war er auf sich alleine gestellt und befand sich in einer scheinbar aussichtslosen Situation. Ghor wusste, dass seine Stärke im Kampf lag und dass er selbst übermächtige Wesen wie Erkingard erlegt hatte. Aber auch er konnte nichts alleine hier ausrichten.
Wohl oder übel musste er Nhojs Vertrauen erlangen und mehr über die Hintergründe erfahren. Denn ebenso stellten sich ihm noch ganz andere Fragen. Wer war dieser Overlord überhaupt? Wer sind diese Schwestern? Wieso wollen sie eine Invasion gegen die Oberwelt vorrantreiben? Woher wussten sie von Baphomepholus? Wie dachte das Volk darüber?...

Fest stand jedenfalls, dass Ghor sich nicht verrückt machen ließ, ebenso versuchte er sich nichts anmerken zu lassen als er dem Troglodyten wieder nach drinnen folgte. Er musste die Sache dezent angehen.
"Du fragst dich sicher bestimmt, wieso wir in den Krieg ziehen, oder?", fragte der Troglodyt schließlich, das Steinwesen fühlte sich ertappt und nickte dann schließlich nach kurzer Zeit.
"In der Tat", gestand Ghor ehrlich, "was hat euch dieser - Baphomepholus, ich denke den meint ihr, bitte schön gemacht?" Er versuchte so zu klingen als wüsste er tatsächlich nicht um wen es hier genau geht. Dadurch entlockte er seinem Gastgeber ein weiteres Seufzen.
"Ich muss zugeben... ich weiß es ehrlich gesagt auch nicht.", meinte der Troglodyt mit den Schultern zuckend, "Ich weiß lediglich nur, dass der Overlord und die Schwestern ihn als eine Bedrohung des Reiches ansehen. Die genaueren Hintergründe scheinen nur unsere Generäle des Konsulenrates zu wissen. Dem gemeinen Volk wird für gewöhnlich nichts erzählt seitdem die Schwestern die Macht hier innehaben..."
Ghor sah nun das Wesen vor sich an. So langsam wurde ihm klar, wie die Regierung hier dachte.
"Mit anderen Worten, ihr habt hier drei Tyrannen, welche an der Macht sind und so ziemlich alles machen, was ihnen gefällt.", knurrte er geringschätzig, "Wieso lasst ihr euch so was bieten? Das sind doch auch nicht mehr als drei Leute au eurem Volk..."
"Naja, insgeheim gebe ich dir schon Recht", murmelte Nhoj flüsternd und kaum verständlich, wieder fühchte er sich nervös um als ob sie beobachtet werden würden, "allerdings sind die Schwestern nun mal unsere Herrscherinen seit mehreren Umläufen. Die Vorgängerrepublik haben sie recht schnell mit List und Tücke abgeschafft und Aufstände gab es keine, da wir ihre Magie fürchten. Desweiteren kam noch hinzu, dass korrupte Aristokraten im Konsulenrat diesen Wechsel begrüßt hatten und den Großteil unserer Legionen gegen Revolutionäre einsetzten. Es wagt seitdem niemand einen Aufstand anzuzetteln, einfach weil die Angst vor den Schwestern zu groß ist. Obwohl wir gegen ihren Blick immun sind, welcher Geschöpfe, welche in ihr Antlitz blicken in Stein verwandelt..."
"Ihr Troglodyten habt doch keine Augen oder sehe ich das falsch.", unterbrach Ghor Nhoj ein wenig irritiert, die ganze Sache war wirklich etwas konfus, zumal er nur die Hälfte verstand.
"Das stimmt", pflichte sein Gegenüber ihm lächelnd bei, "Allerdings sind die Schwestern auch keine Wesen aus unserem Volk. Sie gleichen menschlichen Frauen, ihr Unterleib ist jedoch der einer Schlange und auch ihre Haare scheinen lebendige Schlangen zu sein. Die Schwestern sind soweit wir das Wissen Abkömmlinge des fast ausgestorbenen Volkes der Medusen, eine Art Nagarasse."
"Verstehe.", meinte der Gargoyle schließlich und musste unwillkürlich an Nadine denken, "Böse Schlangenfrauen, die also durch Putsch einen ganzen Staat in ihrer Gewalt haben. Was ist mit diesem Overlord, bis jetzt hast du ihn offenbar bewusst aus der Geschichte ausgelassen."
Der Troglodyt nickte und wandte sich kurz von Ghor ab nur um sich zum nächsten Schrank zu begeben. Er nahm einen kleinen Topf aus einem der Regale und stellte ihn anschließend auf den kalten Steintisch. Im fahlen Mykotherm-Licht konnte Ghor erkennen, wie Nhoj eine Hand voll toter Maden aus dem Gefäss fischte und aufaß.
"Auch Hunger?", fragte der Gastgeber, doch der Gargoyle schüttelte sofort dem Kopf. Er war nun zum ersten Mal in seinem neuem Leben dankbar, dass Gargoyle weder etwas trinken oder gar was fressen mussten um überleben zu können - ansonsten würde er den Aufenthalt hier unten bestimmt nicht überleben.
Eine kurze Stille trat ein, man hörte lediglich nur das Schmatzen von Nhoj, welcher mit seinen rasiermesserscharfen Zähnen die Kadaver von Insektenlarven verspeiste. Nur gedämpft vernahm man den Lärm, welcher von der Stadt unter ihnen her rührte. Durchaus ein faszinierender Lebensraum hier unten, das musste Ghor zugeben. Eine solche Stille hatte er selbst in Waldheim nicht vernommen trotz seiner wenigen Einwohner. Sogar in Baphomepholus Festung war es lauter gewesen als hier in dieser schäbigen Wohnhöhle. Durchaus war es interessant zu beobachten, dass die Unterwelt in manchen Bereichen offenbar ruhiger war als die Oberwelt.
Auch wenn das Essen nicht unbedingt gerade das Beste war, Ghor gefiel es schon jetzt hier ein wenig. Fast als wäre das hier sein zweites Zuhause...

"Der Overlord", begann Nhoj schließlich nachdem er fertig mit seiner Mahlzeit war, "ist erst seit kurzer Zeit hier. Niemand weiß woher er gekommen war, aber die Schwestern haben ihn zu ihrem neuen Champion auserkoren, er ist der Befehlshaber sämtlicher Legionen der Unterwelt und vermutlich auch derjenige, welcher beschlossen hat gegen die Oberwelt zu ziehen. Erst seitdem er hier ist, gab es diese Zwangsrekrutierungen sehr zur Unzufriedenheit in der Bevölkerung. Vorher war an sich alles eher ruhig trotz mancher Gesetzeserlasse, welche die Schwestern einführten um die Meinungsfreiheit der Bürger noch weiter abzustumpfen. Aber nun seit er hier ist, wird die Lebenssituation Tag zu Tag immer schlimmer für das Volk, Militär und Kampf begegnen nun einem überall im Alltag. Eigentlich Grund genug für einen offenen Aufstand, jedoch fehlt der Bevölkerung der Antrieb. Die meisten Revolutionäre sind tot, der Rest hält sich versteckt oder befindet sich in Gefangenschaft."
Eine kurze Pause entstand.
"Und wenn ich ehrlich bin", flüsterte das blinde Wesen, "für das, was ich dir gerade erzählt habe könnte ich umgebracht werden."
"Warum hast du es mir dann erzählt?", fragte Ghor nachdem er das Gehörte einigermaßen verarbeitet hatte, "Ich bin zwar ein Fremder, aber das Risiko nicht wert..."
Nhoj lachte freudlos auf.
"Es gibt noch Leute, die Hoffnung haben und auf bessere Zeiten hoffen, Leute wie ich.", erklärte er, "Ich habe dich mit einigen Kriegern aus dem Schacht kommen sehen, du hast Erkingard getroffen und überlebt. Eigentlich hätten wir dich sterben lassen sollen, denn Fremde sind ebenfalls unerwünscht seit der Machtübernahme durch die Schwestern - nur du könntest möglicherweise der erste Schritt für eine richtige Revolution sein. Eine Revolution, die uns wieder eine Republik verschafft."
Wieder entstand eine kurze Pause bevor Nhoj etwas nervös wurde, offenbar wollte er auf etwas Bestimmtes hinaus.
"Jedenfalls... es hängt halt nur von dir ab. Ich weiß nicht ob dich das alles hier überhaupt kümmert, zumal die Gefahr bestünde, dass wir alle dabei sterben. Ich stelle es dir deshalb frei ob du uns verlassen möchtest und hier unten dir eine neue Existenz aufbauen möchtest oder ob du uns unterstützen möchtest.
Es wäre jedoch betrüblich, wenn du uns im Stich lassen würdest, denn dann gäbe es wohl keine Hoffnung mehr für unser Volk. Aber es ist ja nicht dein Kampf, sondern unserer, den wir hier führen. Die Entscheidung liegt deshalb bei dir."

Ghor dachte nach, das lief alles besser als er erwartet hätte. Sein Gegenüber zeigte sich recht offen für umstürzlerische Gedanken. Eigentlich ging ihn die politische Lage hier unten nicht wirklich was an, jedoch würde eine Revolution möglicherweise bewirken, dass diese Pilzwesen sich hier unten gegenseitig in einem Bürgerkrieg aufreiben würden oder nach der Absetzung des Triumvirats hier unten weiterhin in friedlicher Eintracht leben würden. In beiden Fällen wäre Ghor die Flucht aus den Höhlen sicher und der Meister müsste sich nicht mit einem gigantischen Heer rumschlagen.
Der Gargoyle musste jedoch vorsichtig sein, Baphomepholus und seinen eigenen Stand zu ihm sollte er lieber nicht erwähnen. Vermutlich könnte Nhoj dann sogar noch auf die Idee kommen ihn den drei Tyrannen auszuliefern, da er befürchten müsse, dass der Nekromant tatsächlich eine Bedrohung ist und die Troglodyten mit den Schwestern und dem ominösen Overlord gar nicht so schlecht bedient wären. Es war erstaunlich wie viele Gedanken man sich in solch einer kurzen Zeitspanne machen konnte über solche komplexen Themen. Sein Schädel dröhnte schon ein wenig, das viele Wissen überforderte schon seinen mehr auf Kampf und Töten ausgerichteten Raubtierverstand.
Er fasste sich deshalb kurz mit seiner Antwort.
"Ich unterstütze euch.", meinte er schließlich sehr zu Nhojs Freude, "Sag mir aber später was ich tun soll, erstmal muss ich mich ausruhen."
Der Troglodyt grinste verwegen.
"Dann ist es also beschlossene Sache.
Es ist ohnehin schon längst Zeit für eine weitere Revolution."
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BeitragThema: Sorgen, Wut und Trauer    [Story] Baphomepholus - Weg des Bösen  Icon_minitimeMi Nov 24, 2010 9:42 pm

Sorgenvoll schaute Nadine aus dem Fenster. Es waren bereits einige Tage vergangen seitdem Ghor Desmodon verfolgt hatte. Wieder war der Tag verregnet, beinahe schon sumpfig wirkte die Waldlandschaft um die Burg herum. Lyria stand neben ihr, seitdem sie die für sie beinahe tödliche Mixtur getrunken hatte war sie nicht mehr gealtert. Der Hexenmeister kam gerade noch rechtzeitig um sie vor dem Tode zu bewahren, doch seit diesem Tag wirkte er wieder kühler und ließ sich nur zu wenigen Gesprächen hinreißen. Nadine hatte ihn gestern gefragt was los sei, doch er hat sie nur wütend angefahren nur um sich dann wieder zu beruhigen und ihr zu bestätigen, dass mit Lyria alles in Ordnung ist und der natürliche Alterungsprozess wieder in Kraft treten würde.
Genau das, was ihre Tochter sich gewünscht hatte. Als die Naga jedoch zu ihr hinabblickte, merkte sie, dass sie etwas bedrückte. Und sie wusste, dass es dieselbe Sorge war, die auch sie im Moment quälte...
"Er wird wiederkommen.", versuchte sie Lyria zu trösten und streichelte ihr über den Kopf, "Der Meister hat mir gestern gesagt, dass er nichts Genaues über Ghors Verbleib sagen kann, aber er wird wiederkommen. Da ist er sich sicher. Und du weißt ja, der Meister hat bisher immer Recht behalten."
Lyria lächelte.

Währenddessen tobte Desmodon in seinem Domizil im Süden des Landes. Die Versammlung der Grandularjünger hatte sich größtenteils aufgelöst, lediglich der Hohepriester und einige Jünger befanden sich noch in der Universität. Der Graf war erst in der letzten Nacht zurückgekehrt und konnte erst jetzt schildern, was geschehen war. Zwar würde das Sonnenlicht ihn nicht umbringen, jedoch hätte es ihn seiner menschlichen Gestalt beraubt, so dass er ein neues Opfer ausfindig machen musste, welches er komplett bis auf das Blut aussaugen konnte um seine Gestalt wieder zu erhalten. Zudem war der Graf recht eitel und wollte nicht ständig als Skelett mit Reißzähnen herumlaufen wie am Anfang seiner Erweckung.
"Warum in Grandulars Namen wurde mir nichts von einem abtrünnigen Jünger namens Baphomepholus erzählt?", waren seine ersten Worte in der Abenddämmerung als der Graf sich von seiner Reise erholt hatte und den Hohepriester an den Schultern packte, "Es ist schon schlimm genug, dass wir einen Verräter in unseren Reihen haben und hoffentlich gehabt haben werden, wenn ich diesem alten Narr sein jämmerliches Herz aus der Brust reiße nur um seine Seele dann in die finstersten Schlünde der Höllenreiche zu schicken - aber wieso will mir keiner von euch Idioten erzählen, dass hier eine weitere schwarzmagische Bedrohung ausgebildet wurde!?!"
Seine Stimme überschlug sich, er warf den Priester an die Wand und schüttelte ihn in seiner Raserei. Von seiner Schmach hatte er zwar nichts erzählt, doch die um ihn herumstehenden Diener konnten sich ihren Teil denken und so war es für Außenstehende nicht verwunderlich, dass sie sich heimlich einige Schritte von dem ohnehin schon bedrohlich wirkenden Vampir entfernten. Im Moment sah man das wahre Gesicht des Ungeheuers, der charismatische Graf war verschwunden, zähnefletschend stierte er den schlohweißen Hohepriester an. Desmodon roch seine Angst, er war der Einzige, welcher den Mann unter der Kapuze sah - gerade deswegen ein Jammer, dass er ihn nicht umbringen durfte für dieses Versäumnis, im Moment war er einfach zu wichtig für den geplanten Feldzug gegen die östlichen Königreiche.
"Gnade, Herr!", flehte der zitternde Mann, der leichte Gestank von Urin machte sich bemerkbar, "Ich kenne keinen Baphomepholus, wir haben nie einen Verräter beherbergt, lediglich nur Leute, welche vertrauenswürdig waren und Grandular die Treue geschworen haben. Ich schwöre es, die Magiekundigen unseres gesamten Ordens haben nie eine so starke Präsenz erreicht wie die, welche ihr letztens gespürt habt! Ich schwöre es bei den dreizehn Altären der Höllenreiche!"
Überrascht ließ Desmodon den nach Luft schnappenden Priester fallen, beunruhigenderweise hatte er diesmal keinerlei Lügen vernommen und bisher war ihm aufgefallen, dass der Hohepriester ihn an einigen Stellen nicht leiden konnte oder ihm etwas vorlog. Dieses Mal jedoch war keine Lüge festzustellen - und wer den Priester kannte, der wusste wann er am laufenden Band log. Auch wenn man ihm nur einmal nach tausendjährigem Schlaf begegnet war...
"Das gefällt mir nicht.", meinte der Vampir nachdenklich, "Ganz und gar nicht. Wie kann ein einziger Mann ohne sich in eine Ausbildung zu begeben so viel Wissen sammeln? Alleine schon das Erschaffen eines Gargoyle war bisher nur unserem Meister vorbehalten-" Er hielt inne und begann dann schließlich zu lächeln, seine Diener wagten es ihn nicht in seinem Monolog zu unterbrechen.
"Natürlich!", entfuhr es ihm, "Der Kerl ist ein Verräter aber keiner von uns. Das ist ein verdammter Ordensmagier aus dem östlichen Königreichen und dazu noch ein teuflisch guter noch dazu. Nun wird alles klar..."
Er ließ die Frage wieso Baphomepholus sich der dunklen Seite der Magie zugewandt hat offen, bei nächster Gelegenheit würde er den Alten darüber ausfragen bevor er ihn tötete.
"Wie viele der alten Grüfte und Grabmäler werden bewacht?", fragte er schließlich schneidend, er ahnte schon woher der Schwarzmagier sein Wissen bezogen hatte. Aus der nun folgenden Verlegenheit wie Ratlosigkeit der Jünger um ihn herum wusste er, dass diese ihre Pflicht vernachlässigt hatten wichtige Wissensstätten der dunklen Magie zu bewachen. Vermutlich eine Nachlässigkeit der Vorgänger, diese Schafsköpfe haben sich wohl auf den Schutz durch die Grabwächter und die Abgeschiedenheit dieser Orte verlassen, so dass auch dieses geheime Wissen im Orden verloren ging. Bei Gelegenheit würde der Vampir selber überprüfen wie viele unheilige Orte der Nekromant aufgesucht hatte und welche Bücher, Artefakte und Reliqien er hatte mitgehen lassen.
"Vergessen wir das Ganze, nicht weiter schlimm.", meinte der Vampir charismatisch lächelnd obwohl er vor Wut kochte, "Ich nehme an, während meiner Abwesenheit gab es keine weiteren Zwischenfälle?"
Der Hohepriester hüstelte erneut verlegen.
Dieser Schwachkopf würde es vermutlich tatsächlich schaffen, dass ich ihn noch heute umbringe, dachte Desmodon unweigerlich und das Lächeln verschwand.
"Nun... ähm...", druckste der Priester herum, die übrigen Jünger entfernten sich nun einer nach dem anderen klammheimlich aus dem Raum, "Das Opfer, welches euch dargebracht wurde bei der Erweckung... nun ja, also die Akolythen, welche die Leiche weggebracht hatten, fanden wir vorgestern tot auf, einer mit einem Kerzenständer gepfählt worden, der andere mit abgerissenen Kopf... naja... und die Leiche ist weg."
Die letzten Worte gingen in Desmodons infernalischem Wutschrei komplett unter... das Letzte, was er gebraucht hatte, war einen weiteren Vampir.

Wütend trat das Wesen in eine Pfütze, es konnte seinen Anblick nicht mehr ertragen.
Die unheimliche skelettartige Gestalt floh tiefer hinein in den finsteren Forst, gejagt von etwas, von dem es selber nicht wusste, was es war. Obwohl, das Wesen wusste an sich schon was es jagte, es war jedoch kein weltlicher oder magischer Jäger. Nein, es rannte nicht vor irgendeiner wilden Bestie davon, es wurde von seinem eigenen Anblick verfolgt.
Hätte Sarah die Möglichkeit gehabt zu weinen, sie hätte es getan und sich ihrem Kummer ergeben, doch nicht einmal das vermochte sie. Kaum war die untote Bäuerin nach ihrer Flucht aus dem unheimlichen Universitätsgebäude entkommen, begann ihre Haut unter dem Einfluss der Sonnenstrahlen wegzubrennen. Bis auf das Skelett und einige Organe war nichts übrig geblieben von der Vampirin, lediglich ihr Bauernkleid verdeckte den Großteil ihres Körpers. Zwei ihrer Peiniger hatte sie in ihrer Wut nach dem Erwachen umgebracht und vollständig ausgesaugt. Als der andere jedoch wieder zum Leben erwachte, hatte sie ihm einen Kerzenleuchter durch das Herz gerammt. An die übrigen hatte sie sich nicht rangetraut, da es zu viele waren, Sarah hatte gewusst, dass sie alleine keine Chance hatte gegen die rätselhaften Kultpriester über die sie vor ein paar Wochen noch gelacht hatte mit ihren Eltern. Schwachsinnige Narren, welche auf den Höfen von Tod und Verderben redeten, Schwätzer und Scharlatane, Ausgestoßene aus den östlichen Königreiche, welche sich im Süden breitmachen wollten - so hieß es immer. Doch nun da ihre Welt zerstört war, wusste Sarah es besser. Vor ihrem geistigen Auge sah sie die zerfetzten Leiber ihrer Eltern als sie auf den Hof zurückgekehrt war nach ihrer Entführung. Den Berichten der Dorfbewohner zufolge, welchen sie heimlich lauschen musste, war daran eine vampirische Kreatur schuld an den jüngsten Morden der letzten Nächte. Sie sank schluchzend in sich zusammen, ein Skelett mit Reißzähnen, was rasselnde Geräusche von sich gab, welche ein Weinen sein sollten.
Sie erinnerte sich wieder an die brennenden Gehöfte, welche johlende Grandularjünger in Brand gesetzt hatten mitsamt der Bewohner und dem Vieh.
Die Erinnerung an das erste Zusammentreffen mit alten Freunden nach ihrer Entführung kam wieder hoch. Niemand hat das Skelett in Bauernkleidung als die Bauerntochter Sarah wieder erkannt, selbst ihre Stimme hatte bei den Erklärungsversuchen rauer und unheilvoller geklungen. Sie wurde mit Fackeln und Mistgabeln aus dem Dorf von den Leuten vertrieben, welche sievor kurzem immer freundlich gegrüßt haben. Sogar ihr Liebster war unter ihnen, der Knecht vom Nachbarhof, derjenige welcher ihr ewige Liebe geschworen hat. Er war der Erste, welcher das Beil gegen sie erhob. Er nannte sie als Erstes 'Monster'.
Am Boden kauernd irgendwo weiter nördlich saß sie nun und wünschte sich innig, dass das alles ungeschehen gemacht würde von welcher Gottheit auch immer dieser Wunsch erhört werden würde. Als junges Mädchen träumte sie ständig davon von einem Vampir entführt und gebissen zu werden, sie hatte sich die Gruselmärchen, welche ihre Mutter ihr immer am Bettrand erzählt hat immer total toll vorgestellt, da das junge Mädchen meist immer an einen netten Vampir geriet und bis in alle Ewigkeit mit ihm glücklich wurde, mit ihm und mit dem neuen Leben.
Nun jedoch wollte sie kein Vampir mehr sein, sie hasste das untote Leben schon jetzt. Sie wollte wieder leben, sie wollte ihren Vater und ihre Mutter wiedersehen und ihnen glücklich in die Arme fallen, sie wollte mit ihren Freunden und Bekannten wieder an einem Tisch sitzen und in guter Gesellschaft sein, sie wollte die Grandularjünger mitsamt ihrem diabolischen Vampiranführer, mit welchem das Unheil begann tot sehen - für immer.
Die Götter jedoch taten ihr nicht diesen Gefallen, scheinbar gefiel ihnen das Morden der Kultisten und das Erfüllen des Wunsches eines jungen Mädchens, welches bald heiraten sollte um einen anderen Hof zu übernehmen.
"Ich will aber kein Vampir sein!", schrie Sarah klagend in ihrer Trauer und Wut, "Ich verabscheue euch, ihr Götter! Wieso ausgerechnet ich? Ich habe anständig gelebt und ein gutes Leben geführt, wieso zerstört ihr mir das alles?"
Erneut brach das untote Wesen schluchzend in sich zusammen.
"Das ist so ungerecht.", hörte man die raue, klagende Frauenstimme aus dem Inneren des kahlen Skelettschädels wimmern, "Das ist einfach nur ungerecht. Einfach nur ungerecht..."
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